Wie gestaltet sich die Arbeit im Klinikum Freistadt und wo liegen die Besonderheiten ...

Dass Empathie in manchen Lebenslagen genauso wichtig für die Gesundheit wie eine Behandlung ist, kennt man aus vielen Situationen des Lebens. Dass dieser Effekt aber auch bei einer Stoffwechselstörung Wirkung zeigt, überrascht zunächst aber schon. Dieser Beitrag zeigt, wie Empathie in der Diabetestherapie gesundheitserhaltende Wirkung zeigt.
Was ist Diabetes?
Bei Diabetes handelt es sich um eine Störung des Kohlenhydratestoffwechsels, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Während bei Diabetes Typ 1 ein Bauchspeicheldrüsendefekt für die Stoffwechselstörung verantwortlich ist, liegt die Ursache bei Diabetes Typ 2 in einem relativen Insulinmangel oder einer Insulinresistenz. Bei beiden Formen können die über die Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate nicht adäquat verstoffwechselt werden. In der Folge kommt es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel und weiteren Symptomen, die sich je nach Höhe des Blutzuckers in ihren Schweregraden unterscheiden. Langfristig führen dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte zu Gefäßschäden und Nervenschäden am ganzen Körper. Weitergehende und ausführliche Informationen über Diabetes gibt es im Artikel: Diabetes Typ 1 und Typ 2 – Symptome & Ursachen
Wie wird Diabetes behandelt?
Die Therapie eines Diabetes hängt wesentlich davon ab, welcher Typ vorliegt. Typ-1-Diabetiker leiden in der überwiegenden Zahl an einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse, die im Rahmen einer Autoimmunreaktion vom Körper selbst verursacht wird. Bei Diabetes Typ 1 wird durch Insulingabe therapiert. Betroffene müssen mehrmals am Tag ihren Blutzucker messen und sich eine zu ihren Mahlzeiten passende Insulinmenge spritzen.
Anders liegt der Fall bei Diabetes Typ 2. Aus zahlreichen Gründen kann bei Betroffenen eine Insulinresistenz entstehen. Zwar produziert der Körper Insulin, die Zellen können es aber nicht adäquat verwerten. In der Folge kommt es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Da der Kohlenhydratestoffwechsel hochkomplex ist, setzt die Therapie von Diabetes Typ 2 an verschiedenen Punkten an.
Zum einen muss bestehendes Übergewicht reduziert werden, zum anderen werden Patienten darin geschult, sich gesund zu ernähren und ihren Lebensstil der Erkrankung anzupassen. Beide Formen des Diabetes erfordern die regelmäßige Selbstkontrolle durch Blutzuckermessungen. Eine Behandlung mit blutzuckersenkenden Medikamenten wird bei Diabetes Typ 2 aber erst dann angestrebt, wenn die nichtmedikamentösen Maßnahmen nicht für eine dauerhafte Verbesserung ausreichen.
Für beide Typen ist der HbA1c eine maßgebliche Messgröße des Therapieerfolgs. Dabei handelt es sich um einen Blutwert, der die durchschnittliche Höhe des Blutzuckers in den letzten Wochen verrät. Auch dieser Wert muss regelmäßig durch den behandelnden Arzt kontrolliert werden.
Warum ist Empathie für Diabetiker so wichtig?
Dass es in der Vielfalt an täglichen Messwerten und Einschnitten in den Lebensstil bei Diabetikern nicht selten zu Burnout-Erscheinungen ihrer Erkrankung gegenüber kommt, zeigt, wie belastend es ist, mit Diabetes zu leben. Empathie ist für Diabetiker in der Langzeitbehandlung eine erfolgsentscheidende Komponente. Eine neue Studie aus den USA untersuchte an Patienten mit Diabetes Typ 2, wie häufig diese innerhalb eines Therapiezeitraums von zwei Jahren eine persönliche Lebensstilberatung erhielten.
Dabei trat Erstaunliches zu Tage: Patienten, die mindestens einmal pro Monat persönliche ärztliche Beratung erhielten, verzeichneten deutlich wenigere kardiovaskuläre bzw. fatale Ereignisse. Ihr HbA1c-Wert sank durchschnittlich um 1,8% ab. In einer weiteren Patientengruppe, die über den selben Therapiezeitraum beobachtet wurde, allerdings weniger intensive ärztliche Zuwendung erhielt, war eine Absenkung des HbA1c-Werts um lediglich 0,7% zu verzeichnen. Ein Jahr nach Ende der Studie wurden die Teilnehmer erneut befragt. Per Fragebogen sollten sie die Empathie ihres behandelnden Arztes bewerten. Hier ergab sich ein klarer Zusammenhang zwischen dem Patienten entgegengebrachter Empathie und einer signifikanten Verringerung der Gesamtmortalität.