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praktischArzt Magazin Gewalt gegen Ärzte und medizinisches Personal steigt

Gewalt gegen Ärzte und medizinisches Personal steigt

Studie Aggressionen Und Gewalt Gegen Mediziner Nehmen Zu
Zuletzt aktualisiert: 12.11.2021
Themen: News
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Seit Jahren erleben Mediziner und ihre Mitarbeiter in der zunehmenden Aggression ihrer Patienten einen beunruhigenden Trend. Eine Übersicht über gemeldete Fälle der Polizei Hannover belegt einen Anstieg von 32 Fällen im Jahr 2016 auf 62 Fälle im Jahr 2020. Zwar sind diese im Jahr 2020 wieder gesunken (41), jedoch darf nicht übersehen werden, dass während der Corona-Pandemie deutlich weniger Menschen einen Arzt aufsuchten, aus Angst vor einer möglichen SARS-CoV-2-Ansteckung durch andere Patienten. Anzunehmen ist, dass die Dunkelziffer der Gewalt deutlich über der Anzahl der angezeigten und verurteilten Fälle liegt. Studien belegen diesen Trend, dessen Qualität sich in der Pandemie noch zu steigern scheint. Doch Ärzte und ihre Mitarbeiter sind nicht wehrlos, wenn sie ihre Kompetenzen stärken, um im entscheidenden Moment das Richtige zu tun.

Studien belegen steigende Tendenz der Gewalt

Laut dem von der Kassenärztliche Bundesvereinigung und des NAV-Virchow-Bund veröffentlichten Ärztemonitor 2018 gibt es täglich bundesweit Fälle von Aggression gegen Ärzte. Um genau zu sein: Fünfundsiebzig Vorfälle gewalttätiger Übergriffe und 2.870 Fälle verbaler Gewalt. Jeder vierte Arzt gab an, schon einmal körperlich angegriffen oder physisch bedroht worden zu sein. Fast 40 Prozent der Ärzte berichten von erlebter verbaler Gewalt in den letzten zwölf Monaten. Ebenso viele erklären, sogar täglich Opfer von verbaler Gewalt zu sein.

Die Ergebnisse einer bundesweiten Befragungsstudie „Aggression und Gewalt gegen Allgemeinmediziner und praktische Ärzte“ der TU München wies im Jahr 2016 auf, dass 92 Prozent der befragten Hausärzte im Laufe ihrer Tätigkeit schon mindestens einmal irgendeine Form der Aggression von Patienten erlebt haben. 79 Prozent haben zumindest schon leichtere Aggressionen in Form verbaler Gewalt durch Beleidigungen und Beschimpfungen erfahren. Auch von erlebten Bedrohungssituationen, Einschüchterungsversuchen, leichter körperlicher Gewalt, sexueller Belästigung, Sachbeschädigung, Diebstahl und Verleumdung auf Online-Arztportalen können 81 Prozent der Umfrageteilnehmer berichten. Rund ein Viertel musste bereits schwerwiegende Übergriffe wie tätliche Angriffe (mit einem Gegenstand oder einer Waffe), sexuellen Missbrauch und Stalking im Laufe der Karriere erleben (23 Prozent der befragten Allgemeinärzte; Männer ebenso stark wie Frauen).

Ähnliche Ergebnisse liefert eine Studie aus Februar 2020. Knapp die Hälfte der rund 1.500 befragten Augenärzte (47,9 Prozent) empfand, dass aggressive Verhaltensweisen gegen Ärzte in den letzten fünf Jahren zugenommen haben. Zahlen belegen diesen Eindruck: Insgesamt 83,3 Prozent erfuhren Aggressionen und Gewalt im Dienst. 65 Prozent berichten von verbalen Übergriffen ohne Drohung, 24,1 Prozent von bedrohlich körperlichen Gewalterfahrungen. Zwei Prozent mussten wegen schwerer körperlicher Gewalt ärztlich behandelt werden. Sexuelle Einschüchterung bzw. Belästigung haben 21,4 Prozent der Befragten bereits erlebt –die meisten davon weiblich (75,5 Prozent).

Erhöhtes Aggressionsaufkommen in der Notaufnahme

Besonders die Notaufnahme ist ein Ort, an dem medizinischem Personal Aggression und Gewalt am häufigsten entgegenschlägt. Die Kassenärztlichen Vereinigung Hessen hatte im Jahr 2019 insgesamt 30 im Bereitschaftsdienst tätige Ärzte und 70 Angehörige des nichtärztlichen Personals nach ihren Erfahrungen mit gewalttätigen Patienten befragt. Hier hatten sogar 93 Prozent der Ärzte das Gefühl, dass die Gewalt in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Die Ergebnisse zeigen, dass zwei Drittel der Ärzte im Bereitschaftsdienst schon verbaler Gewalt ausgesetzt waren, ein Viertel sogar körperlicher Gewalt. 95 Prozent konnten allgemein von Aggressivität der Patienten berichten, 84 Prozent von Beleidigungen. 85 Prozent des nicht-ärztlichen Personals gaben an, beschimpft oder beleidigt worden zu sein; elf Prozent haben körperliche Gewalt erfahren.

Von wem gehen die Aggressionen aus?

Laut erwähnter Studie der TU München sind rund 80 Prozent der Aggressoren Männer. Dabei gibt es keinen signifikanten Unterschied, ob es sich um leichte, mittelschwere oder schwere Formen der Gewalt gegen Ärzte handelte. Die Täter waren bei leichten Vorfällen von Gewalt signifikant älter als bei schweren. Die Übergriffe gehen zu dreiundsiebzig Prozent von Patienten in Arztpraxen aus, gefolgt von Übergriffen bei Hausbesuchen im Bereitschaftsdienst.

Pandemie verstärkt Aggression der Patienten

Vor allem die Pandemie-Situation lässt die Nerven der Patienten blank liegen. Die Berliner Ärztekammer als auch die Landesärztekammer Thüringen berichten von einem raueren Umgangston gegen und regelmäßigen Gewalterfahrungen der Mitarbeiter im Gesundheitswesen, vor allem bzgl. der Einhaltung von Coronaregeln wie dem Tragen von Masken und dem Abfragen des Impfstatus. Berlins Ärztekammerpräsident Peter Bobbert spricht von einer „neuen Qualität von Hass“. Als Quelle der Aggressionen werden Falschmeldungen in sozialen Medien vermutet.

Gewalt: Auslöser aggressiven Patientenverhaltens

Die Bandbreite der jeweiligen Auslöser umfasst z.B. lange Wartezeiten, die Verweigerung von Medikamenten, unpassend wahrgenommenem Umgang mit Angehörigen und Gefühle der Benachteiligung von gesetzlich Versicherten gegenüber Privatpatienten. Enttäuschte Erwartung führen zu Frustration und Wut.  Ärzte müssten allzu oft unpopuläre Entscheidungen ausbaden, beispielsweise in Diskussionen über das angebotene Medikament und dessen Begrenzung durch die Krankenkassen.

In vielen Fällen spielen bei Übergriffen auch psychische Erkrankung der Täter eine Rolle. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine „allgemeine Verrohung“ und ein immer höheres Anspruchsdenken als Grund für Aggression und Gewalt gegen Ärzte empfunden wird. Teilweise werden Patienten als immer unverschämter und fordernder wahrgenommen, die ihrerseits die medizinische Betreuung immer mehr als Dienstleistung sehen, für die man ja bezahlt. Viele sehen ihre Bedürfnisse an erster Stelle, was speziell in der Notaufnahme ein Problem darstellt, wo der Zeitpunkt der Behandlung von der Dringlichkeit des einzelnen Falles abhängt. Dass sich manche Patienten, wenn auch unberechtigt, stärker als Notfall fühlen, führt zu Unfrieden, Wutausbrüchen, bis hin zu Gewaltandrohungen und -handlungen.

Strategien zur Prävention und Deeskalation

Manche Krankenhäuser haben mittlerweile einen Sicherheitsdienst, gerade für die Notaufnahme. Außerdem bietet z.B. die Ärztekammer Deeskalationstrainings an, um Pflege- und Ärztepersonal zu schulen. Dort wird gelehrt, durch kommunikative Deeskalation die Situation zu beruhigen und nicht den Fehler zu machen, selbst aggressiv zu werden. Ratsam ist es in jedem Fall, ab und an die Perspektive zu wechseln. Für die Patienten sind viele Abläufe im Praxisgeschehen nicht nachvollziehbar. Sich ihnen mit Empathie und Verständnis anzunehmen, Fragen zu stellen und zu beantworten, hilft. Denn: Freundlichkeit und Solidarisierung attackiert man selten. Es empfiehlt sich dennoch, immer achtsam zu sein und durch die Entwicklung eines Gefahrenbewusstsein Problemsituationen zu erkennen bevor sie entstehen. Für alle Fälle hilft:

  1. Schwachstellenanalyse der Praxis: Möbel und Einrichtungselemente sollen Schutz bieten, aber auch jederzeit Flucht ermöglichen
  2. Mögliche Wurfgeschosse für Patienten unzugänglich platzieren
  3. Körperkontakt meiden und Mindestabstand von zwei Armlängen einhalten
  4. Selbstsichere Ausstrahlung durch Einstellung, Körpersprache und feste Stimme
  5. Arroganz oder Drohungen vermeiden
  6. Abwehrbereite Körpersprache: Zum Schutz des Körpers mit den Händen sprechen
  7. Stabiler Stand im Ausfallschritt verbessert Aktions- und Fluchtmöglichkeiten
  8. Aggressoren immer im Augen behalten und Zurechnungsfähigkeit einschätzen
  9. Mitarbeiter zur Unterstützung hinzuholen
  10. Codewörter etablieren, die dem Team signalisieren, die Polizei zu verständigen

Gewalt: Melden schützt

Vor allem für unbegleitete Hausbesuche ist es unverzichtbar, dem eigenen Bauchgefühl zu trauen. Das heißt nicht, potenziell Hilfebedürftige im Stich lassen zu müssen, sondern – so raten Experten – im Zweifel auch mal eine Krankschreibung oder ein Rezept entgegen eigener Überzeugung auszustellen, um der akuten Gefahrensituation zu entkommen. Denn: Eigenschutz geht in einer Notsituation vor Fremdschutz.

Unbedingt gilt, die Polizei zu rufen und sich keinesfalls zu scheuen, die Taten spätestens nachträglich zu melden, z.B. über den anonymen Meldebogen der Landesärztekammer Hessen. Übergriffe jeglicher Art sind keine Kavaliersdelikte, sondern erhebliche Vergehen gegen das Wohlbefinden und die Unversehrtheit von Menschen. Sie können klare Rechtsbrüche und kriminelle Taten darstellen und müssen entsprechend geahndet werden. Viele Betroffenen behalten diese Erfahrungen viel zu lange für sich. Die Inanspruchnahme von Hilfe durch die Polizei oder z.B. den Weißen Ring, zeigt keine Schwäche, sondern eine Stärke, da dies hilft, Bewusstsein für notwendige Veränderungen zu schaffen und dadurch künftig sich und andere besser zu schützen.

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Redaktion
Thorsten Schneeweis
Thorsten Schneeweis
Redakteur
Veröffentlicht am: 15.11.2021
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