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Die Voraussetzung für den Erfolg einer Stellenanzeige ist im allgemeinen Verständnis der optimale Anzeigentext. Dieser ist häufig mit stundenlanger Redaktionsarbeit und hohen Kosten verbunden. Trotz hoher Investitionen bleibt der erwartete Erfolg jedoch nicht selten aus. Woran liegt das? Kaum ein/e Bewerber/in nimmt sich die Zeit einen detailliert ausformulierten Anzeigentext zu lesen. In solchen Fällen ist es fatal, die Gestaltung der Grafik einer Stellenanzeige außer Acht zu lassen.
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Zweifelsohne muss dem/der Kandidat/in mittels der Stellenausschreibung ein umfassendes Verständnis von Jobprofil und Arbeitgeber vermittelt werden. Wie Sie den Text Ihrer Stellenanzeige optimal formulieren, lesen Sie in diesem Beitrag. Was viele Recruiter/innen dabei jedoch vergessen, ist, dass ein Großteil der Menschen visuell geprägt ist. Das soll nicht heißen, dass der Inhalt weniger relevant ist – im Gegenteil. Der visuelle Wahrnehmungstyp denkt in Bildern und merkt sich diese entsprechend besser als ungestaltete Texte. Der Schlüssel liegt darin, die entscheidenden Inhalte so gezielt und auf den Punkt gebracht zu formulieren, dass diese mit den folgenden Tipps einfach optisch aufbereitet und bewerberfreundlich gestaltet werden können.
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Bewerber/innen mittels Grafik visuell überzeugen
Zunächst müssen ausschlaggebende Informationen von den Details abgegrenzt werden. Das gilt primär für den Titel der Stellenanzeige, der auf den ersten Blick ersichtlich sein muss. Auch der direkte Aufruf zum Bewerben, der sogenannte „Call to Action“ (CTA), sollte grundsätzlich deutlich hervorstechen.
Ferner müssen Sie herausfinden, welche konkreten Informationen welche Relevanz für die ausgeschriebene Stelle haben. Versetzen Sie sich in die Kandidaten/-innen hinein. Was sind die entscheidenden Stichworte, die der/die Kandidat/in auf jedem Fall lesen muss? Durch welche Keywords grenzen Sie sich gezielt von anderen Arbeitgebern ab? In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, sowohl mit der Textgröße als auch mit Kontrasten zu arbeiten. Der Einsatz von Farben macht das Lesen der Anzeige spannender und die Kandidaten/-innen werden sich in der Konsequenz länger damit beschäftigen.

Beispiel 1: Das SYNLAB MVZ in Jade-Weser setzt in der grafischen Anzeigengestaltung auf auffällige Farben und eine klare farbliche Hervorhebung der Stellenbezeichnung.
Das Corporate Design
Eine zentrale Rolle für den Erfolg im Recruiting spielt der Wiedererkennungswert des Arbeitgebers. Die Kommunikation des Corporate Designs ist Teil der Employer Brand, die den Bewerbenden eine Identifikationsbasis mit Ihnen als Arbeitgeber bietet. Durch die Auswahl unternehmenseigener Farben und der Platzierung des Firmenlogos trägt man ein einheitliches und seriöses Bild nach außen. Werden Sie kreativ und probieren Sie aus, welche grafischen Möglichkeiten sich aus Ihrem Corporate Design ergeben. Haben Sie Kreise in Ihrem Logo, können Fotos zum Beispiel rund zugeschnitten werden.
Die Bildauswahl
Gezielt gewählte Fotos machen die Anzeige für den/die Kandidat/in greifbar und geben ihm/ihr einen ersten Eindruck von seiner/ihrer potenziellen Arbeitsstelle. Fragen Sie sich also, welches Motiv zu Ihnen als Arbeitgeber oder der ausgeschrieben Stelle passt.
Haben Sie grade einen attraktiven Neubau fertiggestellt und möchten für eine neue Station ein Ärzte-Team zusammenstellen, kann das Gebäude als Titelfoto durchaus funktionieren. Suchen Sie für eine kleinere Praxis eine/n Assistenzarzt/-ärztin, erzeugt ein Foto des aktuellen Teams Sympathie und vermittelt dem/der Kandidaten/-in ein Gefühl von enger Zusammenarbeit.

Beispiel 2: Die Stellenanzeige des Klinikums Hochsauerland punktet mit Farben im Corporate Design, einem authentischen und freundlichen Teamfoto sowie einer klaren grafischen Textgestaltung. Darüber hinaus ist der CTA visuell hervorgehoben und der Ansprechpartner nicht nur namentlich, sondern auch bildlich wiedergegeben. Das schafft zusätzlich Nähe und Transparenz.
Sofern Sie keine eigenen Bilder zur Verfügung haben, gibt es die Möglichkeit auf Stockfotos zurückzugreifen. Diese haben zwar meistens eine hohe Bildqualität, stehen jedoch weniger mit Ihnen als Arbeitgeber in Verbindung. Umso wichtiger ist hier, dass Sie für die erfolgreiche Zielgruppenansprache einen engen Bezug zum Jobprofil herstellen.
Möchten Sie bspw. Stellen im Bereich der Pädiatrie besetzen, empfiehlt sich die Wahl des Baby- oder Kindesmotivs. Durch die Einbindung von Corporate-Elementen können Sie die Bilder zudem leicht verändern und ihre Unternehmensmarke daraufsetzen. Auch hier gilt: Werden Sie kreativ. Wählen Sie Fotos mit Personen oder Grafikelementen, die Ihre Marke vertreten sollen und integrieren Sie Ihr Logo.
Den Anzeigentext als Grafik optimieren
Neben dem farblichen Design und der Bildauswahl muss auch der Anzeigentext die Bewerbenden optisch ansprechen. Ziel muss sein, alle nötigen Informationen überschaubar darzustellen. Die Zusammenfassung in Stichworten und die Aufteilung des Textes in zwei inhaltlich abgrenzbare Spalten ermöglichen einen schnellen Überblick über die wichtigsten Informationen.
Für einen idealen Lesefluss gewinnt zudem die Auswahl grafischer Elemente an Bedeutung, welche die Bewerber/-innen geschickt durch den Anzeigentext leiten. Arbeiten Sie hier mit Pfeilen oder Kästen um relevante Textbausteine. Darüber hinaus bietet es sich vor allem bei stichwortartigen Aufzählungen an mit Symbolen wie bspw. einer Münze bei der Gehaltsfrage zu arbeiten. So können Sie Text einsparen und Ihre Inhalte visuell greifbar an den/die Bewerber/-in kommunizieren.
Das macht den Unterschied: Emotionen wecken durch Grafik
Wir wissen, dass Menschen sich emotional aufgeladene Inhalte länger merken und diese mit positiveren Gedanken verbinden als Fakten oder Zahlen. Um sich als Arbeitgeber zukünftig erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren, sollten Sie daher einen Schritt weiter gehen und mit Ihrer Stellenausschreibung eine Geschichte erzählen. Indem Sie den/die Leser/in durch kreative Ansätze mit in die Stellenanzeige einbinden, wird er/sie Ihre Anzeige mit hoher Wahrscheinlichkeit vollständig lesen und sich im Anschluss an Sie erinnern.
Mögliche Ideen sind in diesem Zusammenhang die Darstellung eines Problems oder einer Thematik, mit der sich das Jobprofil befasst. Dies kann zum Beispiel eine gewagte Theorie, eine Statistik oder ein Bild einer medizinischen Herausforderung sein. Möchten Sie bspw. eine Assistenz- oder Facharztstelle für das Öffentliche Gesundheitswesen besetzen, stellen Sie eine Frage zum Thema Gesundheitsförderung oder Prävention. Suchen Sie hingegen einen/eine Facharzt/-ärztin für Transfusionsmedizin, heben Sie die Verantwortung dieser Position durch die faktische oder bildliche Darstellung möglicher Fehler hervor.
Mit der direkten Ansprache regen Sie den/die Kandidat/-in zum Nachdenken an und wecken in ihm/ihr eine Motivation, sich der Thematik anzunehmen. In der Konsequenz erzeugen Sie in ihm/ihr das Gefühl, dass genau er/sie der/die richtige Kandidat/in für die, zu besetzende Stelle ist und in dieser Position einen entscheidenden Mehrwert für das betreffende medizinische Fachgebiet leistet.
Fazit
Angesichts des bundesweiten Ärztemangels und der damit einhergehenden Masse an Stellenzeigen für Ärzte/-innen reicht die alleinige Informationsübermittlung mit Hilfe der Stellenanzeige nicht mehr aus, um dem/der Kandidaten/-in langfristig im Gedächtnis zu bleiben. Als Recruiting-Verantwortliche/r im Gesundheitswesen stehen Sie mit Ihren Stellenausschreibungen mit vielen anderen Arbeitgebern in der Konkurrenz um wenige ärztliche Arbeitnehmer/innen. Wer es hier schafft, die essenziellen Informationen mittels grafischer Optimierung und kreativer Ansätze mit Emotionen zu verknüpfen, wird sich zukünftig gegenüber konkurrierenden Arbeitgebern durchsetzen und Ärzte/-innen mit der Stellenanzeige von sich überzeugen.