Der PSA-Wert kann als Marker für Prostataerkrankungen verwendet werden, insbesondere zur Früherkennung von Prostatakrebs. PSA steht für “Prostata-spezifisches Antigen”, ein Protein, das die Prostata produziert. Der folgende Text erläutert, wann der PSA-Wert diagnostisch relevant ist und welche Informationen er liefert.
Inhaltsverzeichnis
Was sagt der PSA-Wert aus?
Ausschließlich Prostatazellen produzieren das Prostata-spezifische Antigen, welches die Samenflüssigkeit verdünnt. Deshalb handelt es sich um einem sogenannten organspezifischen Marker. In geringen Mengen lässt sich dieser im Blut nachweisen. Der PSA-Test misst wie viel PSA im Blut zirkuliert und ist ein Maß für die Aktivität von Prostatagewebe. Sowohl gesunde als auch tumoröse Prostatazellen produzieren PSA, wobei Karzinomzellen deutlich höhere Mengen freisetzen. Daher kann PSA als Tumormarker dienen. Der PSA-Serumspiegel kann jedoch von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter individuelle Variationen, Prostatavolumen und Erkrankungen wie Prostatitis. Sport und Geschlechtsverkehr können den PSA-Wert leicht erhöhen. Um den PSA-Wert korrekt zu interpretieren, müssen Einflussfaktoren berücksichtigt und ausgeschlossen werden
Kritik am PSA-Wert
- Das PSA-Screening steht weltweit im Fokus lebhafter Debatten. Es gibt fortlaufend Veröffentlichungen von Studien, die aufgrund der möglichen Überbehandlung die Effektivität des PSA-Tests in Frage stellen. Einige Länder (z.B. die USA) haben kürzlich das PSA-Screening für die sekundäre Prävention sogar eingestellt.
Wann wird der PSA-Wert bestimmt?
Der PSA-Wert kann im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab einem bestimmten Alter bestimmt werden. Dies erfolgt in der Regel im Kontext der Prostatakrebsfrüherkennung. Es ist jedoch zu beachten, dass die Kosten für den PSA-Test nicht von den Krankenkassen übernommen werden und variieren, oft zwischen 25 und 60 Euro. Der Zeitpunkt der ersten PSA-Messung liegt oft zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr. Die genauen Richtlinien und Empfehlungen können jedoch von medizinischer Praxis zu medizinischer Praxis und basierend auf individuellen Gesundheitsrisiken variieren.
Welche PSA-Werte sind normal?
In der folgenden Tabelle sind die Richtwerte des PSA-Werts abhängig vom Alter in ng/ml gegeben.
Alter | Normwert [ng/ml] |
40 bis 49 Jahre | bis 2,5 |
50 bis 59 Jahre | bis 3,0 |
60 bis 69 Jahre | bis 4,5 |
70 bis 79 Jahre | unter 6,5 |
Wann ist der PSA-Wert zu hoch?
Ein erhöhter PSA-Wert kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, einschließlich Prostatakrebs, gutartiger Prostatavergrößerung (BPH), Harnwegs- und Prostataentzündungen sowie physischem Druck auf die Prostata oder nach einem Samenerguss. Der PSA-Wert steigt normalerweise mit dem Alter an. Daher ist es wichtig, solche Einflüsse dem Arzt mitzuteilen, um das Testergebnis richtig zu bewerten oder den Test zu einem späteren Zeitpunkt zu wiederholen. Ein normaler PSA-Test schließt jedoch andererseits nicht aus, dass Prostatakrebs vorliegt. In seltenen Fällen kann Prostatakrebs trotz normaler PSA-Werte auftreten. Ein sehr hoher PSA-Wert, insbesondere über 10 ng/ml, erhöht die Wahrscheinlichkeit von Prostatakrebs, obwohl solche Werte selten sind.
Was tun bei erhöhten Werten?
Ein erhöhter PSA-Wert heißt nicht automatisch, dass ein Prostatakarzinom vorhanden ist. Zur vollständigen Diagnose sind immer weitere Untersuchungen nötig. Das kann beispielsweise eine Prostatabiopsie sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Prostatakrebs-Früherkennung ist die digitale rektale Untersuchung, bei der der Arzt mit einem Finger die Prostata durch den Enddarm auf Veränderungen hin abtastet. Diese Untersuchung wird sogar allen Männern ab 45 Jahren einmal jährlich von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Sie kann jedoch nur fortgeschrittenen Prostatakrebs erkennen. Für eine frühere Entdeckung des Tumors werden oft zusätzliche Untersuchungen wie der rektale Ultraschall angeboten.
Häufige Fragen
- Was ist der PSA-Wert und wofür steht PSA?
- Wie wird der PSA-Wert gemessen?
- Welche PSA-Werte gelten als normal?
Der PSA-Wert steht für Prostata-spezifisches Antigen und ist ein Protein, das von der Prostata produziert wird. Der PSA-Wert im Blut wird zur Früherkennung von Prostatakrebs verwendet.
Der PSA-Wert wird durch eine Blutuntersuchung gemessen, bei der eine kleine Menge Blut entnommen und im Labor analysiert wird.
Ein PSA-Wert unter 4 ng/ml gilt in der Regel als normal. Höhere Werte können auf Prostatakrebs oder andere Erkrankungen hinweisen.
- A. Dormann et al., Labortwerte, Elsevier (Köln: 2021)
- Uniklinikum Freiburg, Männergesundheit PSA, https://www.uniklinik-freiburg.de/... (28.12.2023)
- Apotheken Umschau, Rheumafaktoren, https://www.apotheken-umschau.de/... (28.12.2023)