Welche ärztlichen Tätigkeitsfelder bietet die Zentrale Notaufnahme? Und wie gestaltet sich der Arbeitsalltag im Südharz Klinikum Nordhausen? Diese Fragen beantwortet Chefarzt Julian Gonschorrek im Interview mit praktischArzt.
Neugierig geworden? Das Südharz Klinikum Nordhausen sucht einen Chefarzt (m/w/d) in der Kardiologie und einen Chefarzt (m/w/d) in der Onkologie und Hämatologie.
Herr Gonschorrek, warum haben Sie sich für ihren Fachbereich entschieden? Was zeichnet das Fach aus und was fasziniert Sie daran?
Ich habe schon während meines Medizinstudiums in der Zentralen Notaufnahme gearbeitet. Obwohl mich das direkt fasziniert hat, habe ich dann meinen Facharzt in Anästhesie gemacht. Allerdings fehlte es mir, die Patienten nicht vollumfänglich zu versorgen. Ich wollte wieder allgemeinmedizinisch und mit intensivmedizinischem Hintergrund tätig sein. Also habe ich mich wieder für eine Tätigkeit in der Zentralen Notaufnahme entschieden.
Welches Leistungsspektrum bietet das Südharz-Klinikum Nordhausen in diesen Fachbereichen an und wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag?
Die Arbeit in der Zentralen Notaufnahme gestaltet sich inter- bis monodisziplinär. Wir verfügen über ein eigenes Team an interdisziplinären Notfallmedizinern, welche die Notaufnahme vollumfänglich betreuen. Da wir eng mit allen anderen Fachdisziplinen zusammenarbeiten, ist es und möglich, das volle medizinische Spektrum abzudecken. In der Notaufnahme haben wir knapp 25.000 Patientenkontakte im Jahr. In der Region sind wir der einzige Maximalversorger und durch unseren angebundenen Rettungshubschrauber wird es uns Ärzten nie langweilig!
Der Arbeitsalltag ist schwer zu beschreiben, da er wenig planbar ist. Wir sind immer abhängig von den Fällen, die zu uns kommen. Das macht für mich aber ein Stück weit den Reiz dieser besonderen Tätigkeit aus.
Welche Eigenschaften müssen Nachwuchsmediziner mitbringen, um in Ihrem Haus zu arbeiten?
Neue Kolleginnen und Kollegen müssen vor allem Spaß mitbringen. Spaß an der Arbeit, Spaß daran, Patienten zu versorgen. Es ist hilfreich, sich in die einzelnen Fälle hineindenken zu wollen, quasi als Anwalt der Patienten tätig zu sein. Speziell für die Notaufnahme sind auch in gewissem Maße Resilienz und Stressresistenz nötig, damit die Arbeit gut bewältigt werden kann. Nicht zuletzt ist auch Teamfähigkeit wichtig.
Warum sollte sich ein Nachwuchsmediziner für Ihre Klinik entscheiden? Was zeichnet Sie aus?
Uns zeichnet ein hohes Maß an geographischer Verbundenheit aus. Wir sind hier der Maximalversorger in der Region. Sowohl im medizinischen und technischen Bereich, als auch im Servicebereich, wird uns Ärztinnen und Ärzten viel geboten. Das trägt zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei.
Wie gestaltet sich der idealtypische Werdegang in Ihrer Abteilung?
Den idealtypischen Werdegang gibt es gar nicht. Da es in Deutschland noch nicht den Facharzt für Notfallmedizin gibt, wollen wir Quereinsteiger für diese Tätigkeit gewinnen. Die Notfallmedizin kann man erlernen, einzig das Interesse und Spaß an der Arbeit müssen vorhanden sein.
Welche Arbeitszeitmodelle bieten Sie an?
Bei uns im Haus haben wir primär einen Frühdienst zwischen 7 und 15.45 Uhr und eine Art Supervisor-Dienst bis 20 Uhr. Individuelle Absprachen der Arbeitszeit sind bei uns immer nicht möglich, so dass auch auf kleine Kinder, zu pflegende Angehörige oder andere Verpflichtungen der Mitarbeitenden eingegangen werden kann.
Welche Ziele haben Sie für die kommenden Monate und Jahre?
Mein Ziel ist es, ein noch schlagfertigeres Team für die Notfallmedizin zu generieren, dabei die Servicequalität noch zu erhöhen und dabei den Spaß an der Arbeit beizubehalten.
Zur Person:
Julian Gonschorrek ist Chefarzt im Notfallzentrum mit Shortcareunit im Südharz Klinikum Nordhausen.