Wer in Deutschland Arzt werden will, an den werden hohe Voraussetzungen und Ansprüche ...

15 Prozent der Praxisinhaber/innen verdienen verglichen mit ihren Kollegen/-innen das Doppelte des Durchschnittes. Zu den Faktoren, die einen positiven Einfluss auf den Erfolg einer Praxis haben, zählen Kennzahlenmanagement, Führungskompetenz und Positionierung. Einzelheiten fasst dieser Beitrag zusammen.
Faktoren für den Erfolg einer Praxis
85 Prozent der Praxisinhaber/innen verzichten auf einen erheblichen Umsatz während die anderen 15 Prozent zu den Top-Praxisinhaber/innen zählen und für den Erfolg ihrer Praxis folgende drei Faktoren berücksichtigen: Kennzahlenmanagement, Führungskompetenz und Positionierung.
Im Folgenden werden die Begriffe näher erläutert.
1. Kontinuierliches Kennzahlenmanagement
Zur wichtigsten Kennzahl eines Unternehmens zählt der Umsatz. Als Praxisinhaber/in sollte man sich allerdings nicht nur mit dem Reinerlös befassen. Zu empfehlen ist, folgende weitere wichtige sechs Kennzahlen zu berücksichtigen:
- (Stunden)- Umsatz pro Behandler/-in
- Umsatz pro (Privat-)Patient/-in
- Zufluss an Neupatienten/-innen
- Fallstunden
- Patientenzufriedenheit
- Mitarbeiterzufriedenheit
Zu empfehlen ist, die oben genannten Zahlen monatlich zu erheben, um ein kontinuierliches Bild zu haben und sich ein Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen. Sinnvoll ist es, sich quartalsweise Gedanken darüber zu machen, welche Optionen sich ergeben, um sich zu verbessern und welche Parameter dafür erforderlich sind.
Über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren besteht dann die Möglichkeit, sich systematisch zur Spitzengruppe der 10 bis 15 Prozent der Top-Praxen zu gehören.
2. Führungskompetenz
Sofern Kennzahlen erhoben sind und ein monatlicher Überblick vorliegt, ist es entscheidend, diese – bevorzugt gemeinsam mit dem gesamten Praxisteam – diese zu verwirklichen. Das Geschick liegt hier im „Richtig Führen“, denn von großer Wichtigkeit ist es, Führungskompetenz vorweisen zu können.
Darunter versteht man die Fähigkeit, Ziele festlegen zu können und dabei das Verhalten der Mitarbeiter/-innen so zu steuern bzw. zu beeinflussen, dass diese Ziele erreicht werden können. Als Praxisinhaber/in sollte man über die Eigenschaft verfügen, Autorität auszustrahlen, sprich eine starke, stabile Persönlichkeit sein, die die Ziele kennt und bereit ist, diese strategisch auch zu verfolgen.
Eine weitere Strategie ist es, um zu den Top-Praxisinhabern/innen zu gehören, ist ausreichend delegieren zu können. Als Führungskraft tut man sich häufig schwer damit, wichtige Aufgaben zu delegieren. Nicht selten verbringt man zu viel Zeit damit, angehäufte Arbeit zu erledigen, sodass auch die Zeit an den Wochenenden in der Praxis verbracht wird. Delegieren zu können, schafft die Möglichkeit, aus dem eigenen Hamsterrad herauszukommen und kann Grundlage für mehr Lebensqualität sein.
Folgende drei Schritte sind einzuleiten, damit das Delegieren funktioniert:
- Konkrete Personen für die Aufgaben benennen
- Aufgaben und Ziele klar definieren
- Fristen für die Aufgaben festlegen
Zielführende Kritikgespräche
Um überprüfen zu können, dass jede/-r Mitarbeiter/-in die vereinbarten Aufgaben auch bewältigt und die festgelegten Ziele auch in Resultate umgesetzt werden, sind sogenannte Kritikgespräche erforderlich. Diese können dazu beitragen, dass gemeinsam mit dem Team ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess angestrebt wird. Gute Kritikgespräche sind auch mit dem Begriff Förderungsgespräche gleichzusetzen.
3. Positionierung
Basis für eine erfolgreiche Praxiskommunikation ist die Positionierung. Hier wird empfohlen, sich auf die Besonderheiten der eigenen Praxis zu konzentrieren und die Alleinstellungsmerkmale besonders hervorzuheben und die Patienten/-innen-Zielgruppe klar zu definieren. Nur so kann man potenziellen Patienten/-innen Gründe bieten, sich genau für diese Praxis zu entscheiden und diese konsultieren zu wollen.