Bei einer Magnetresonanztomograhie (MRT) des Fußes handelt es sich um eine bildgebende Methode, welche ohne schädliche Röntgenstrahlung auskommt. Sind die Ursachen von Knöchel- oder Fußschmerzen beispielsweise unklar, kann der Arzt oder die Ärztin anhand eines MRT-Scans die Auslöser eingrenzen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Fuß MRT?
Im Regelfall drehen sich die im Körper enthaltenen Atomkerne um die eigene Achse. Der Drehpuls heißt hierbei “Kernspin”. Indem sie sich selbst drehen, erzeugen die Kerne ein Magnetfeld. In diesem Zusammenhang sind die Wasserstoffkerne relevant, welche im Körper am häufigsten auftreten.
Während die magnetische Ausrichtung der Wasserstoffkerne unter natürlichen Umständen dem Zufall unterliegt, kann durch äußere Beeinflussung eine Änderung der Ausrichtung erfolgen. Ist dementsprechend ein starkes Magnetfeld außerhalb des Körpers arrangiert, findet eine Anordnung der Atomkerne in Längsrichtung des Körpers statt.
Dieses spezifische Prinzip kommt bei der Magnetresonanztomographie zum Tragen. Mittels der MRT Untersuchung werden sowohl ein sehr starkes Magnetfeld erzeugt als auch Radiowellen. Diese gibt der MRT-Scanner während der Messungen auf den Körper ab. Das hat einen Wandel der parallelen Ausrichtung der Wasserstoffkerne zur Folge.
Der Magnet gibt vor, dass sich die Wasserstoffkerne nach jedem Radiowellen-Impuls wieder in die Längsrichtung zurückbewegen. Hierdurch schicken die Atomkerne konkrete Signale, welche im Verlauf der Untersuchung gemessen werden. Ein Computer setzt diese dann zu Bildern zusammen.
Brauchbare Schichtaufnahmen entstehen allerdings erst durch Spulen, welche man im Zuge weiterer Magnetfelder an den Körper anbringt. Dies ermöglicht die Abbildung des Fußes aus unterschiedlichen Sichtweisen.
Im Gegensatz zur Computertomographie (CT) Untersuchung kann die MRT Fuß ferner die Weichteilstrukturen des menschlichen Körpers mittels dieser Schnittbilder darstellen. Die CT hat dafür den Vorteil, das menschliche Skelett sowie knöcherne Strukturen besser darstellen zu können.
MRT Fuß – Gründe
Bei diesen entzündlichen Knochen, Weichteil-, und Gelenkveränderungen kommt die MRT Fuß zum Einsatz:
- Arthritis
- Abszesse
- Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)
- Plantarfasziitis (schmerzhafte Reizung der Plantarfaszie an der Fußsohle)
- Schleimbeutelentzündungen (Bursitis)
Außerdem kann man folgende traumatische Knochen-, Weichteil-, und Gelenkveränderungen im MRT Fuß beurteilen:
- Bandrupturen (zum Beispiel Bänderriss des Außenbandes)
- Frakturen
- Knochenödem (bone bruise)
- Knorpelschäden
- Muskel- und Sehnenverletzungen
- osteochondrale Läsionen (Verletzung in der Region des Gelenkknorpels und Knochens am Sprungbein)
Zudem lassen sich degenerative Weichteil- und Gelenkveränderungen wie Arthrose oder eine Knorpeldegeneration diagnostizieren.
MRT Fuß – Ablauf
1 – Bevor die MRT des Fußes durchgeführt wird, findet ein Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt statt. Hierbei informiert der Mediziner den Patienten über den Ablauf der Untersuchung und stellt sicher, dass die MRT Fuß wirklich einer Durchführung bedarf.
Des Weiteren werden mögliche Risiken abgeklärt, zum Beispiel, ob Metallsplitter im Körper vorhanden sind oder der Patient einen Herzschrittmacher trägt. Auch großflächige Tattoos müssen angesprochen werden. Denn diese können ebenfalls zu Verzerrungen der Aufnahmen führen oder in seltenen Fällen in Verbrennungen der Haut resultieren, da Tattoofarbe unter Umständen magnetische Bestandteile enthalten kann.
Mitunter muss man ein Kontrastmittel vor dem Beginn des Verfahrens spritzen, dies ist abhängig von der Fragestellung. Falls dem so sein sollte, bespricht der behandelnde Arzt dies auch mit dem Patient.
2 – Kurz vor der Untersuchung muss der Patient metallische Gegenstände wie Haarklammern, Brillen oder Uhren ablegen.
3 – Im nächsten Schritt legt sich der Patient mit den Füßen in Richtung des MRT-Geräts. Bei dem Scanner handelt es sich um eine tunnelförmige Röhre. Die Lagerung des betroffenen Fußes erfolgt demnach so, dass der Patient still liegt. Denn Bewegungen haben oftmals eine Verfälschung der Bilder zur Folge.
Ferner erhält der Patient einen Gehörschutz in Form von Kopfhörern oder Ohrstöpseln. Außerdem ist es nicht unüblich, dass ein Kästchen mit Metallspulen für die Verbesserung der Bilderqualität über den Fuß gelegt wird. Falls ein Kontrastmittel notwendig ist, erhält der Patient vor der Untersuchung dementsprechend zusätzlich einen venösen Zugang.
4 – Nun fährt der Patient fußwärts im Sitzen oder Liegen in die MRT-Röhre hinein. Bei der MRT des Fußes wird nur der Fuß in den Kernspintomograph geschoben, manchmal ebenso Teile des Beines. Für Patienten mit Platzangst sollte die MRT Fuß allerdings kein Problem darstellen. Denn der restliche Körper befindet sich außerhalb des Scanners.
Während der Untersuchung sind rhythmische Brumm- sowie Klopfgeräusche zu hören, welche durch die im Scanner verbauten Magnetspulen rühren. Es erfolgt im Zuge dessen die Anfertigung verschiedener Sequenzaufnahmen.
MRT Fuß – Dauer
Die Zeit, welche der Patient im Kernspintomograph verbringen muss, beläuft sich auf 15 bis 20 Minuten. Nichtsdestotrotz kann die Untersuchung länger dauern. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn zuvor ein intravenöses Kontrastmittel verabreicht werden muss.
Auch wenn die Aufnahmen keine ideale Auflösung haben und/oder unscharf sind, muss man mit einer längeren Dauer rechnen. Ein Grund hierfür können Bewegungen des Patienten während der MRT sein. Darüber hinaus sollte man Zeit für die Vor- und Nachbereitung einplanen.
MRT Fuß – Befund
Die Bilder des MRT stehen direkt nach Abschluss der Untersuchung zur Verfügung. Diese können dann durch den Radiologen zur Diagnose begutachtetet werden. Falls die Diagnose von einem anderen Facharzt durchgeführt werden soll, werden die Bilder an den Patienten übergeben und dieser kann diese seinem behandelten Arzt zur Verfügung stellen.
Folgend ein Beispiel Bild eines MRT vom Fuß mit der Diagnose Achillessehnenentzündung und Schleimbeutelentzündung an der Ferse. Bei einer Achillessehnenentzündung ist die Achillessehne an ihrem Ansatz am Fersenbein entzündet, was häufig bei Sportlern vorkommt. Zwischen Fersenbein und Achillessehne sitzt der Schleimbeutel, der für eine Art Polsterung sorgt. Der Schleimbeutel fängt Stöße ab beim gehen. Bei einer Schleimbeutelentzündung hat der Patient häufig Schmerzen beim gehen.
MRT Fuß – Kosten
Die Kosten für eine MRT orientieren sich bei Kassenpatienten nach dem einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM). Bei Privatpatienten richten sie sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Kann man nachweisen, dass das Verfahren medizinisch erforderlich ist, übernimmt die Krankenkasse bei Kassenpatienten die Kosten.
Privatversicherte müssen mit 139,89 € bis hin zu 251,80 € rechnen. Dazu können noch Zuschläge für besondere Aufnahmetechniken kommen, welche sich zwischen 58,29 € und 104,92 € befinden. Des Weiteren können zusätzliche Kosten für Kontrastmittel (58,29 €) und / oder Computerberechnungen (46,64 €) aufkommen.
Nähere Informationen und Details kann man in der großen Übersicht MRT Kosten nachlesen.
1. Reiser, Kuhn, Debus: Duale Reihe Radiologie, Thieme (Verlag), 1. Auflage, 2011
2. Torsten Bert Möller; Emil Reif: Taschenatlas Schnittbildanatomie Band III: Extremitäten, Gelenke, Wirbelsäule,Thieme (Verlag), 2. Auflage, 2019
3. Ulrike Szeimies, Axel Stäbler, Markus Walther: Bildgebende Diagnostik des Fußes, Thieme (Verlag), 1. Auflage, 2012