Zum christlichen Selbstverständnis gehört es, sich selbst und die Menschen, denen begegnet wird, als Geschöpfe Gottes zu betrachten, die das Bedürfnis haben, ein erfülltes und sinnhaftes Leben zu führen.
Der Mensch wird als Einheit gesehen, als beseelter Leib und verkörperte Seele. Aus diesem Grund ist es von Bedeutung, dass auch die spirituellen und religiösen Bedürfnisse derjenigen, die Hilfe suchen oder im gemeinsamen Arbeitsumfeld stehen, geachtet werden.
Seelsorge bedeutet in diesem Zusammenhang die Sorge um den ganzen Menschen. Dies gilt sowohl im Umgang mit Klientinnen und Klienten als auch im Kollegenkreis sowie im Miteinander der Mitarbeitenden. Besonders in Zeiten eines hohen Arbeitstempos und funktionalen Routinen ist es nicht selbstverständlich, das Wohl des ganzen Menschen stets im Blick zu behalten.
Die zentrale Botschaft des Evangeliums bildet die Grundlage der Arbeit. Sie besagt, dass das Reich Gottes dort gegenwärtig ist, wo Menschen in ihrer Bedürftigkeit und Begrenztheit geachtet, Hilfe und Heilung erfahren und Leben in Fülle finden.
Das Reich Gottes wird als Aufgabe und Geschenk verstanden: Es ist eine Berufung, es immer wieder mit aller Kraft zur Wirklichkeit werden zu lassen, in dem Wissen, dass auf Gottes Hilfe vertraut werden kann.
Die GFO hat ihre Wurzeln im Wirken des Ordens der Franziskanerinnen zu Olpe, der 1863 von Maria Theresia Bonzel gegründet wurde. Die Maria Theresia Bonzel-Stiftung führt diese Arbeit und die dahinterstehenden Ideen fort. Der GFO-Verbund setzt die Ziele der Stiftung in seinen Einrichtungen um, die in der Tradition des Denkens und Handelns des Heiligen Franz von Assisi stehen. Christliche Ethik und Werte sind handlungsleitend für die Mitarbeitenden. Die christliche Identität der GFO zeigt sich in Offenheit und Zugewandtheit. Das Leitbild dient als Orientierung für den täglichen Dienst und als Grundlage der Zusammenarbeit der Mitarbeitenden. Die GFO ist ein moderner, weltoffener Verbund, in dem auch Menschen anderer Religionen und Konfessionen willkommen sind.