Als Ehepartner/in in der Arztpraxis zu arbeiten, stellt Ärzte/-innen und ...

Die Kleinstadt Lage am Rand des Teutoburger Walds war 2014 ein Paradebeispiel für den drohenden Ärztemangel in Deutschland: Für die 35.000 Einwohner wurde es zunehmend schwierig, einen Termin bei einem der niedergelassenen Hausärzte zu bekommen. Der Versorgungsgrad war laut der zuständigen KV Westfalen-Lippe auf 74% gefallen.
2014 nur 74 % Facharzt Versorgung
Heute gibt es 4 niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte mehr in Lage. Das ist einer Initiative der KV Westfalen-Lippe zu verdanken: Diese hat einige Schwierigkeiten in der Niederlassung im ländlichen Raum erfolgreich erkannt und aus dem Weg geräumt.
Mit Kooperationen zur ausreichend Versorgung
In kleineren Städten wie Lage gibt es häufig fast ausschließlich Einzelpraxen. Heutzutage wünschen sich viele Mediziner einen Arbeitsplatz in einer kooperativen Struktur wie einer Gemeinschaftspraxis. In Lage wurden also auf Informationsveranstaltungen Praxisinhaber mit Kooperationsinteresse und niederlassungwillige Ärztinnen und Ärzte zusammengebracht.
Zusätzlich wurden Förderungsanreize wie zinslose Darlehen, Umsatzgarantien und Niederlassungszuschüsse gesetzt. Neu niedergelassene Mediziner haben die Möglichkeit, sich von einem Paten der KV betreuen und in Abrechnungs- und Verwaltungsfragen beraten zu lassen.
Zufriedene Ärzte
Die frischgebackenen Hausärztinnen und Hausärzte in Lage zeigen sich zufrieden. Besonders das selbstbestimmte Arbeiten in der Praxis und das Plus an Freizeit für die Familie freut sie. Aber auch die Möglichkeit, Patienten länger zu begleiten und ein Verhältnis zu ihnen aufzubauen, wird als Gewinn im Vergleich zur Klinikarbeit genannt.
Allgemeinmedizin als zweite Karriere
Die Zielgruppe für die KV Westfalen-Lippe sind Mediziner, die im Krankenhaus bereits Erfahrung gesammelt haben, und nun etwas Neues ausprobieren wollen – quasi die „Allgemeinmedizin als zweite Karriere“ starten möchten. Die KV plant im Rahmen ihrer Kampagne zur Niederlassungsförderung, künftig Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung und im Krankenhaus gezielt anzusprechen.
Das Beispiel zeigt: Es ist durchaus möglich, Fachärzte in ländliche Gegenden zu locken und damit dem Landarztmangel entgegen zu wirken. Es müssen lediglich die richtigen Anreize gesetzt werden.
Spielst du auch mit dem Gedanken, eines Tages in einer Praxis zu arbeiten?
Im Rahmen der Kampagne „Lass dich nieder!“ fördert die Kassenärztliche Bundesvereinigung bundesweit Ärztinnen und Ärzte, die den Weg in die Praxis suchen.