
Verschiedene Formen von Krebs können durch das HP-Virus (humane Papillomvirus) entstehen oder gefördert werden. Dieses HP-Virus ist sexuell übertragbar auf diverse Art und Weisen.
Was das HP-Virus ist, über welche Formen man sich anstecken kann und welche Formen von Krebs auftreten können, erläutern wir in diesem Artikel.
Was ist HPV?
Das HP-Virus, das humane Papillomvirus, ist ein sehr häufiger Virus, der die Haut und Schleimhätte befällt. Aktuell sind über 150 verschiedene Typen dieses Virus bekannt.
Übertragen werden die verschiedenen HP-Virus-Typen entweder in Warzenform über Hautkontakt oder die gemeinsame Verwendung von beispielsweise Handtüchern. Viele HPV-Typen werden jedoch nur über sexuelle Handlungen und den damit einhergehenden Genitalkontakt übertragen.
Dramatisch ist nicht die Infektion mit dem HP-Virus, sondern lediglich die Gefahr auf die Entwicklung von abnormalen Zellen, die sich beispielsweise in einer Form von Krebs ausdrücken können und für schwerwiegende Konsequenzen sorgen können.
Man unterscheidet daher zwischen Niedrigrisiko- und Hochrisiko-Typen. Die Niedrigrisiko-Typen sind Viren, die nicht mit Krebs in Verbindung stehen. Hochrisiko-Typen jedoch stehen mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung und sollten diagnostiziert werden.
Volkskrankheit HPV? Wie häufig ist eine Ansteckung?
Auch wenn es vielen nicht bewusst ist: Tatsächlich haben laut den Centers for Disease Control and Prevention 80 % aller Frauen und 50 % aller Männer in ihrem Leben einmal Kontakt mit dem HP-Virus und infizieren sich in einer Form im Genitalbereich.
Da der Körper jedoch in den meisten Fällen eine Infektion selbst regelt und dies nach ein bis zwei Jahren eigenständig unter Kontrolle bringt, so ist in vielen Fällen keine Behandlung notwendig oder gar wird eine Erkrankung gar nicht bemerkt. Zur Sicherheit empfiehlt sich ein HPV-Test.
Die Formen der sexuellen Übertragung
Wir stellen in den folgenden Absätzen fünf Bereiche vor, die von einer sexuellen Übertragung betroffen sein können und welche Krebsformen dabei entstehen können.
Wir unterscheiden zwischen “Oral”, “Anal”, “Gebärmutter”, “Penis” und “Vaginal”
Oral (Mundhöhlenkrebs / Mundkrebs)
Krebs wie Mundkrebs oder Mundhöhlenkrebs kann im Bereich des Kopfes, Mundes und der Mundhöhle auftreten. Laut der Oral Cancer Foundation sind alleine in Amerika jährlich knapp 50.000 Menschen betroffen, von welchen etwa 9.500 sterben.
Behandelt werden diese Krebsformen mit Operationen, Strahlentherapie oder Chemotherapie, was bereits einer drastischen Behandlungsform entspricht.
Bei Oralsex kann der HP-Virus über die epithelialen Hautzellen und die Schleimhäute übertragen werden.
Anal (Darmkrebs)
Bei analem Verkehr und der Übertragung von Viren können sich bösartige Zellen im Darmgewebe entwickeln. Auch bei dieser Form des Krebses verstärkt eine Infizierung mit dem HP-Virus das Risiko für die Entwicklung eines Darmkrebses.
Wie der Mundhöhlenkrebs wird auch der Darmkrebs mit Operationen, Strahlentherapie und Chemotherapie behandelt.
Gebärmutterhalskrebs
Bereits in der Vergangenheit war Gebärmutterhalskrebs die meistverbreiteste Todursache für Krebstote in den USA. Dank verbesserter Diagnosemethoden und einer höheren Achtsamkeit konnte diese Zahl jedoch glücklicherweise reduziert werden.
Laut der American Cancer Society muss eine Frau mit einem HP-Virus infiziert sein um Gebärmutterhalskrebs entwickeln zu können. Auch wenn der verbreitetste Infektionsgrund der Geschlechtsverkehr mit einem infizierten Partner ist, so können auch die Benutzung von Sexspielzeug dazu führen.
Behandelt wird diese Form des Krebses mit Bestrahlung oder Chemotherapie.
Peniskrebs
Bei männlichen Krebserkrankungen in dieser Region denkt man hauptsächlich an Prostata-Krebs. Jedoch gibt es aktuell in den USA auch etwa jährlich 2.000 Patienten, die an Peniskrebs leiden. 340 Tote infolge dieser Erkrankung gibt es ebenfalls.
Auch wenn HPV nicht der Hauptgrund für Peniskrebs ist, so waren doch 47 % der Betroffenen ebenfalls mit dem HP-Virus infiziert laut Cancer Research UK.
Behandelt wird dieser Krebs durch das chirurgische Entfernen von den betroffenen Zellen an und um den Penis oder durch Strahlentherapie.
Vaginal (Scheidenkrebs)
Der vaginale Krebs kann sich im Scheidenkanal oder an den äußerlichen weiblichen Genitalien ausbreiten. Über die Hälfte der bekannten Patientinnen mit Scheidenkrebs-Erkrankungen waren ebenfalls mit dem HP-Virus infiziert. Ebenso steigert das HP-Virus generell das Risiko für Scheidenkrebs.
Auch dieser Krebs wird mit Bestrahlung oder Chemotherapie behandelt.