Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist eine nuklearmedizinische Schnittbilduntersuchung, die vor allem in der Onkologie zur Krebsdiagnostik angewandt wird. Dabei werden Schnittbilder erzeugt, die die Stoffwechselaktivität des Körpers darstellen lassen, um zum Beispiel Tumore und Metastasen zu diagnostizieren.
Inhaltsverzeichnis
Wann kommt die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zum Einsatz? Wie läuft die Untersuchung ab? Und welche Risiken bestehen?
Was ist eine PET-Untersuchung?
Die Positronen-Emissions-Tomographie, abgekürzt PET, gehörte wie die Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zu den bildgebenden Verfahren der Schnittbilduntersuchungen. Mittels der Untersuchung kann die Stoffwechselaktivität von Geweben dargestellt werden. Insbesondere in der Onkologie dient diese Untersuchungsmethode dazu, Krebsgewebe, welches einen anderen Stoffwechsel als gesundes Gewebe aufweist, zu detektieren.
Derweil gibt es Geräte, die mehrere bildgebende Verfahren miteinander kombinieren – man spricht dann von einem PET/CT-Gerät und/oder von einem PET/MRT-Gerät.
Der Vorteil dieser modernen Geräte: Stoffwechselbilder, die mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) entstehen, können leichter einem bestimmten Organ oder einer bestimmten Körperregion zugeordnet werden.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) findet nicht nur im Bereich der Onkologie Anwendung, sondern wird unter anderem auch noch in der Kardiologie (zum Beispiel zur Beurteilung der Vitalität des Myokards) sowie Neurologie (zum Beispiel zur Diagnostik von Alzheimer) eingesetzt.
PET/CT
Insbesondere in der Onkologie kommt der PET/CT eine wachsende Bedeutung zu, da diese Untersuchungsmethode als hilfreiche Ergänzung zu anderen Untersuchungen betrachtet werden kann, um Tumore und Metastasen zu suchen bzw. detektieren.
PET/MRT
Auch eine PET/MRT ist in der medizinischen Diagnostik etabliert. In Deutschland gibt es bislang allerdings nur sieben PET/MRT Geräte.
Gegenüber dem PET/CT ist die Strahlenbelastung bei der PET/MRT geringer, da von einer Magnetresonanztomographie (MRT) keinerlei Strahlen ausgehen. Aus diesem Grund stellt eine PET/MRT besonders für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eine strahlenreduzierte Alternative dar. Vorteile einer Magnetresonanztomographie (MRT) sind darüber hinaus die bessere Darstellung von Weichteilen und Organen.
PET Untersuchung: Gründe
Die Durchführung einer Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kommt insbesondere in der Tumordiagnostik infrage. Gründe hierfür sind, dass mithilfe der PET-Untersuchung sowohl Tumore und Metastasen nachgewiesen werden können als auch zwischen gut- und bösartigen Veränderungen sowie zwischen Tumor- und Narbengewebe differenziert werden kann, da dies mit anderen bildgebenden Verfahren nicht immer gut gelingt.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird vor allem bei Lungenkrebs (kleinzelliger- und nicht kleinzelliger Lungenkrebs) eingesetzt, um Auskunft bei der Stadienbestimmung (Staging) zu erhalten.
Auch bei bestimmten malignen Lymphomen kommt es zum Einsatz einer PET-Untersuchung.
PET Untersuchung: Vorbereitung
Vor der Untersuchung mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird über einen peripher venösen Zugang eine schwach radioaktiv markierte Substanz gespritzt, welche sich ungefähr nach einer Dreiviertelstunde im Körper verteilt.
Die schwach radioaktive Substanz wird im Körper verstoffwechselt und dessen Abbauprodukte reichern sich in Zellen an, die einen erhöhten Stoffwechselumsatz aufweisen – maligne Tumore lassen sich so sichtbar machen.
Es ist wichtig während dieser Warte- und Vorbereitungszeit entspannt zu liegen, sich wenig zu bewegen und zu sprechen, da die betroffenen Muskeln mehr Glucose verbrauchen würden und das Ergebnis unter Umständen verfälscht werden kann.
PET Untersuchung: Ablauf
Bei der Untersuchung der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) befindet man sich auf einer Liege, die durch das Aufnahmegerät gefahren wird und die vom Körper ausgehende Strahlung von einem PET-Scanner aufgefangen und mittels eines Computers zu einem Bild verarbeitet wird. Die Verteilung des Radionuklids kann durch eine Gammakamera sichtbar gemacht werden und so eine genaue Lokalisation ermittelt werden.
Je nach Stoffwechselaktivität kommt es zu einer unterschiedlich starken Anreicherung in verschiedenen Körperregionen. Tumoren und Metastasen weisen einen anderen Energiestoffwechsel auf als gesundes Gewebe, sodass sich Unterschiede auf den PET-Bildern gut darstellen lassen. Da Tumorzellen deutlich mehr radioaktiv markierte Substanz aufnehmen, setzen sie demzufolge auch mehr Strahlenenergie frei.
Auf dem Computerbild lässt sich dann erkennen, in welchen Regionen des Körpers ein Tumor wächst und wie hoch die Stoffwechselaktivität ist.
Beispielhaft eine PET/CT Untersuchung eines neuroendokrinen Tumors:
Die Darstellung der rotmarkierten Stellen ist auf den erhöhten Glukoseumsatz bzw. die Anreicherung des schwach radioaktiven Pharmakons zurückzuführen. Man erkennt stoffwechselaktive metastatische Herde im Becken (Beckenknochen hier im Querschnitt dargestellt). Die PET/CT Untersuchung ist dem CT überlegen, da im CT alleine die Metastasen meist nicht gut erkannt werden können.
In dem darauffolgenden Bild ist eine 18F-FDG-Ganzkörperaufnahme nach Injektion zu sehen:
Anhand der Farben kann die Stoffwechselaktivität bzw. die Aufnahme bewertet werden.
Während die blauen Bereiche eine sehr niedrige Aufnahme bedeuten, zeigen die roten Bereiche eine sehr hohe Aufnahme.
Eine hohe Stoffwechselaktivität spricht für einen inflammatorischen Prozess oder einen malignen Tumor oder Metastasen.
Bei diesem Bild handelt es sich um eine Untersuchung, die im Rahmen einer Tumordiagnose durchgeführt wurde.
Neben den normalen Anreicherungen der schwach radioaktiven Substanz, die zuvor intravenös verabreicht worden ist, und sich in Herz, Blase, Nieren und Gehirn verteilt hat, sind auch Lebermetastasen eines kolorektalen Tumors im abdominellen Bereich zu erkennen.
PET Untersuchung: Risiken
Eine PET-Untersuchung ist ohne den Einsatz von schwach strahlenden Substanzen nicht durchzuführen, daher besteht eine leichte Strahlenbelastung durch eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Das Risiko für Schäden durch die ionisierende Strahlung ist zwar gering, aber nicht gleich Null.
Die Untersuchung kommt meist nur zum Einsatz, wenn Ärzte den Nutzen höher einschätzen als die durch die Untersuchung möglichen Risiken oder Nebenwirkungen.
Die verwendeten radioaktiven Stoffe haben zudem eine sehr kurze Halbwertszeit, sodass nach 110 Minuten nur noch die Hälfte der ursprünglichen Radioaktivität vorliegt.
PET Untersuchung: Kosten
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist kein Verfahren zur Standarduntersuchung, sondern dient lediglich dazu, ein konventionelles Verfahren zu ergänzen und nicht zu ersetzen.
Die Kostenübernahme bei ambulanter Versorgung ist durch die gesetzliche Krankenversicherung derweilen noch in Diskussion.
Die Kosten einer PET-Untersuchung belaufen sich zwischen 1000 Euro (PET) und 1700 Euro (PET/CT).
Es empfiehlt sich, vor der Untersuchung gemeinsam mit den behandelnden Ärzten und der Krankenkasse zu klären, ob die Kosten erstattet werden. In ausgewählten Krankheitssituationen kann die Kostenübernahme von einigen gesetzlichen Krankenkassen nämlich möglich sein.