
In Krankenhäusern ist Diversity Management nicht mehr wegzudenken. Besonders in Kliniken, die tagtäglich mit unterschiedlichsten Patienten und einem internationalen Team arbeiten. Ein effektives Diversity Management stärkt die Unternehmenskultur, fördert Chancengleichheit und hilft, Diskriminierung vorzubeugen. Doch wie können Sie als Krankenhaus ein solches Management erfolgreich umsetzen?
Was bedeutet Diversity Management im Krankenhaus?
Diversity Management im Krankenhaus bedeutet, eine vielfältige Belegschaft gezielt zu fördern und eine inklusive Arbeitskultur zu schaffen. Es geht dabei nicht nur um das Vermeiden von Diskriminierung, sondern um die bewusste Wertschätzung unterschiedlicher Hintergründe, wie Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion oder sexuelle Orientierung.
Ein zentraler Bestandteil ist das Diversity Recruiting, das in Zeiten von Fachkräftemangel besonders wichtig ist. Krankenhäuser müssen internationale Fachkräfte gezielt ansprechen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Laut der Bundesärztekammer waren 2020 rund 56.000 ausländische Ärzte in Deutschland tätig. Diese Vielfalt stärkt das Gesundheitssystem und trägt zur Patientenversorgung bei.
Durch ein gut umgesetztes Diversity Management profitieren nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch das Krankenhaus als Arbeitgeber. Teams, die in einem wertschätzenden Umfeld arbeiten, sind kreativer, effizienter und loyaler. Kliniken, die Vielfalt aktiv fördern, verbessern zudem ihr Image und ziehen qualifizierte Fachkräfte an. So wird Diversity Management zu einem wesentlichen Faktor für den langfristigen Erfolg im Krankenhausalltag.
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Warum ist Diversity Management im Krankenhaus wichtig?
Krankenhäuser sind Orte, an denen Menschen mit verschiedensten Hintergründen aufeinandertreffen. Patienten, aber auch das medizinische Personal, kommen aus unterschiedlichen Kulturen und sprechen oft verschiedene Sprachen. Durch ein gutes Diversity Management können Krankenhäuser nicht nur Missverständnisse und Konflikte vermeiden, sondern auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern.
Ein ganzheitliches Diversity Management trägt dazu bei, Personalfluktuation zu reduzieren und Fehlzeiten zu minimieren. Eine gezielte Förderung von Vielfalt erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit und verbessert gleichzeitig die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Krankenhauses. Darüber hinaus stärkt ein offenes und inklusives Arbeitsumfeld das Vertrauen im Team und sorgt für eine bessere Zusammenarbeit.
Vorteile von Diversity Management im Krankenhaus
- Bessere Patientenversorgung: Durch die Vielfalt im Team können kulturelle und sprachliche Barrieren überwunden werden. Dies verbessert die Kommunikation mit Patienten und sorgt für eine bessere, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Versorgung.
- Zufriedenheit der Mitarbeitenden: Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt fühlen, sind zufriedener und motivierter. Dies wirkt sich positiv auf das Arbeitsklima und die Leistungsfähigkeit des Teams aus.
- Geringere Fluktuation: Ein inklusives Arbeitsumfeld fördert die Bindung der Mitarbeitenden an das Krankenhaus. Dies senkt die Fluktuation und die damit verbundenen Kosten für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter.
- Positives Image: Krankenhäuser, die auf Vielfalt setzen, verbessern ihr öffentliches Ansehen. Ein offenes und integratives Arbeitsumfeld zieht Fachkräfte an und stärkt die Positionierung des Krankenhauses im Wettbewerb um Talente.
Schritte zur Implementierung von Diversity Management im Krankenhaus
Die erfolgreiche Einführung eines Diversity Managements erfordert Planung und die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu hinterfragen. Hier sind einige konkrete Schritte, wie Krankenhäuser ein gutes Diversity Management umsetzen können:
Diversity als Teil der Unternehmenskultur etablieren
Zunächst muss Diversity Management ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur werden. Die Klinikleitung sollte Vielfalt aktiv fördern und diesen Wert in die Vision und Mission des Krankenhauses integrieren. Das kann beispielsweise durch offizielle Stellungnahmen, interne Kommunikation und Veranstaltungen geschehen.
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Sensibilisierung durch Schulungen
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Schulung des Krankenhauspersonals. Workshops und Schulungen zum Thema Diversity und Inklusion helfen, Vorurteile abzubauen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Vielfalt zu schärfen. Verschiedene Unternehmen bieten speziell für den Gesundheitssektor zugeschnittene Schulungen an, die Mitarbeitenden dabei helfen, unbewusste Vorurteile zu erkennen und besser im Team zusammenzuarbeiten.
Einrichtung eines Diversity-Beauftragten
Die Ernennung eines oder einer Diversity-Beauftragten kann helfen, die Umsetzung von Maßnahmen zu überwachen und als Ansprechpartner für Fragen oder Konflikte zu dienen. Diese Person sollte die Vielfalt im Krankenhaus fördern, Events organisieren und eine Anlaufstelle für alle Mitarbeitenden sein, die Unterstützung oder Rat benötigen.
Anpassung der Personalstrategie
Auch das Recruiting sollte auf Diversität ausgerichtet werden. eine offene und inklusive Personalstrategie für Krankenhäuser wird immer wichtiger. Dabei geht es nicht nur darum, Diskriminierung im Einstellungsprozess zu vermeiden, sondern auch aktiv nach Bewerbern zu suchen, die die Vielfalt im Krankenhaus bereichern.
Gezielte Ansprache internationaler Fachkräfte: Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels ist es sinnvoll, aktiv internationale Ärzten und Pflegekräfte anzusprechen. Dies kann durch spezielle Jobportale oder Kooperationen mit internationalen Universitäten geschehen. Des weiteren besteht die Möglichkeit anonyme Bewerbungen anzubieten.
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Flexibilität im Arbeitsalltag fördern
Diversity bedeutet auch, die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Krankenhäuser sollten flexible Arbeitszeitmodelle anbieten, die auf die verschiedenen Lebensumstände eingehen. Das betrifft insbesondere Elternzeitregelungen, Teilzeitoptionen und die Berücksichtigung religiöser Feiertage.
Praktische Maßnahmen im Klinikalltag
Diversity Management ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern muss dann eben auch praktisch im Klinikalltag umgesetzt werden. Sie sollten also spezifische Maßnahmen ergreifen, um die Integration der Mitarbeitenden zu erleichtern. Dies umfasst die Bereitstellung von Schulungen, die auf sprachliche oder kulturelle Barrieren eingehen, sowie die Anpassung von Arbeitsprozessen, um Diskriminierung zu vermeiden. Zudem wird empfohlen, dass Kliniken gezielte Mentoring-Programme für Frauen und Menschen mit Behinderungen einführen.
Sprachliche Barrieren abbauen
Viele Kliniken beschäftigen internationale Mitarbeitende. Um die Verständigung im Team zu erleichtern, können regelmäßige Sprachkurse angeboten werden. Dies verbessert nicht nur die Kommunikation im Team, sondern auch die Betreuung der Patienten.
Inklusive Personalpolitik
Neben Geschlecht und ethnischer Herkunft sollten auch Menschen mit Behinderungen oder unterschiedlichen sexuellen Orientierungen aktiv gefördert werden. Mentoring-Programme und Barrierefreiheit in den Arbeitsstrukturen sind essenziell, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Konfliktmanagement stärken
In einem vielfältigen Team kann es zu Konflikten kommen, die aufgrund kultureller Unterschiede entstehen. Ein gutes Konfliktmanagement, das schnell eingreift und Lösungen bietet, ist daher entscheidend. Schulungen im interkulturellen Umgang können dabei helfen, solche Konflikte zu verhindern.
Fazit: Diversity als Chance nutzen
Diversity Management im Krankenhaus bietet zahlreiche Vorteile – von einer besseren Patientenversorgung bis hin zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit. Es ist jedoch kein Selbstläufer. Die Einführung erfordert Planung, Schulung und die Bereitschaft, bestehende Strukturen anzupassen. Kliniken, die Vielfalt aktiv fördern und schätzen, verbessern nicht nur ihr Arbeitsklima, sondern auch ihr Image als attraktiver Arbeitgeber.