Angesichts des steigenden Bedarfs an Fachkräften im Gesundheitswesen, der bis 2049 ...
Diebstahl in Kliniken ist schon lange keine Seltenheit mehr. Betroffen sind Patienten, Ärzte und auch das Klinikum selbst. Vor allem, wenn Patienten bestohlen werden, trifft es Menschen, die sich besonders macht- und hilflos fühlen. Dabei begünstigt die Anonymität in einer Klinik einen Diebstahl. Die Täter durchsuchen schnell die Räume und sind sofort wieder verschwunden. Das Nachsehen haben aber nicht nur die Patienten. Auch das Personal ist betroffen.
Von Bekleidung bis Haustiere – nichts ist von den Langfingern sicher
Bundesweit verlässliche Statistiken über den Diebstahl in Kliniken gibt es nicht. Wer sich damit befasst, ist auf die Meldungen einzelner Länder angewiesen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Situation in allen Bundesländern ähnlich ist. Geklaut wird alles, was irgendwie zu gebrauchen ist. Das Bundesland Hessen meldete, dass in einer Klinik sogar ein Hund entwendet wurde. Ob er einem Patienten oder einem Besucher gehörte, ist nicht bekannt. Die Aufklärungsquote dieser Diebstähle ist sehr gering. Lediglich 16 Prozent der Diebe werden gefasst und die Geschädigten erhalten ihre Sachen zurück.
Aber nicht nur Patienten sind betroffen. Sehr häufig kommen auch medizinische Geräte abhanden. Hier wird es richtig teuer, denn diese kosten oft mehrere Tausend Euro. Besonders schlimm erwischte es Rheinland-Pfalz. In dem Bundesland wurden zwischen 2015 und 2017 Geräte im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen. Auch Brandenburg meldete 2017 den Diebstahl von medizinischem Equipment im Wert von einer halben Million Euro.
Die Kliniken wehren sich
Gerade beim Diebstahl in Kliniken handelt es sich nicht immer um Einzeltäter. Manchmal stecken Diebesbanden dahinter. Darauf reagierte das Uniklinikum Tübingen mit einem Sicherheitsdienst. Der Erfolg gibt der Klinik Recht. Dort konnten die Übeltäter gefasst werden. Natürlich schafft es auch ein Sicherheitsdienst nicht, das Problem restlos zu beheben. Weiterhin kommen Gegenstände weg. Auch die Berliner Charité reagierte ähnlich und setzt Sicherheitsfachleute ein. Dieser kümmert sich aber in erster Linie um die Prävention.
Was Patienten tun können
Das Uniklinikum Mannheim weist seine Patienten darauf hin, keine Wertgegenstände mit in die Klinik zu nehmen. Dieser Rat ist gut und sollte möglichst befolgt werden. Was zu Hause ist, kann ein Langfinger nicht entwenden. Im Krankenhaus ist es schwer, immer auf wertvolle Gegenstände aufzupassen. Oft liegen drei Menschen in einem Zimmer und irgendwann muss der Patient auch schlafen oder befindet sich bei einer Untersuchung. Viele Kliniken stellen für besondere Wertgegenstände einen Panzerschrank zur Verfügung. Falls noch Zeit ist, kann sich der Patient erkundigen, ob eine Aufbewahrungsmöglichkeit besteht.
Die meisten Krankenhäuser werden offen geführt. Oft kennt sich nicht einmal das Personal untereinander. Es gibt kaum feste Besuchszeiten. Es herrscht ein Kommen und Gehen. Das zu unterbinden ist nicht sinnvoll. Schließlich fördert der regelmäßige Kontakt mit den Familienangehörigen die Gesundheit. Der Allgemeine Patientenverband hingegen wünscht sich stärker Kontrollen im Eingangsbereich.