Eine Bronchitis und eine Lungenentzündung können ähnlich sein. Das bedeutet: Verwechslungsgefahr nicht ausgeschlossen. Beides sind Atemwegserkrankungen. Doch es gibt Unterschiede, die eine korrekte Diagnose erleichtern. Wir zeigen, welche das sind und wie die Folgen der jeweiligen Erkrankung aussehen.
Inhaltsverzeichnis
Lungenentzündung und Bronchitis?
Die Schleimhäute der Bronchien sind entzündet, die Verzweigungen der kleinen Atemwege sind betroffen – in diesem Fall diagnostiziert der Arzt eine Bronchitis. Wenn Lungengewebe und Lungenbläschen entzündet sind, ist die Rede von einer Pneumonie (Lungenentzündung). Besteht der Verdacht einer Atemwegserkrankung, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. So können Diagnose und Therapiemöglichkeiten besprochen werden.
Krankheitsbild: Lungenentzündung
Symptome
Zu den Symptomen einer Lungenentzündung gehören Atembeschwerden, Fieber, Schüttelfrost und allgemeine Schwäche – das alles kann auf eine Entzündung des Lungengewebes und der Lungenbläschen hindeuten. Der Husten ist oft durch Auswurf gekennzeichnet, kann aber auch ohne diesen auftreten. Wenn es sich um eine Entzündung der Lunge handelt, sind häufig Bakterien beteiligt.
Behandlung
Bei Verdacht einer Pneumonie wird von Beginn an eine Therapie mit Antibiotika verschrieben, auch wenn das Ergebnis des Abstriches beim Arzt noch nicht vorliegt. Das soll einen schlimmeren Verlauf der Entzündung verhindern. Bestätigt sich die bakterielle Entzündung, wird die medikamentöse Therapie fortgesetzt. Welche Medikamente der Arzt verschreibt, hängt von den jeweiligen Erregern ab. Bei einer Pneumonie kann es bis zu drei Monate dauern, bis der Patient sich vollständig erholt.
Krankheitsbild: Bronchitis
Symptome
Sind Schleimhäute der Bronchien und die kleinen Atemwege betroffen, macht sich das durch Symptome einer Erkältung bemerkbar. Zu diesen gehören: Heiserkeit, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Die Atemgeräusche sind meist hörbar. Der Husten ist trocken und kann schmerzhaft sein. Auch möglich: Kopfschmerzen oder Fieber.
Behandlung
Wenn die Bronchien betroffen sind, können Hustenstiller sowie Fieber- und Schmerzmittel helfen. Hustenstiller bewirken, dass der Hustenreiz gestoppt wird. Sie kommen allerdings selten zum Einsatz bei einer Entzündung der Bronchien. Nur in schweren Fällen verschreibt der Arzt sie. Der trockene Husten ist für Betroffene oft unangenehm und schmerzhaft. In der Regel heilt eine Bronchitis von alleine wieder ab. Antibiotika kommen dann zum Einsatz, wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Dies ist aber bei einer Pneumonie eher der Fall als bei einer Entzündung der Bronchien.
Die Untersuchung beim Arzt
Damit ein Arzt feststellen kann um welche Atemwegserkrankung es sich handelt, ist eine körperliche Untersuchung mit Stethoskop und einer Röntgenaufnahme notwendig. Stellt der Mediziner beim Abhören der Lungen Rasselgeräusche fest, deutet das auf eine Lungenentzündung hin. Der Grund: Bei einer Pneumonie entsteht Schleim. Dieser zeigt sich auch bei Husten mit Auswurf. Bei einer Bronchitis leiden Patienten hingegen eher unter einem trockenen Husten.
Bei der Röntgenaufnahme sind entzündete Areale sichtbar, die eine Diagnose erleichtern. Das zeigt sich beispielsweise durch schlechter belüftete Bereiche in der Lunge oder Eiteransammlungen. Besteht der Verdacht auf eine Entzündung, kann auch ein Abstrich Aufschluss über mögliche Infektionserreger geben. Wenn auf den Röntgenaufnahmen nichts erkennbar ist, geht der Arzt von einer Bronchitis aus.
Was eine Diagnose so erschwert
Bei beiden Atemwegserkrankungen können sich die Symptome ähneln. Ob Fieber oder Schmerzen, Atem- oder Schluckbeschwerden – alles ist möglich und schließt keine Erkrankung aus. Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass eine Pneumonie unbehandelt bleibt, weil sie für eine “harmlose” Erkältung gehalten wird und keine passende Behandlung stattfindet. Ein Arztbesuch ist daher wichtig, um eine falsche Therapieform zu vermeiden. Die Diagnose kann nur vom Fachmann gestellt werden. Diese erfordert eine umfassende Untersuchung und erleichtert den Weg zur Regeneration.
So kommt es zu einer Erkrankung
Um die Erkrankungen besser nachvollziehen zu können, hilft es, einen Blick auf den Aufbau unseres Atmungsorgans – unserer Lunge – zu werfen. Die Trachea (Luftröhre) ist am unteren Ende durch eine rechte und eine linke Abzweigung mit unserer Lunge verbunden. Von zwei Abzweigungen, auch jeweils Hauptbronchus genannt, gehen zahlreiche kleine Verzweigungen (Bronchien) ab, die im Verlauf dünner und kleiner werden. Zum Vergleich: Optisch erinnert die Lunge an Flügel mit kleinen Äderchen. Die “Bronchiolen” sind die kleinste Art der Bronchien, welche in den “Alveolen” (Lungenbläschen) münden. In den Alveolen findet der Gasaustausch statt. Sind Bronchien, Alveolen oder umliegendes Gewebe von einer Entzündung betroffen, kommt es zu einer Atemwegserkrankung.
Risikogruppen von Atemwegserkrankungen – diese Menschen sind anfälliger
Gesundheitliche Faktoren des Patienten können eine Entzündung der Atemwege beeinflussen. Patienten, die ein schwaches Immunsystem haben oder an Diabetes erkrankt sind, neigen zu einer schnelleren Infektion. Viren und Bakterien können schwerer bekämpft werden. Auch ältere Menschen leiden häufiger an einer Atemwegserkrankung, wenn das körpereigene Abwehrsystem geschwächt ist oder andere Krankheiten vorliegen.
Kinder werden nach ihrer Geburt von Antikörpern geschützt, die von der Mutter stammen. Das ist bis zu vier Monaten nach der Geburt der Fall. Danach muss der Körper alleine kämpfen. Das Eindringen von Viren oder Bakterien ist nicht ausgeschlossen, denn das Abwehrsystem wird noch ausgebaut.
Wer raucht, ist ebenfalls anfällig für eine Erkrankung der Atemwege. Der Grund: Tabak trägt dazu bei, dass Erreger einfacher eindringen können. Die Schleimhautzellen können chronisch geschädigt werden.
Menschen, die seit ihrer Geburt einen Immundefekt haben oder diesen anwerben, zählen auch zur Risikogruppe. Sie müssen häufiger zum Arzt, um sich kontrollieren zu lassen. Denn schon bei einem kleinen Verdacht, kann es sich um eine ernsthafte Infektion handeln.
Warum der Arztbesuch Pflicht ist
In Fällen von ernsthaften Atemwegserkrankungen ist es wichtig, die Therapie mit dem Arzt zu besprechen. Wer eine Atemwegserkrankung unbehandelt lässt, riskiert eine Verschlimmerung des Krankheitszustands. Probleme mit den Bronchien können chronisch werden und eine entzündete Lunge gefährdet im schlimmsten Fall das Leben, wenn die Ursachen unbeseitigt bleiben. Generell wird bei beiden Erkrankungen empfohlen, den Körper zu schonen und man sich Ruhe gönnt. Das kann zur Erholung des Körpers beitragen und die Symptome lindern. Hinzu kommt, dass einige Medikamente für die Behandlung verschreibungspflichtig sind.
Fazit
Ob Bronchien oder gesamte Lunge – sind die Atemwege betroffen, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Häufig kommt es bei Bronchitis oder Lungenentzündung zu einer Verwechslung, wenn keine Untersuchung stattfindet. Nur ein Fachmann kann eine Diagnose stellen. Das ist auch wichtig, um eine passende Therapie verschrieben zu bekommen. Wenn sich Bakterien in der Lunge befinden und zu einer Entzündung führen, muss eine Behandlung mit Antibiotikum folgen. Während die entzündeten Bronchien oft von selbst heilen und lediglich Medikamente gegen die Symptome wirken, erfordert entzündetes Lungengewebe eine strikte Therapie. Eine Pneumonie kann in schweren Fällen auch dazu führen, dass ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig wird. Deshalb ist der Gang zum Arzt unumgänglich. So werden Spätfolgen vermieden. Bei der Untersuchung tastet und hört der Arzt die Lunge ab. Anhand des Hustens, der Atmung und der Röntgenaufnahmen kann anschließend eine Diagnose erfolgen.