Terminvergabe Arzt – ein Facharzttermin ist oftmals nur mit langen Wartezeiten zu ergattern. Je spezifischer der Facharzt, desto länger die Wartezeit auf den Facharzttermin. Dies gilt insbesondere für Kassenpatienten. Doch was noch nicht alle wissen, seit dem 23.01.2016 gibt es ein neues Gesetz der Bundesregierung, das den Patienten neue Rechte zusichert. Es wurden das sogenannte GKV Versorgungsstärkeschutzgesetz beschlossen.
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Facharzttermin in 4 Wochen durch Versorgungsstärkungsgesetz
So wurden in dem neuen Gesetz beschlossen, dass Patienten, die zeitnah einen Facharzttermin benötigen, sich an sogenannte Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) wenden können.
Wie es der Name schon sagt, sollen diese Patienten mit einer Überweisung einen Facharzttermin in 4 Wochen vermitteln. Voraussetzung: der Patient ist gesetzlich versichert und hat eine Überweisung zu einem bestimmen Facharzt vorliegen, zum Beispiel zu einem Radiologen oder Chirurg. Als Ausnahmen gelten der Augenarzt und der Frauenarzt, hier ist auch ohne Überweisung eine Inanspruchnahme des Terminservices möglich.
So funktioniert das Model: Das Ganze ist Regional aufgebaut. Es gibt ein Terminservicestellen mit einer Telefonnummer pro Bundesland. Diese Telefonnummer kann man innerhalb der Sprechzeiten anrufen. Nach dem Anruf erhält man von der Servicestelle innerhalb von einer Woche einen Facharzttermin in 4 Wochen. Kann die Servicestellen keinen Arzttermin bei einem niedergelassenen Facharzt vermitteln, dann vermittelt sie einen ambulanten Arzttermin in einem regionalen Krankenhaus. Es werden keine Facharzttermine bei einem Wunscharzt vergeben, auch eine weitere Anfahrt ist möglich und muss in Kauf genommen werden.
Terminvergabe Facharzt – Ärzte sagen Terminservicestellen bringen nichts
Eine Umfrage zu dem neuen Gesetz unter Ärzten bezüglich der Terminvergabe Facharzt hat der Ärztenachrichtendienst durchgeführt. In der Umfrage wurden insgesamt 10.000 Ärzte angeschrieben und diese lieferten ein eindeutiges Ergebnis: 87 Prozent der teilnehmenden Fachärzte sagen, dass es keinen schnelleren Zugang zu Facharztterminen durch die Servicestellen geben wird. Dies bestätigen auch 82 Prozent der Hausärzte. Lediglich 9 Prozent der Hausärzte und 6 Prozent der Fachärzte gehen von kürzeren Wartezeiten auf einen Facharzttermin aus.
Diese These wird dadurch bestätigt, dass lediglich 3 Prozent der Fachärzte neue Termin-Kapazitäten für die Servicestellen anbieten will. Immerhin 55 Prozent geben an, dass sie normale freiwerdende Arzttermine an die neu vermittelten Patienten geben werden. Weitere 31 Prozent sagen, dass sie gar keine freien Kapazitäten haben und somit auch nicht für die Servicestellen, 8 Prozent wollen die Servicestellen gar boykottieren.
Hingegen sehen Verbraucherschützer das neue Gesetzt positiv. Das Gesetz gibt Patientinnen und Patienten mehr Sicherheit auf einen zeitnahen Facharzttermin. Dies ist insbesondere wichtig für schwer kranke Menschen, da diese nicht unzumutbar lange auf einen Arzttermin warten müssen.