
Viele Pflanzen, die in Deutschland wachsen, können als Heilkräuter verwendet werden und so Symptome verschiedener Krankheiten lindern. Aber auch das Gegenteil kommt in der hiesigen Natur vor: giftige Pflanzen, von denen man Abstand halten sollte. Einige von ihnen können starke Vergiftungssymptome hervorrufen. Eine Übersicht über die 10 giftigsten Pflanzen und ihre Auswirkungen gibt dieser Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Die 10 giftigsten Pflanzen Deutschlands und deren Vergiftungssymptome
Wenn man mit einer giftigen Pflanze in Berührung kommt oder diese verzehrt, können teils starke Symptome auftreten. Hier ist oftmals schnelles Handeln gefragt. Während einige Pflanzen nur ein Jucken oder Brennen verursachen, kann die Berührung mit anderen lebensbedrohliche Folgen haben.
Platz 1 der giftigsten Pflanzen: Eisenhut
Der Eisenhut gilt als die giftigste Pflanze in Europa. Die krautartige Pflanze mit ihren traubenartigen Blütenständen und blauen oder andersfarbigen helmartigen Blüten steht unter Naturschutz. Bei einer Berührung können Vergiftungssymptome von Hautreaktionen über Taubheitsgefühl, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen oder dem Tod reichen.
Pflanze 2: Eibe – giftigste Pflanze im eigenen Garten
Eine der giftigsten Pflanzen findet sich in vielen Deutschen Gärten, wo sie als immergrüne Heckenpflanze eingesetzt wird. Alle Pflanzenteile, mit Ausnahme der roten Früchte, sind hochgiftig. Vor allem die Kerne und Nadeln können bei Verzehr zu Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen, Schwindel, erweiterten Pupillen sowie Atemnot, Herz-Kreislauf-Störungen, Krampfanfällen führen. Darüber hinaus können Bewusstlosigkeit und sogar Herztod innerhalb von zwei bis fünf Stunden eintreten.
Pflanze 3: Tollkirsche
Hinter dem, was auf den ersten Blick wie schmackhafte Früchte aussieht, verbirgt sich eine der giftigsten Pflanzen in Deutschland. Die Tollkirsche trägt schwarz glänzende Beeren, deren Verzehr mit schweren Vergiftungssymptomen einhergeht. Auch die Berührung aller anderen Pflanzenteile der bis zu zwei Meter großen, strauchartigen Pflanze mit ihren verzweigten Stämmen, kann zu einer Vergiftung führen. Dabei können Symptome wie Hautrötungen, Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen, Verwirrtheit oder Krampfanfälle auftreten. Bei Kindern können bereits drei Beeren tödlich sein.
Platz 4 der giftigsten Pflanzen: Gefleckter Schierling
Der Gefleckte Schierling wuchert als krautartiges Wolfsmilchgewächs bis zu 2,5 Meter hoch und bildet feingliedrige, mit blauem Reif überzogene Stängel mit gefiederten Blättern und weißen Blütendolden. Die Blätter unterscheiden den Schierling dabei von dem ähnlich aussehenden giftigen Riesenbärenklau. Der Schierling zählt zu den giftigsten Pflanzen, da er allein durch die Berührung Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Lähmung bis hin zur Atemlähmung, Krampfanfälle und den Tod durch Ersticken auslösen kann. Der Verzehr kann innerhalb von 30 Minuten zum Tod führen.
Pflanze 5: Herbstzeitlose
Die Herbstzeitlose bildet eine der giftigsten Pflanzen in Deutschland und ist vor allem gefährlich, da ihre länglichen grünen lanzettförmigen Blätter leicht mit Bärlauch verwechselt werden können. Blüht die Pflanze, ähnelt sie einem Krokus. Vergiftungssymptome treten hier meist nicht sofort, sondern bis zu acht Stunden verzögert ein. Der Verzehr führt zu Erbrechen, Durchfall, Verwirrtheit, Elektrolytstörungen, Lähmungen, Blutungen sowie Herz-Kreislauf und Multiorganversagen. Außerdem wird die Zellteilung gestört, wodurch eine Vergiftung auch sieben bis zehn Tage nach dem Verzehr zum Tod führen kann.
Giftpflanzen als Heilmittel
In spezieller Konzentration können einige Wirkstoffe giftiger Pflanzen auch als Heilmittel für verschiedene Beschwerden eingesetzt werden. Dies sollte aber kontrolliert und unter medizinischer Aufsicht erfolgen.
Pflanze 6: Wasserschierling
Der Wasserschierling bildet durch seine Ähnlichkeit zu Pastinaken und dem Geruch nach Sellerie eine besondere Gefahr. Das bis zu 1,30 Meter hohe krautartige Gewächs besitzt gefiederte Blätter und große weiße Blütendolden sowie einen dicken Wurzelstock. Alle Pflanzenteile sind giftig. Bereits geringe Mengen können bei Verzehr zu einem Brennen im Mund, Muskelkrämpfen, Erbrechen, Nierenversagen, Koma und Atemlähmung bis hin zum Tod führen. Eine Berührung verursacht Hautirritationen.
Pflanze 7: Roter Fingerhut
Schön anzusehen gehört der Rote Fingerhut dennoch zu den giftigsten Pflanzen, die in Deutschland heimisch sind. Die Pflanze wird bis zu 1.5 Meter hoch und zeichnet sich vor allem durch die purpurroten oder weißen trichterförmigen Blüten aus, die meist mit dunkelroten Flecken übersäht sind. Zwei bis drei dieser Blütenblätter können beim Verzehr bei Erwachsenen bereits tödlich sein. Frühe Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit und Erbrechen, Durchfall sowie Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen oder Halluzinationen.
Pflanze 8: Engelstrompete
Dem wohlklingenden Namen zum Trotz, gehört die Engelstrompete zu den giftigsten Pflanzen. Die Sträucher werden bis zu fünf Meter hoch, an ihnen hängen eiförmige, leicht behaarte, gewellte Blätter. Die Farben der trompetenförmigen Blüten reichen von gelblich über weiß bis hin zu rot und orange. Alle Teile der Pflanze sind giftig, mögliche Reaktionen des Körpers sind Hautrötungen, erweiterte Pupillen, Herzrasen, Verwirrtheit und Unruhe, Übelkeit und Erbrechen sowie Krampfanfälle.
Pflanze 9: Stechapfel
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei dem Stechapfel um eine der giftigsten Pflanzen Deutschlands. Die krautartige, buschige Pflanze wächst bis zu einem Meter hoch und trägt langstielige, gezähnte Blätter sowie weiße, trompetenförmige Blüten mit braunen Flecken. Unverkennbar sind die gestachelten Früchte, in denen sich Samen befinden. Im Stechapfel wirkt das selbe Gift wie bei der Tollkirsche und der Engelstrompete, so kommt es beim Verzehr zu Weitstellung der Pupillen, Halluzinationen, Verdauungsbeschwerden mit Übelkeit und Erbrechen, Herzrasen, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit oder Krampfanfällen.
Platz 10 der giftigsten Pflanzen: Schwarzes Bilsenkraut
Das schwarze Bilsenkraut wuchert krautartig und wird bis zu 80 Zentimeter groß. Charakteristisch für das Nachtschattengewächs sind die trichterförmigen Blüten, die in gelblich-weißer Farbe auftreten und violette Äderchen aufweisen. Besonders giftig sind die Pflanzensamen, die bei Einnahme Hautreaktionen, Übelkeit und Erbrechen erweiterte Pupillen, Verwirrtheit und Gleichgewichtsstörungen, Herzrasen sowie Krampfanfälle und Halluzinationen verursachen können. In Extremfällen kann es bei einer Vergiftung zu Atem- und Herzstillstand kommen.
Fazit
Viele der giftigsten Pflanzen in Deutschland haben ungefährliche Namen, tragen prachtvolle Blüten oder lockende Früchte – dennoch können Berührung oder Verzehr im schlimmsten Falle tödlich enden. Daher ist es besonders wichtig, giftige Pflanzen zu erkennen und zu meiden. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Betroffene ein Krankenhaus aufsuchen oder sich mit der zuständigen Giftnotrufzentrale in Verbindung setzen.