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praktischArzt » Magazin » Medizin im Mittelalter – und was wird noch heute angewandt?

Medizin im Mittelalter – und was wird noch heute angewandt?

Medizin im Mittelalter – und was wird noch heute angewandt?

Medizin im Mittelalter – Heute überholt oder gar schädlich?

Ohne die Medizin im Mittelalter ist moderne Medizin kaum denkbar. Die Kräuterheilkunde ist topaktuell und ihre Wirkung unbestritten. Doch auch das heutige Wissen über die Anatomie des Menschen und die vielfältigen Prozesse in unserem Körper baut auf den Forschungen und Versuchen des Mittelalters auf. Ohne die Erfahrungen mit Aderlass, Schädelöffnung und Amputation wäre auch die moderne Chirurgie undenkbar.

Quacksalber oder Heiler?

Wenn wir versuchen, uns in das Thema Medizin im Mittelalter einzufühlen, läuft es uns kalt den Rücken runter. Finsteres Mittelalter verbinden wir gern unwillkürlich mit veraltet, unmodern, dunkel und tödlich. Auf die Medizin bezogen heißt das, es gab kaum Heilchancen, Pest und Cholera waren nicht zu behandeln. Ein gebrochenes Bein führte häufig zum Tod, ohne dass irgendein Quacksalber wirklich helfen konnte. Und schließlich weiß man ja, dass die Leute nicht alt geworden sind. Doch neben den marktschreierischen Heilversprechen mancher Kurpfuscher waren ernsthafte Heiler dabei, dem Fortschritt zwar mühsam, aber stetig den Weg zu ebnen. Denn viele moderne medizinische Methoden haben ihren Ursprung im Mittelalter. Ohne die Versuche der mittelalterlichen Medizin wären heutige chirurgische Eingriffe nicht denkbar. Die Wirkung von Erregern wäre weiterhin unbekannt. Und die Erkenntnisse über die heilsame Wirkung von Kräutern sind bis heute gültig und erleben sogar eine Renaissance!

Empirie und Zufall

Dabei waren zahlreiche Heiler des Mittelalters keine Mediziner im heutigen Sinne. Erst über die Jahrhunderte hat sich eine gewisse Spezialisierung durchgesetzt. Dabei zieht sich eine grobe Linie vom Nebenberuf des Barbiers und Baders über den Kräuterheilkundler und den Apotheker zum heutigen Facharzt unterschiedlicher Richtung bis hin zum Herzchirurgen. Doch schon im 8. Jahrhundert unternahmen die Heilkundigen Versuche, den schrecklichen Folgen weit verbreiteter Seuchen wie der Pest Herr zu werden. Zwar waren die mikrobiologischen Grundlagen nicht bekannt. Doch im Rahmen ihrer realen Beobachtungen waren die Heiler in der Lage zu erkennen, dass ein Aderlass zumindest Erleichterung bringt, wenn eine Infektion wie die Pest vorliegt. Die Empirie verhalf so zum Beispiel auch zur Erkenntnis, dass durch einen Aderlass zur Linderung von Übergewicht und Bluthochdruck führt.

Seetang gegen den Kropf

Aus welcher Erfahrung auch immer. Heute wissen wir zum Beispiel, dass eine Fehlfunktion der Schilddrüse durch die übermäßige Kropfbildung verursacht wird.  Die Medizin im Mittelalter hat dies mit der Verabreichung stark jodhaltigen Seetangs behandelt. Das ist heute nicht anders. Nur der Seetang ist durch genauer dosierbare Jodgaben in Pillenform ersetzt worden. Natürlich gab es im Mittelalter kein Penicillin. Doch hätte die neuzeitliche Medizin dieses wahrscheinlich ohne Medizin im Mittelalter gar nicht entdeckt. Wundinfektionen wurden mit Schimmelpilzen, die auf Schafskot und Honig gezüchtet wurden, erfolgreich behandelt. Die Wirkung beruhte tatsächlich darauf, dass diese Schimmelpilze Penicillin produziert haben. Auch heute noch gehört das Penicillin gemeinsam mit anderen Antibiotika zu den unverzichtbaren Wirkstoffen.

Eine schöne Naht

Es ist nicht zu leugnen, dass die Medizin im Mittelalter oft mit furchtbaren Schmerzen und Leiden verbunden war. Ohne Betäubung (außer mit Holzhammer und Alkohol) wurden Knochen gerichtet und Wunden vernäht. Wer schon mal richtige Zahnschmerzen hatte, kann die Qualen ahnen, die ein entzündeter Zahn im Mittelalter verursacht hat. Trotz der dadurch nochmal erhöhten „Folter“ war die Extraktion des Zahns nun mal die einzige Möglichkeit zur Heilung. Trotz verfeinerter Methoden und Vorsorge ist das auch heute noch das letzte Mittel, wenn der Zahn nicht gerettet werden kann.

Auch wenn es zunächst nicht gerade angenehm war, war doch das Vernähen größerer Wunden die einzige Möglichkeit, den Patienten vor dem Verbluten zu bewahren. Aus der Beobachtung, dass bei kleineren Verletzungen die Blutung von selbst aufhört und die Wundränder zusammenheilen, hat man den naheliegenden Gedanken entwickelt, die Wunde durch das Vernähen zu verkleinern. Im Grunde lernen unsere Medizinstudenten nichts anderes, sie üben allerdings gründlich an Tierhäuten oder gar an Bananen.

Klösterliche Kräutergärten

Nicht aus reiner Langeweile haben sich Klosterbrüder und -schwestern intensiv mit dem gezielten Anbau von Kräutern und Heilpflanzen befasst. Denn außer den Freuden einer gut gewürzten Küche wusste man schon lange von der Wirksamkeit diverser Pflanzen. Wo außerhalb der Klostermauern noch heilkundige Kräuterfrauen als Hexen denunziert und verbrannt wurden, hat man sich schon frühzeitig mit der systematischen Erforschung der Wirkung verschiedener Heilpflanzen und -kräuter beschäftigt. Bekannteste „Anwendung“ ist bis heute der hochprozentige Kräuterlikör, dem angenehme Wirkungen auf das Verdauungssystem nachgesagt werden. Die jeweils eigenen Kreationen der sich verbreitenden Klöster sind teilweise bis heute bekannt und beliebt.

Medizin im Mittelalter bis heute

Die heutige Renaissance der sogenannten Klostermedizin geht allerdings weit über die berauschende Wirkung der Schnäpse hinaus. Zahlreiche Erkenntnisse, die auch heute gelten, beruhen auf der Entwicklung der mittelalterlichen Heilkunde. Bekannt ist die beruhigende Wirkung von Baldrian und Johanniskraut. Doch weit mehr Pflanzen enthalten hochwirksame Substanzen. Viel häufiger als wir oft ahnen mögen, hat der Satz „Dagegen ist ein Kraut gewachsen“ seine Aktualität behalten. Nicht umsonst sind Heilmittel auf pflanzlicher Basis heutzutage immer beliebter, weil die Nebenwirkungen chemischer Entwicklungen gefürchtet werden.

Nicht alles war so wirksam, wie man in der Klostermedizin vermutet hat. Auch falsche Überlieferungen, Abschriften und Fehldeutungen machen sie zu einem Forschungsfeld, das noch sehr stark zu beackern ist. Die heutzutage populären Schriften der Hildegard von Bingen (Heute würde man sagen: Die Ikone der Klostermedizin!), sind nicht mehr im Original verfügbar. Daher haben sich über die Jahrhunderte Fehler eingeschlichen. Sogar sie selbst soll sich hin und wieder in der Interpretation der Wirkungsweisen getäuscht haben. Der heute so bekannte wie beliebte Ingwer steigert nicht unbedingt das Triebhafte im Menschen. Auf keinen Fall führt er jedenfalls zu vorzeitiger Vertrottelung! Solche Irrtümer geschehen aber auch der heutigen so exakten Wissenschaft. Ein solcher Fehler schmälert nicht die Verdienste der Hildegard von Bingen um eine natürliche und sanfte Kräuterheilkunde.

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Redaktion
Jana Görgen
Jana Görgen
Medizinredakteurin
Veröffentlicht am: 26.04.2019
Themen: Alle Themen, Medizinisches Fachwissen
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