
Ein Drogentest kommt dann zum Einsatz, wenn die Art und Menge von bestimmten Substanzen wie Drogen oder Medikamenten im Körper untersucht werden soll. Dies geschieht häufig, wenn die Einnahme illegaler Rauschmittel oder ein Medikamentenmissbrauch, beispielsweise bei Doping oder Suizidversuchen, nachgewiesen werden soll.
Was ist ein Drogentest?
Mit einem Drogentest sollen Rauschmittel im Körper eines Menschen nachgewiesen werden. Dies können sowohl Drogen als auch Medikamente sein. Die Untersuchung erfolgt mit Hilfe unterschiedlicher Methoden in Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin und Speichel, aber auch in anderen Geweben wie Haaren oder Fingernägeln. Dort lagern sich bestimmte Moleküle der gesuchten Substanzen ab, die anschließend Aufschluss über die Art und Konzentration geben.
Die Wahl der für den Test herangezogenen Körperflüssigkeit beziehungsweise des Gewebes ist wichtig für den Zeitpunkt des Drogentests. Denn Rauschmittel können im Blut und Speichel bereits wenige Minuten nach der Einnahme nachgewiesen werden, im Urin und Schweiß jedoch erst mit einiger Verzögerung. Haare und Nägel geben erst nach einigen Tagen Aufschluss über einen Drogenmissbrauch, wenn im Blut jedoch bereits unter Umstände keine Rückstände mehr zu finden sind.
Da jedes Medikament und jede Droge unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper hat, sich anders verteilt, anreichert und auch unterschiedlich abgebaut wird, müssen diese Faktoren beim Drogentest berücksichtigt werden.
Funktionsweise von Drogentests
Es gibt unterschiedliche Tests zur Untersuchung der Art und der Menge der Drogen. Bei allen Tests handelt es sich größtenteils um Immunassays. Hier reagiert die gesuchte Substanz mit spezifischen Antikörpern, die bestimmte Bestandteile der Droge an sich binden. Dadurch wird das Vorhandensein der Droge im Körper sichtbar gemacht. Das kommt vor allem beim Drogenschnelltest mit einem Teststreifen zum Einsatz. Erst im Labor können zusätzlich einzelne Substanzen sowie deren Konzentration analysiert werden. Hierfür sind dann aufwendigere Verfahren wie die Gas- oder Flüssigchromatographie oder Massenspektrometrie notwendig.
Was ist ein Drogenschnelltest?
Möchte man lediglich einen schnellen Nachweis darüber, ob ein Mensch Drogen eingenommen hat, sind sogenannte Drogenschnelltests eine beliebte Methode. Sie kommen häufig bei Polizeikontrollen zum Einsatz. Damit lässt sich nämlich unkompliziert die Einnahme unterschiedlicher Drogen ohne aufwendige Laboruntersuchungen nachweisen.
Ein Drogenschnelltest kann in der Regel direkt vor Ort ohne die Entnahme von Blut durchgeführt werden. Meist erfolgt die Untersuchung mittels eines Teststreifens und anhand von Speichel, Urin oder Schweiß. Getestet wird dabei auf den Konsum von Cannabis, Kokain, Amphetamine, Opiate und weitere gängige Drogen. Ein Drogenschnelltest liefert lediglich einen Nachweis über die eingenommene Substanz, jedoch nicht über die Menge.
Drogentest - Gründe und Anwendungsgebiete
Ein Drogentest kommt in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz, beispielsweise aufgrund eines Missbrauchsverdachts illegaler Drogen oder Doping, aus medizinischen Gründen oder als Kontrolle bei Drogentherapien. Auch zur Untersuchung von Todesfällen, bei psychiatrischen Auffälligkeiten oder bei der Zollfahndung sind Drogentests gängige Methoden. Die Polizei setzt sie zudem häufig bei Verkehrskontrollen ein. Der Atemalkoholtest ist dabei wahrscheinlich der bekannteste der Drogentests, der die Alkoholkonzentration in der Atemluft einer Person angibt.
Oftmals ist ein Drogentest auch notwendig, um potenzielle Gefahren der eingenommen Substanzen herauszufinden, um so gezielt Gegenmittel zu verabreichen oder Auswirkungen auf das Zentrale Nervensystem und den Organismus zu bestimmen. So lassen sich mit einem Drogentest zum Beispiel folgende Drogen und Medikamente nachweisen:
- Alkohol
- Cannabis (u.a. Marihuana, Haschisch)
- Amphetamine und Methamphetamine (Speed, Ecstasy etc.)
- Kokain
- Beruhigungsmittel / Schlaftabletten
- Halluzinogene wie LSD, Meskalin usw.
- Opioide (Heroin, Morphin etc.)
Drogentest - Was muss man beachten?
Da jede Substanz unterschiedlich schnell abgebaut wird sowie unterschiedlich gut oder lange nachweisbar ist, muss dies bei einem Drogentest entsprechend beachtet werden. Nur weil ein Test negativ ausfällt, heißt das noch lange nicht, dass die Substanz oder ihre Abbauprodukte nicht woanders im Körper nach wie vor nachweisbar sind. Ob ein Test also mit Blut, Urin oder Speichel durchgeführt wird, hängt von vielen Faktoren ab und oftmals auch von der Menge des Konsums.
Zudem gibt es auch gewisse Substanzen, die ein positives Ergebnis hervorrufen können, obwohl diese selbst nicht als Drogen eingestuft sind. So kann der Verzehr von Mohn beispielsweise den Konsum von Opiaten vortäuschen. Auch kann ein Alkoholtest verfälschte Ergebnisse angeben, wenn direkt vorher alkoholhaltige Substanzen konsumiert wurden. Ebenso ist es möglich, dass durch das Passiv-Rauchen von Cannabis ein Test positiv anschlägt. Es genügt also in der Regel nicht, nur einen Test durchzuführen, sondern oftmals müssen mehrere unterschiedliche Tests herangezogen werden, um ein eindeutiges Ergebnis zu erlangen.
Wo wird ein Drogenscreening gemacht?
Wo ein Drogenscreening durchgeführt wird, hängt vor allem von der Situation ab, in welcher der Drogentest angeordnet wird. Ein Drogenschnelltest kann so zum Beispiel auf der Straße oder einer Polizeibehörde durchgeführt werden, aber auch in einem Krankenhaus. Solche Tests, insbesondere auch eine Urinprobe, erfolgen meist unter Aufsicht, damit es zu keiner Täuschung (z.B. durch das Austauschen des Urins) kommen kann.
Ein umfangreicheres Drogenscreening, insbesondere wenn dafür Blut abgenommen wird, muss von einer medizinisch geschulten Person unter entsprechenden Hygienevorkehrungen vorgenommen werden. So kann ein Drogenscreening bei jedem Hausarzt in Auftrag gegeben werden. Für gerichtsfeste Drogenscreenings muss man sich hingegen an einen dafür zertifizierten Facharzt beispielsweise im Gesundheitsamt oder einem Suchtinstitut wenden.
Wie läuft ein Drogentest ab?
Um falsche Ergebnisse auszuschließen, läuft ein Drogentest in der Regel zweistufig ab: Zunächst wird bei einem ersten Screening, dem sogenannten Drogenschnelltest, die grundsätzliche Einnahme einer Droge nachgewiesen. Hier wird noch nicht die Konzentration bestimmt, es geht lediglich darum zu erfahren, ob eine Droge eingenommen wurde und welcher Art. Zum Einsatz kommen hier meist Teststreifen für Urin, die direkt vor Ort ein erstes Ergebnis liefern (Drogen-Immunassays). Hierbei handelt es sich jedoch nur um einen Vortest, der noch kein abschließendes Ergebnis liefert. Anschließend wird ein positives Ergebnis in der Regel anhand eines zweiten Labortests verifiziert.
Das aufwändigere quantitative Drogenscreening gibt nicht nur Aufschluss über die Drogenart, sondern auch darüber, wie viel von der Substanz eingenommen wurde. Es gibt diverse Bestimmungsmethoden wie die Flüssig- oder Gaschromatographie oder auch die Massenspektrometrie.
Drogentest Urin
Ein Urintest ist in vielen Fällen die einfachste und schnellste Art, um einen Drogentest durchzuführen. Der Vorteil liegt darin, dass es nicht invasiv ist und leicht vom Probanden abgegeben werden kann. Ein Nachteil ist jedoch, dass ein Nachweis erst nach einiger Zeit möglich ist, wohingegen Blut wesentlich schneller Ergebnisse liefert. Da Drogenrückstände sich erst durch längere Abbauprozesse im Urin sammeln, lässt es auch keine genauen Rückschlüsse zu, wie lange der Konsum zurückliegt. Ein Problem der Urinprobe besteht zudem in der Abgabe, da diese stark in die Privatsphäre der Testperson eingreift, besonders falls diese mit Sichtkontakt erfolgen muss, um eine Manipulation der Probe auszuschließen.
Drogentest Blut
Im Blut lassen sich Drogen bereits kurz nach der Einnahme nachweisen. Deswegen ist es sehr gut geeignet für einen Drogentest. Zudem lässt sich Blut nicht manipulieren, sodass es ein sehr zuverlässiges Ergebnis liefert. Da Blut jedoch nur invasiv entnommen werden kann, ist es nicht für einen Schnelltest vor Ort geeignet. Die Testperson muss sich zur Blutentnahme erst an einen dafür vorgesehenen Ort begeben. Außerdem kann ein Drogenkonsum im Blut nur wenige Stunden bis Tage nachgewiesen werden.
Drogentest Speichel
Im Gegensatz zu Urin gibt Speichel besseren Aufschluss über den Zeitpunkt des Drogenkonsums sowie die Konzentration. Außerdem lässt sich eine Speichelprobe sehr einfach entnehmen, da sie nicht invasiv ist und die Privatsphäre der Testperson nicht einschränkt. So ist auch eine Manipulation der Probe fast ausgeschlossen. Speichel weist zudem in vielen Fällen eine höhere Konzentration der Droge auf als Blut.
Drogentest Haare / Nägel
Haare und auch Nägel können ebenfalls für einen Drogentest herangezogen werden. Da sich Rückstände hier erst mit der Zeit ablagern, sind diese Analysematerialien besonders dazu geeignet, um Rückschlüsse über den Zeitpunkt oder die Dauer des Drogenkonsums zu machen. Aus diesem Grund eignen sich Haare und Nägel jedoch nicht für einen Drogenschnelltest.
Drogentest - Risiken
Bei der Durchführung eines Drogentests besteht für die Testperson kein Risiko. Ausgenommen ist die Blutentnahme, wenn diese nicht fachgerecht durchgeführt wird. Ansonsten besteht aber auch hier eine äußerst geringe Gefahr.
Das größte Risiko eines Drogentests besteht darin, dass ein fehlerhaftes Ergebnis herauskommt, insbesondere wenn eine Testperson fälschlicherweise positiv getestet wird. Dies kann vorkommen, wenn gewisse Substanzen vorab konsumiert wurden, die drogenähnliche Rückstände hinterlassen (bspw. Mohn, Hanf-Produkte). In seltenen Fällen sind auch die Tests selbst fehlerhaft. Besonders Schnelltests haben eine gewisse Fehlerquote. Aus diesem Grund sollten auch stets mehrere Tests erfolgen, um mögliche Fehler auszuschließen.
Drogentest - Auswertung
Die Auswertung eines Drogentests wird bestimmt von der Testform. So wird ein Teststreifen vor Ort mit dem Auge abgelesen. Hier ist ein gewisser Interpretationsspielraum gegeben und ist deswegen auch anfechtbar. Anders verhält es sich mit mechanischen Geräten, die den Teststreifen auslesen und auf einer digitalen Anzeige das Ergebnis präsentieren. Bei einem Drogenschnelltest liegt das Ergebnis bereits innerhalb weniger Minuten vor.
Im Falle eines umfangreicheren Drogenscreenings muss die Probe erst an ein Labor geschickt und analysiert werden. Ein Ergebnis liegt hier erst nach einem bis mehreren Tagen vor.
Drogenscreening - Kosten
Die Kosten für ein Drogenscreening hängen davon ab, was und mit welcher Methode getestet wird. SO ist ein Urintest deutlich günstiger als eine Haaranalyse. Ein einfaches Urinscreening kostet zwischen 50 und 100 Euro, eine Haaranalyse kostet bereits ab 150 Euro. Am aufwendigsten ist ein umfangreiches Drogenscreening mittels Blut, hier belaufen sich die Kosten schnell auf mehrere Hundert Euro.