Wer kennt es nicht: Die Woche ist vollgepackt mit Vorlesungen, in der vorlesungsfreien Zeit jagt eine Klausur die nächste und ganz Nebenbei ruft der Schichtdienst im Krankenhaus. Das Medizinstudium gilt als eines der schwersten Studiengänge. Es verlangt ein hohes Durchhaltevermögen, hat ein enormes Lernpensum und geht phasenweise mit einer gehörigen Portion Stress einher. Für viele Medizinstudierende gehört Stress selbstverständlich zum Studium dazu. Moderater Stress kann sogar leistungsfördernd wirken, doch zu viel davon tut niemandem gut. Was können Medizinstudierende also tun, um dem Stress im Studium bestmöglich entgegenzuwirken? Dieser Artikel gibt wertvolle Anti-Stress-Tipps.
So stressbehaftet ist das Medizinstudium wirklich
Der Stress des Medizinstudiums beginnt meist schon bevor ein Studienplatz in Aussicht ist. Denn auf die hart umkämpften 9.500 Studienplätze an den rund 40 deutschen Universitäten, kommen in der Regel rund fünfmal so viele Bewerber/innen.
Um einen Studienplatz zu ergattern, müssen angehende Medizinstudierende mit deinem Numerus Clausus oder im hochschulinternen Auswahlverfahren überzeugen. In Deutschland liegt der NC für Medizin im Schnitt bei 1,1. Zudem ist das Medizinstudium nicht nur überaus lernintensiv, sondern vor allem äußerst langwierig. Sowohl die Anzahl der Semester als auch die Menge des Lernstoffs machen das Medizinstudium zu einem der schwierigsten Studiengänge Deutschlands. Zu den schwierigsten Elementen des Studiengangs gehören die Prüfungen. Insgesamt drei große Zwischenprüfungen plus die Doktorarbeit warten auf die angehenden Mediziner/innen. Zusätzlich zur großen Menge an Lernstoff kommt im Studiengang der Medizin noch die Herausforderung anspruchsvollen Praxisanteils hinzu.
Anti-Stress-Tipps: Organisation
Wie für jeden Studiengang gilt auch für das Medizinstudium: Organisation ist alles!
Um von der großen Menge des Lernstoffs nicht erschlagen zu werden, ist eine gute Organisation bereits zu Beginn des Studiums unabdingbar. So gilt es in den Vorlesungen und Seminaren aufmerksam zuzuhören und eigene Notizen anzufertigen, denn bekanntlich lernt man durch eigene Mitschriften besonders gut. Wer im Hörsaal sitzt und einfach nur zuhört, hat den Stoff meist schnell wieder vergessen. Falls Fragen aufkommen, sollten diese bestenfalls direkt in den Sprechstunden der Dozenten gestellt werden.
Zudem sollten die Mitschriften gut aufbewahrt und abgeheftet werden, sodass später darauf zurückgegriffen werden kann. Bei wichtigen Terminen und Abgaben empfiehlt es sich dringend diese sorgfältig zu notieren, damit kein Zeitdruck aufgrund zu kurzer Fristen aufkommt. Wer sich vornimmt den ganzen Stoff auf einmal kurz vor den Prüfungen zu lernen, wird es schwer haben. Besser ist es, nach und nach einzelne Themen abzuarbeiten.
Anti-Stress-Tipps: Ausreichend Bewegung
Vor allem während der Prüfungsphase des Medizinstudiums kommt ausreichend körperliche Betätigung oftmals zu kurz. Dabei ist Sport im Rahmen der Stressreduktion aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf den Körper unabdingbar. Denn unter Stress wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Sport und moderate Bewegung hilft dabei, das Cortisol wieder abzubauen. Gerade Ausdauersportarten wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen setzen die stressabbauenden Hormone Endorphin und Serotonin frei, welche die Stimmung deutlich heben können. Wird die körperliche Betätigung dann noch an der frischen Luft ausgeübt, hat dies nachweislich positive Auswirkungen auf den Körper.
Anti-Stress-Tipps: Zeitmanagement
Im Medizinstudium ist der Terminkalender meist randvoll mit Abgaben und Klausuren und auch der Nebenjob darf nicht zu kurz kommen. Ein gutes Zeitmanagement ist daher unerlässlich. Denn häufig ist die mangelnde Struktur der tatsächliche Stressauslöser. Der Schlüssel liegt daher vor allem im Priorisieren. Das was wichtig ist sollte Aufmerksamkeit bekommen, und zwar im richtigen Maße.
Stehen wichtige Termine und Abgaben fest, sollte alles nach Reihenfolge und Priorität abgearbeitet werden. Dafür ist es wichtig den Tagesablauf zu strukturieren und genau festzulegen, wie viel Zeit täglich zum Lernen, Arbeiten und für Privates eingeteilt wird. Am besten gelingt dies indem Medizinstudierende bereits am Abend einen Plan für den nächsten Tag erstellen.
Anti-Stress-Tipps: Ruhepausen und ausreichend Schlaf
Vor allem in Klausurenphasen sind genügend Ruhephasen und ausreichend Schlaf mindestens genauso wichtig wie effizientes Pauken. Oftmals verbringen Medizinstudierende Stunden über Stunden an ihren Schreibtischen. Genügen Pausen sind jedoch wichtig, damit das Gehirn erlerntes auch verarbeiten kann.
Auch der Schlaf sollte nicht zu kurz kommen: Wer sich die Nächte am Rechner um die Ohren schlägt wird wohlmöglich trotz aller Anstrengung keine Bestleistungen im Medizinstudium absolvieren können. Denn zu wenig Schlaf ist purer Stress für den Körper. Nur mit ausreichend Schlaf ist es möglich den Alltagsstress zu bewältigen und im Medizinstudium abliefern zu können.
Anti-Stress-Tipps: Achtsamkeit und Meditation
Achtsamkeitsübungen und Meditation kann dabei helfen, Stress zu reduzieren und den Belastungen im stressigen Alltag des Medizinstudiums besser zu begegnen. Achtsamkeit bedeutet, sich ganz auf das Hier und Jetzt einzulassen nicht nur körperlich, sondern auch mental. Es geht darum die eigenen Gefühle, Körperempfindungen, Sinneseindrücke und äußeren Vorgänge des aktuellen Moments wahrzunehmen, jedoch ohne diese dabei zu bewerten. Das wohl beste Achtsamkeitstraining ist die Meditation. Auf YouTube oder in zahlreichen Apps gibt es unzählige geführte Meditationen, welche sich speziell mit studierendenrelevanten Themen wie Prüfungsangst, dem Umgang mit Stress, Fokus und Entspannung beschäftigen. Bereits wenige Minuten täglich können wahre Wunder bewirken.
Anti-Stress-Tipps: Gemeinsam Lernen
Geteiltes Leid ist halbes Leid! Den Stoff des Medizinstudiums zu erlenen gelingt deutlich einfacher in Lerngruppen. Dies bringt den entschiedenen Vorteil mit sich, dass man nicht nur mehr Spaß hat, sondern auch einen neuen Blickwinkel auf den Stoff erhält, indem gemeinschaftlich Inhalte besprochen werden. Zudem kann die Motivation in Gruppen zu lernen deutlich höher sein, als alleine. Denn gemeinsam lassen sich Problemstellungen und Lerninhalte besser be- und erarbeiten.