
Wer Arzt werden will, sorgt sich um die Gesundheit anderer. Doch was ist mit der eigenen Gesundheit? Nicht nur der Arztberuf, sondern auch der Weg dorthin kann einem viel abverlangen. Ein Medizinstudium gilt nicht umsonst als aufwändig, lernintensiv und stressig.
Studien unter Medizinstudenten
Dass dies zuweilen seinen Tribut fordert, zeigt eine Reihe von Studien, die an der Uni Lübeck durchgeführt wurden: Befragt wurden Medizinstudenten vor Beginn und im Verlauf ihres Medizinstudiums, Ärzte in der frühen Berufstätigkeit und schließlich Ärzte in der Niederlassung. Es zeigte sich, dass gesundheitsförderliche Verhaltensmuster wie Sport, das Pflegen sozialer Kontakte oder das Verfolgen eines Ausgleichshobbys im Verlauf des Medizinstudiums und mit Beginn des Berufslebens immer weiter abnehmen. An ihre Stelle treten Verhaltensmuster, die dem eigenen Schutz dienen – und auch Risikomuster wie Burnout oder Selbstüberforderung.
Symptome von Burnout
Bei wöchentlichen Testaten und zunehmendem Prüfungsdruck ist das kein Wunder. Zu viel Stress macht sich schließlich bemerkbar: Körperlich in Form von Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden oder ständiger Müdigkeit. Und auch die Seele leidet: Die Beratungsstellen der Studentenwerke melden, dass zunehmend Mediziner ihr Angebot in Anspruch nehmen. Und auch die Studienlage deutet darauf hin, dass Depressionen unter Medizinstudenten weiter verbreitet sind als in anderen Studienfächern.
Vorbeugung Burnout
Doch was kann man zur Vorbeugung tun?
In einem Positionspaper fordert der Bundesverband der Medizinstudierenden eine Überarbeitung der Curricula, eine dynamische Lehre, kompetenzorientierte Prüfungsformate und die Möglichkeit zur individuellen Schwerpunktsetzung im Studium.
Vielversprechend klingen auch die Lübecker Initiativen zur Förderung des Studierens bei guter psychosozialer Gesundheit: Hier werden frühzeitig Studierende für die Belastung im Studium sensibilisiert und gecoacht. Stressbewältigungsmethoden werden im Rahmen des Lehrplans vermittelt, die vorklinischen Fächer wurden entzerrt. Zusätzlich wurde ein Mentoringprogramm eingerichtet, um den Studierenden Ansprechpartner für Sorgen und Nöte rund ums Studium zur Seite zu stellen.
Freiräume nehmen
Da aber nicht jeder in Lübeck studieren kann, ist und bleibt man als Studierende(r) selbst gefragt: Nehmt euch eure notwendigen Freiräume und versucht, das Studium nicht zu ernst zu nehmen. Ein wenig Bewegung hilft oft, den Kopf wieder freizubekommen. Und im Hobby oder bei Unternehmungen mit Freunden könnt ihr neue Kraft und Energie tanken.
Wir wünschen gute Entspannung!
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