Hört man Erfahrungsberichte so mancher Angestellter, so könnte man meinen, es sei ein ...

Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag im Klinikum Hochsauerland? Und wie gelingt die medizinische Versorgung in einer eher dünn besiedelten Region? Das verrät Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland, im Interview mit praktischArzt.
Herr Kemper, was zeichnet das Klinikum Hochsauerland aus?
Das Klinikum Hochsauerland versorgt an vier Standorten in 927 Planbetten ungefähr 40.000 stationäre Patienten/-innen. Mit unseren ambulanten Strukturen verfügen wir über weitere rund 125.000 Behandlungsfälle.
Die Region gehört zu den dünn besiedelten Regionen in Nordrhein-Westfahlen. Daher stehen wir vor besonderen Herausforderungen, die Versorgungsstrukturen weiterzuentwickeln. Vor einigen Jahren haben wir begonnen, neue Strukturen zu planen und stehen nun kurz davor, diese baulich fertigzustellen. In einem halben Jahr werden wir sie in Betrieb nehmen.
Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag in Ihrer Einrichtung und welches Leistungsspektrum bieten Sie an?
Unsere Akutkrankenhäuser bieten komplette Versorgung der Region in fast allen medizinischen Fachbereichen sowie in nahezu allen konservativen Fächern an. Wie bereits erwähnt, verfügen wir über vier Standorte und zu jedem Standort zählen eine Notaufnahme sowie eine Intensivstation.
Zu unserem Arbeitsalltag gehört es, zu koordinieren, wo Operationen durchgeführt werden können und wo es welche Intensivkapazitäten gibt bzw., wo wir diese freimachen müssen, um den Versorgungsbedarf der Region abzudecken. Besondere Herausforderungen sind für uns die aktuelle Knappheit in der Intensivmedizin und insgesamt die personelle Entwicklung in der Pflege sowie dem ärztlichen Dienst.
Warum sollte sich ein/e Nachwuchsmediziner/in für Ihre Klinik entscheiden?
Unser Klinikum bieten Nachwuchsmediziner/innen sehr viele spannende Optionen in punkto Weiterbildung. Denn wir decken eine große Breite von Fachbereichen ab. Außerdem lernt man in unseren Häusern viele Facetten der täglichen Versorgung kennen. Beispielsweise kann man sich bei uns auch in Richtung der Onkologie und Nephrologie weiterbilden, was in vielen anderen Häusern nicht möglich ist. Auch können Erfahrungen im ambulanten Bereich gesammelt werden und auch hier verfügen wir über die entsprechenden Weiterbildungsangebote.
Welche Arbeitszeitmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie an?
Arbeitszeitmodelle befinden sich stets in einer dynamischen Entwicklung. Auf der einen Seite müssen wir als Krankenhaus eine 24/7-Versorgung gewährleisten. Auf der anderen Seite haben wir eine Vielzahl von Modellen, um den individuellen Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden gerecht zu werden. Aus diesem Grund bieten wir beispielsweise alle Formen der Teilzeitarbeit an.
Neben den vielfältigen Möglichkeiten der ärztlichen Weiterbildung und Spezialisierung, die ich gerade schon angesprochen habe, bieten wir nahezu jede erdenkliche Ausbildung im medizinischen Bereich an. Gerade im Bereich der Pflege haben wir eine expandierende Schule aufgebaut, die vollständig digitalisiert an zwei Standorten über 500 Auszubildende in einem dreijährigen Turnus in den Pflegeberufen ausbildet. Auch ein Studium – gerne berufsbegleitend – ist bei uns möglich.
Der Bereich der Personalentwicklung ist neben der baustrukturellen Entwicklung der Schwerpunkt schlechthin, um das Klinikum für die Zukunft sehr gut aufzustellen.
Welche Ziele haben Sie für das Klinikum in den kommenden Monaten und Jahren?
Das Primärziel ist die Inbetriebnahme unseres neuen Notfall-Intensivzentrums, welches wir gerade in Hüsten errichten. In diesem Neubau wollen die gesamte Notfallaufnahme und sämtliche operative Aktivitäten der Region Arnsberg konzentrieren. Bis zu 51 Intensivbetten wollen wir dort aufbauen.
Darüber hinaus wollen wir ein neues Zentrum rein für die vielfältigen Facetten der Altersmedizin entwickeln. Im Kern sollen dort 20 Fachrichtungen tätig werden. Mit diesen Vorhaben schaffen wir für unsere Region einen Meilenstein in der Entwicklung.
Zur Person:
Werner Kemper ist Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland.