
Welches Leistungsspektrum bietet das Südharz Klinikum Nordhausen im Fachbereich der Urologie? Und wieso kann gerade diese Klinik für den medizinischen Nachwuchs so interessant sein? Das verrät die neue Chefärztin der Urologischen Klinik, Dr. Stephanie Schirrmacher, im Interview mit praktischArzt.
Frau Dr. Schirrmacher, warum haben Sie sich für die Urologie entschieden? Was zeichnet den Fachbereich aus und was fasziniert Sie daran?
Das ist eine spannende Frage, weil ich ursprünglich nicht im Sinn hatte, irgendwann mal Urologin zu werden. Im Laufe der medizinischen Ausbildung durchstreift man allerdings verschiedene Praktika und als ich dann in der Urologie anfing, fiel mir auf, dass die Urologie wahnsinnig vielfältig ist.
Man behandelt Männer, Frauen und Kinder. Man kann operativ wie konservativ tätig sein. Man kann in der Klinik arbeiten oder sich mit einer Praxis niederlassen. Man hat viele verschiedene diagnostische Mittel zur Verfügung. Zudem ist es ein begrenztes Fach, so dass man auch zügig Expertisen entwickeln kann und sich dann auf den verschiedenen Gebieten auch wirklich auskennt. Das in Summe hat mich fasziniert.
Welches Leistungsspektrum und welche technische Ausstattung bietet das Südharz Klinikum Nordhausen in diesen Fachbereichen an?
Das Südharz Klinikum ist im Bereich der Urologie sehr gut ausgestattet. Die Urologie ist sehr technisch und wir verfügen über die nötigen technischen Hilfsmittel.
Mein Steckenpferd ist die Tumortherapie in der Urologie, das bezieht sich sowohl auf die Niere, den Harnleiter, die Blase, den Hoden, die Harnröhren und die Prostata. Um dies optimal darstellen zu können, hat das Südharz Klinikum zwei Da-Vincis angeschafft. So können wir minimalinvasiv und knopflochchirurgisch mit dem OP-Roboter verschiedene Operationen durchführen. Wir sind in unserer Ambulanz sehr gut ausgestattet und verfügen über viele Röntgenmöglichkeiten, Ultraschallgeräte und die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWL). Aktuell führen wir außerdem gerade die MRT-Fusionsbiopsie der Prostata, also ein ganz neues Ultraschallgerät, ein.
Warum sollte sich ein Nachwuchsmediziner für Ihre Klinik entscheiden? Was zeichnet Sie aus?
Bei dieser Entscheidung spielt das Spektrum eine große Rolle und da haben wir sehr viel zu bieten. Insbesondere die medikamentöse Tumortherapie und die Systemtherapien, zum Beispiel für Tumore oder Metastasen, welche man bei uns erlernen kann, sind sehr interessant für den medizinischen Nachwuchs. Denn für viele Kliniken ist das eine eher schwer zu erbringende ambulante Versorgungsleistung.
Welche Ziele haben Sie für die kommenden Monate und Jahre?
Grundsätzlich möchten wir unsere Tumortherapie etablieren und ausbauen und stets die neuste medikamentöse Tumortherapie anbieten können. Zudem will ich die Steintherapie weiter voranbringen. Das ist aktuell aufgrund fehlender technischer Ausstattung noch nicht möglich, das haben wir uns aber für das nächste Jahr als Ziel gesetzt.
Zur Person:
Dr. med. Stephanie Schirrmacher ist seit 1. Juli 2024 die neue Chefärztin der Urologischen Klinik am Nordhäuser Südharz Klinikum. Ihr Spezialgebiet ist die Uroonkologie.