
Beim Fuß Röntgen handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, bei welchem Mediziner sowohl Knochen als auch Gewebe “durchleuchten” sowie einer genauen Untersuchung unterziehen können. Konventionelle Röntgenaufnahmen des Fußes zeigen knöcherne Extremitätenerkrankungen wie beispielsweise Frakturen genau auf. Doch was ist Fuß Röntgen überhaupt? Welche Gründe gibt es hierfür und wie läuft die Röntgenuntersuchung ab?
Inhaltsverzeichnis
Fuß Röntgen – was ist das?
Das konventionelle Röntgen in der heutigen Zeit ist ein digitales Verfahren, analoge Röntgenfilme kommen kaum mehr zum Einsatz. Die Funktionsweise des digitalen Röntgens besteht darin, die auftreffenden Strahlen in digitale Strahlen umzuwandeln. Ein Computer wertet diese darauffolgend aus. Der Vorteil der digitalen Aufnahmen ist, dass die Auflösung weitaus besser ist. Hiermit kann der Arzt an manche Ausschnitte heranzoomen, um ein detailliertes Bild zu erhalten.
Wird ein Fuß geröntgt, wird dieser kurzzeitig mit Röntgenbestrahlung bestrahlt. Mittels einer Röntgenröhre werden diese Strahlen dabei erzeugt. Innerhalb dieser Röhre sind in einem Vakuum zwei Elektroden vorhanden, die Kathode sowie die Anode. Bringt man die Anode zum Glühen, lösen sich infolgedessen Elektronen aus dem Material heraus. Diese Elektronen werden anschließend in Richtung Anode beschleunigt.
Finden sich die Elektronen und die Anode zusammen, geben sie Energie in Form elektromagnetischer Wellen ab – die Röntgenstrahlung. Die Strahlung hat die Kraft, den Körper zu durchdringen. Somit befindet sich hinter dem Körper eine Art Film, welcher durch die Röntgenstrahlung belichtet wird.
Im Zuge dessen findet eine Erstellung eines zweidimensionalen Bildes statt. Das bedeutet konkret, dass man aus einer Richtung auf eine spezifische Körperstelle blickt. Dabei können sich die Gewebe hingegen überlagern, weswegen der behandelnde Arzt häufig eine zweite Aufnahme aus einer anderen Perspektive anfertigen lässt.
Erwähnenswert ist außerdem, dass nicht alle Gewebe des menschlichen Körpers gleich strahlendurchlässig sind. Je nachdem, auf welche Körperstrukturen die Strahlen treffen, entsteht eine variierende Färbung des Röntgenbildes. Während dichte Strukturen wie Knochen die Strahlung abschwächen und auf der Aufnahme hell aussehen, lässt weicheres Gewebe wie Muskeln mehr Strahlung durch und zeigt sich in dunkler Farbe.
So sehen demnach die Körperbestandteile auf der Röntgenaufnahme aus:
- Knochen – sehr helles grau
- Wasser – helles grau
- Fett – dunkles grau
- Luft – beinahe komplett schwarz
Ist der Gewebekontrast nicht ausreichend, kann ein Kontrastmittel nachhelfen. Das Prinzip dessen ist, die Strahlung entweder verstärkt oder stark abgeschwächt als das umgebende Gewebe zu absorbieren. Dadurch erscheint es dann sehr hell oder sehr dunkel auf dem Röntgenbild.
Fuß Röntgen – Gründe
Mittels der Röntgenuntersuchung kann man den kompletten Fuß überlagerungsfrei darstellen. Darüber hinaus sind ebenso Weichteilkonturen erkennbar. Das Fuß Röntgen kann demnach vielfältige Gründe oder Indikationen haben:
- Frakturen und Luxationen (Auskugelungen, Verrenkungen)
- Ausbildung, Form und Veränderung der am Fuß- und Sprunggelenk beteiligten Skelettteile wie Fußwurzelknochen, Mittelfuß oder Zehen
- Knochenschwund (Osteoporose)
- Weite des Gelenkspaltes zur Beurteilung eines Knorpelrückganges
- Tumoröse Knochenprozesse
Manche Erkrankungen der Gelenke sind hingegen mit der Magnetresonanztomographie (MRT) besser zu diagnostizieren. Dazu gehören zum Beispiel die Frühdiagnose einer Knorpeldegeneration oder einer Arthritis. Denn die MRT Fuß kann Körperflüssigkeiten und Weichteilgewebe eher aufzeichnen als das Röntgen-Verfahren, welches knöcherne Strukturen besser darstellen kann.
Fuß Röntgen – Ablauf
Da es sich bei der Röntgenmethode um eine Routineuntersuchung handelt, dauert sie nur wenige Minuten. Zuvor sollte der Patient alle Kleidung vom Fuß entfernen. Im Anschluss muss der Patient sich zwischen Röntgenröhre und -detektor positionieren.
Vermutet der behandelnde Arzt beispielsweise eine Fraktur oder Luxation, sitzt der Patient auf dem Untersuchungstisch. Die Radiologieassistenten bitten ihn schließlich, den Fuß flach auf die Filmkassette zu legen. In anderen Fällen steht der Patient mit der Fußsohle flach und fest auf der am Boden liegenden Filmkassette.
Strahlungsempfindliche Organe wie die Geschlechtsorgane schirmt das medizinische Personal mit Bleischürzen oder Blenden ab. Danach erfolgen die Aufnahmen, welche jeweils nur Sekundenbruchteile dauern. Im Zuge dessen sollte der Patient möglichst bewegungslos bleiben, da selbst kleinste Bewegungen das Bild unscharf machen können und somit die Qualität eingeschränkt sein kann. Im Normalfall ist die Anweisung des Arztes, mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Einfallswinkeln zu machen, wodurch der Mediziner die unterschiedlichen Strukturen wie Knochen und Gefäße besser nachvollziehen kann.
Die Untersuchung kann der Patient darauffolgend vom Radiologen auf einem speziellen Röntgenpass aufschreiben lassen. Das Prinzip dessen ist, dass unnötige Wiederholungen und hohe Strahlenbelastung vermieden werden soll.
Fuß Röntgen – Befund
Röntgenbild eines gesunden Fußes
Die Knochen des Fußes schwächen die Röntgenstrahlen ab und sind aufgrund dessen gut ersichtlich.

Röntgenbild Fuß (gesund)
Röntgenbild eines gebrochenen Zehs
Die rot markierte Stelle zeigt klar auf, dass der kleine Zeh gebrochen ist.

Röntgenbild Fuß (gebrochen)
Röngenstrahlung – gefährlich?
Bei Röntgenstrahlen handelt es sich um eine spezielle “Form” elektromagnetischer Wellen. Auch das sichtbare Licht entspricht diesen Wellen. Allerdings ist Röntgenstrahlung wesentlich energiereicher als Licht. Denn die Strahlung schafft es, chemische Bindungen aufzulösen. Setzt man einen Körper der Röntgenstrahlung aus, geht ein kleiner Teil der Röntgenstrahlen-Energie auf den Körper über.
Im Zuge dessen ereignen sich vielfältige physikalische Phänomene. Dadurch besteht tendenziell die Gefahr, dass alle Substanzen in einer Körperzelle eine Schädigung erfahren. Dennoch sind lediglich Schäden der Erbsubstanz, also der DNA, schlussendlich von praktischer Bedeutung.
Der Grund liegt darin, dass Schäden der DNA der Keimzellen (Spermien, Eizelle) in vererbbaren Krankheiten resultieren. Schäden der DNA der Körperzellen wiederum können zu Krebserkrankungen führen. Hierbei werden 99,9 % der DNA Schäden durch körpereigene Reparaturmechanismen ausgemerzt.
Die Strahlenempfindlichkeit variiert jedoch, da nicht alle Körperzellen gleich auf Röntgenstrahlen reagieren. Während der Magen, die Lunge oder der Dickdarm eine hohe Strahlenempfindlichkeit hat, weisen beispielsweise die Knochenoberfläche, die Muskulatur sowie die Haut eine geringe Strahlenempfindlichkeit auf.
Über Rechnungen lässt sich die Dosis der Röntgenstrahlung berechnen, welche in Millisievert angegeben wird. Bei dem Röntgen des Fußes beträgt die Dosis hierfür 0,01 bis 0,1 Millisievert. Im Vergleich: die natürliche Strahlendosis pro Jahr beträgt für einen Menschen laut dem Bundesamt für Strahlenschutz durchschnittlich 2,1 Millisievert.
Deswegen unterliegen Ärzte der Pflicht, vor jeder Röntgenaufnahme den Nutzen des Verfahrens gegen das Risiko abzuwägen. Die Strahlenschutzverordnung verlangt in diesem Fall eine “rechtfertigende Indikation”. Was eine solche Indikation im Besonderen kennzeichnet, ist allerdings nicht dargelegt.
Erwähnenswert ist überdies, dass moderne sowie sensible Systeme heutzutage dazu beitragen, dass die Strahlenbelastung sehr gering ist. Regelmäßiges Röntgen sowie das Röntgen bestimmter strahlungsempfindlicher Körperabschnitte wie dem Kopfbereich können nichtsdestotrotz zu einem erhöhten Krebsrisiko führen.
Fuß Röntgen – Kosten
Die Kosten einer Röntgenaufnahme sind davon abhängig, ob eine medizinische Indikation für eine Röntgendiagnostik vorliegt. Ist dem so, übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Patienten mit einer privaten Krankenversicherung oder Selbstzahler müssen die Leistung selbst bezahlen.
Nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) kostet ein Röntgenbild des ganzen Fußes (jeweils in zwei Ebenen) 20,98 €, bei jeder ergänzenden Ebene kommen 5,83 € hinzu.
Weitere Röntgen Themen
1. Vogl, Reith, Rummeny: Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Springer (Verlag), 1. Auflage, 2011
2. Reiser, Kuhn, Debus: Duale Reihe Radiologie, Thieme (Verlag), 1. Auflage, 2011
3. DVT, Indikationen und Strahlenbelastung – ZWP online, www.zwp-online.de (Abrufdatum: 08.04.2020)
4. Röntgen Fuß- und Sprunggelenk, www.rz-dietzenbach.de (Abrufdatum: 08.04.2020)
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