Der Job als Rettungsdiensthelfer bietet dank seiner kurzen Ausbildungszeit einen idealen Einstieg in die Welt des Rettungsdienstes. Man übernimmt Hilfstätigkeiten am Notfallort oder beim Krankentransport und kann entscheiden, ob einem das Berufsfeld wirklich liegt. Was die Ausbildung als Rettungsdiensthelfer ausmacht, wie viel man verdienen kann und welche Aufgaben im Joballtag anfallen, zeigt dieser Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung Rettungsdiensthelfer/in – Dauer
Beim Beruf Rettungsdiensthelfer (häufiger Rettungshelfer genannt) handelt es sich um eine nicht einheitlich geregelte Qualifizierung für Rettungsdienstfachpersonal (Personal im Rettungsdienst und Krankentransport). Hinsichtlich Ausbildung und Berufsalltag bestehen zahlreiche Unterschiede zwischen den Bundesländern.
Die Ausbildungsdauer beträgt mindestens vier und höchsten 18 Wochen. Vielfach wird wegen der kurzen Ausbildungsdauer nicht von einer Ausbildung, sondern von einem (Fach)Lehrgang gesprochen.
Die häufigste Ausbildungsform umfasst 320 Stunden, die sich zu gleichen Teilen (160 Stunden) auf Theorie und Praxis aufteilen. Wie die praktische Ausbildung aussieht, hängt vom Ausbildungsort ab. Teilweise wird ein 160-stündiges Rettungswachenpraktikum, teilweise werden zwei je 80-stündige Praktika in der Rettungswache und im Krankenhaus absolviert. In Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gelten Ausnahmen von dieser Ausbildungsform, da diese Bundesländer eigene Berufsgesetze verabschiedet haben.
Die Rettungsdiensthelfer Ausbildung ist die kürzeste im Bereich Rettungsdienst. Wer sich für eine tiefergehende Ausbildung interessiert, für den kommen folgende Berufe in Frage:
- Ausbildung zum Rettungssanitäter (3-4 Monate)
- Ausbildung zum Notfallsanitäter (3 Jahre)
Rettungsdiensthelfer/in Ausbildung – Voraussetzungen
Die Voraussetzungen zur Ausbildung sind ein Mindestalter von 18 Jahren, ein ärztliches Gesundheitszeugnis, die persönliche Eignung, ein polizeiliches Führungszeugnis und der Besuch eines großen Erste-Hilfe-Kurses. Teilweise wird die nötige Fahrerlaubnis während der Ausbildung erworben, teilweise wird der Besitz nötiger Fahrerlaubnisse vor Ausbildungsbeginn vorausgesetzt
Am Ende der Ausbildung findet eine Prüfung statt. Abgefragt werden medizinische Grundlagen aus den Bereichen Chirurgie, Gynäkologie, Innere Medizin, Notfallmedizin und Pädiatrie. Auch Gerätekunde und notfallmedizinische Maßnahmen sowie Wissen über die lokale Organisation des Rettungsdienstes werden abgeprüft (Prüfungsdetails variieren von Bundesland zu Bundesland). In der Regel nehmen ein Lehrgangsleiter sowie ein Arzt oder eine Ärztin die Prüfung ab. Nach erfolgreichem Bestehen darf man sich Rettungshelfer nennen.
Wichtig zu wissen: In zahlreichen Bundesländern gelten rechtliche Bestimmungen, nach denen man sich als Rettungsdiensthelfer jährlichen fortbilden muss, um weiterhin im Rettungsdienst oder Krankentransport arbeiten zu dürfen.
Ausbildung Rettungsdiensthelfer/in – Inhalt
In Baden-Württemberg liegt der Fokus der Ausbildung als Rettungshelfer auf dem theoretischen Teil (160 Stunden). Weitere 80 Stunden entfallen auf ein Praktikum in der Rettungswache. Abschließend findet eine schriftliche, praktische und mündliche Prüfung statt. Seit einer Gesetzesnovelle darf man als Rettungshelfer nicht mehr im Rettungsdienst eingesetzt werden und darf nur noch im Krankentransport arbeiten.
Ähnlich sieht die Ausbildungssituation in Hessen aus. Auch dort umfasst die Ausbildung als Rettungshelfer 240 Stunden (160 Stunden Theorie und weitere 80 Stunden Krankenhauspraktikum). Danach darf im Krankentransport und im Rettungsdienst gearbeitet werden.
In Nordrhein-Westfalen sieht die gesetzliche Sonderregelung eine Ausbildungsdauer von lediglich 160 Stunden (80 Stunden Theorie und 80 Stunden Rettungswachenpraktikum) vor. Die Ausbildung schließt mit einer schriftlich-praktischen Prüfung vor dem Gesundheitsamt ab. Anschließend darf man als ausgelernter Rettungshelfer in Nordrhein-Westfalen nur im Krankentransport eingesetzt werden.
In Rheinland-Pfalz muss neben einer 80-stündigen Theorieschulung und einem 80-stündigen Krankenhauspraktikum noch ein Rettungswachenpraktikum im Umfang von 100 Stunden absolviert werden.
Im theoretischen Teil lernt man als angehender Rettungsdiensthelfer sehr ähnliche Dinge wie in der Ausbildung als Rettungssanitäter, allerdings in geringerem Umfang. Vermittelt werden in jedem Fall die Grundlagen zu Anatomie, Hygiene, Krankheitsbilder, Physiologie und den typischen Notfällen. Auch der Umgang mit medizinischen Geräten oder Infusionen und Injektionen wird eingeübt.
Rettungsdiensthelfer/in – Ausbildung Gehalt
Während der kurzen Ausbildung als Rettungsdiensthelfer muss man auf ein Gehalt verzichten.
Beruf Rettungsdiensthelfer/in – Aufgaben und Tätigkeiten
Für den Einsatz im Rettungsdienst und Krankentransport stellt die Ausbildung als Rettungsdiensthelfer grundsätzlich die Mindestqualifikation dar. In mehreren Bundesländern gelten jedoch Regelungen, die nur den Einsatz im Krankentransport erlauben und die Mitarbeit im Rettungsfahrzeug nicht vorsehen.
Egal ob im Krankentransportwagen oder im Rettungswagen, als Rettungsdiensthelfer leistet man Teamarbeit und muss aufmerksam und konzentriert bei der Sache sein. Aufgrund der beschränkten Ausbildungszeit ist man als Rettungsdiensthelfer eine Hilfskraft. Das heißt, man übernimmt in erster Linie zahlreiche Hilfstätigkeiten und unterstützt das höher qualifizierte Personal wie Notärzte oder Rettungssanitäter bei ihrer Arbeit. Eigenständige Aufgaben gibt es wenige. Typische Tätigkeiten als Rettungsdiensthelfer betreffen die Hygiene des Fahrzeugs und das Steuern des Fahrzeugs (als Fahrer).
Im Rettungsdienst sind Nacht- und Schichtdienst unumgänglich, weil sich Notfälle zu jeder Urzeit ereignen können. Im Krankentransport sind sie hingegen unüblich – dort arbeitet man tagsüber zu geregelten Arbeitszeiten.
Rettungsdiensthelfer/in – Gehalt
Pauschale Aussagen zum Gehalt als Rettungsdiensthelfer sind fast nicht möglich, da die Regelungen bezüglich Ausbildung und Berufstätigkeit regional so unterschiedlich sind. Den größten Einfluss auf das Gehalt als Rettungsdiensthelfer haben zwei Faktoren: in welcher Region man wohnt und ob man im Rettungsdienst oder Krankentransport arbeitet. Auch der Arbeitgeber (öffentlich, kirchlich, privat) spielt eine Rolle. Der Entgeltatlas von der Bundesagentur für Arbeit nennt ein mittleres Gehalt von 2.272 Euro brutto pro Monat. Aufgrund der aufgezählten Faktoren kann sich der eigentliche Verdienst somit zwischen 1.800 Euro bis rund 2.300 Euro brutto pro Monat bewegen.
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