
Ein Studium ist für den Medizin-Nachwuchs mit enormen Kosten verbunden. In den meisten Staaten dieser Welt muss der potenzielle Mediziner diese Studiengebühren selbst tragen. Nicht nur in den Vereinigten Staaten steigen angehende Ärztinnen und Ärzte mit astronomischen Studienkrediten ins Berufsleben ein.
Medizinstudenten an deutschen Universitäten hingegen genießen in dieser Hinsicht ein Privileg: Die Kosten für ihre Ausbildung werden, bis auf einen symbolischen Semesterbeitrag, aus dem staatlichen Bildungsbudget finanziert. Damit die Kosten nicht explodieren, ist die Anzahl der Studienplätze begrenzt. Wie Deutschland im internationalen Vergleich dasteht, lässt sich aus Zahlen schließen, welche die OECD veröffentlicht hat.
Medizin-Nachwuchs: Deutschland nur im Mittelfeld
Betrachtet man die Absolventen im Fach Humanmedizin im Jahre 2019, so bewegen sich Deutschland, die Schweiz und Österreich im internationalen Vergleich im Mittelfeld. In Deutschland wurden pro 100.000 Einwohner 12,3 Mediziner ausgebildet. In Österreich waren es mit 14,0 etwas mehr, in der Schweiz dagegen etwas weniger: 11,9.
Irland, Lettland und Dänemark vorne
Kleinere OECD-Länder führen die Statistik an. Spitzenreiter ist Irland. Hier schließen jedes Jahr im Schnitt 25,1 Mediziner pro 100.000 Einwohner das Medizinstudium erfolgreich ab. Ebenfalls weit oben in der Statistik stehen Lettland (23,4), Dänemark (23,0), Litauen (20,6), die Slowakei (17,7) und Belgien (17,6).
Weniger junge Ärztinnen und Ärzte bilden die USA (8,0) und Kanada (7,7) aus. Schlusslichter der Statistik stellen Israel (7,4) und Japan (7,1) dar.
Betrachtet man hingegen die Gesamtzahl der praktizierenden Ärzte, steht Deutschland mit 4,5 Ärzten pro 1.000 Einwohner im OECD-Vergleich auf dem vierten Platz. Daraus lässt sich schließen, dass die medizinischen Fakultäten in der Bundesrepublik nicht allzu viel Nachwuchs ausbilden, jedoch Deutschland als klassisches Einwanderungsland attraktiv für junge Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland ist.