
Eisen, ein essenzielles Spurenelement im menschlichen Organismus, spielt unter anderem eine Schlüsselrolle im Sauerstofftransport. Die Aufnahme von Eisen erfolgt über die Nahrung. Im Fall eines Ungleichgewichts des Eisenhaushalts, können gesundheitliche Störungen auftreten.
Inhaltsverzeichnis
Die Balance des Eisenhaushalts im Körper ist entscheidend für die Gesundheit. Durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Überwachung der Eisenwerte lässt sich eine mögliche Störung frühzeitig erkennen und behandeln.
Eisen im Blut
Eisen ist ein chemisches Element, welches maßgeblich am Sauerstofftransport beteiligt ist. Etwa zwei bis vier Gramm Eisen befinden sich im menschlichen Körper. Ein Drittel davon wird in Leber, Milz, Darmschleimhaut und Knochenmark gespeichert, während der Rest an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden mit den Erythrozyten (rote Blutkörperchen) den Sauerstoff transportiert.
Regulierung des Eisenbedarfs
Die Regulierung des Eisengehalts im Körper erfolgt nahrungsabhängig. Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Höhe des Eisenbedarfs. So benötigen Männer täglich mit circa zehn Milligramm etwas weniger Eisen als Frauen, bei denen der tägliche Eisenbedarf bei rund 15 Milligramm liegt. Bei ihnen steigt in bestimmten Situationen der Eisenbedarf an (Menstruation, Blutungen, während der Schwangerschaft, nach der Geburt usw.). Der Verzehr eisenhaltiger Lebensmittel oder die gesonderte Zufuhr von Eisen sind dann besonders wichtig.
Eisen, Ferritin und Transferrin
Die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung erfolgt über die Darmzellen, wobei nur ein kleiner Teil ins Blut gelangt und der Rest einfach wieder ausgeschieden wird. Im Blut bindet Eisen an Transferrin und wird so in verschiedene Organe transportiert. Ferritin bindet Eisen zur Speicherung in Organen. Die Bestimmung von Eisen, Ferritin und Transferrin im Blut ist also entscheidend, um einen Mangel oder Überschuss festzustellen.
Eisenbedarf nach Altersgruppen
Der tägliche Eisenbedarf variiert je nach Alter, Geschlecht und Lebensumständen. Empfohlene Durchschnittswerte reichen von 8 Milligramm für Kinder bis zu 30 Milligramm für Schwangere. Der Hämoglobinwert dient als Indikator für den Eisenstatus, wobei, je nach Geschlecht, Werte zwischen 12 und 18 Gramm pro Deziliter Blut als normwertig gelten.
Eisen-Normalwerte
Ärzte/-innen bestimmen den Eisengehalt im Blut, um Mangelerscheinungen oder zu hohe Werte zu diagnostizieren. Symptome von Eisenmangel umfassen Müdigkeit, Schwindel und Blässe, während zu viel Eisen Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Hautverfärbungen verursachen kann. Die Überwachung der Eisenwerte ist auch bei Erkrankungen erforderlich, die den Eisenstoffwechsel beeinflussen.
Die Normalwerte für Eisen im Blut variieren je nach Geschlecht, Alter und Situation. Werte können bei Frauen und Männern zwischen 23 und 177 µg/dl liegen. Bei Kindern und Jugendlichen sind die Normwerte ebenfalls alters- und geschlechtsabhängig.
Erniedrigte und erhöhte Eisenwerte
Erniedrigte Eisenwerte können auf eine Anämie, Infektionen oder chronische Entzündungen hinweisen. Erhöhte Werte können durch verschiedene Ursachen wie Blutarmut, Transfusionen oder Leberschäden entstehen. In der Schwangerschaft ist ein vorübergehender Anstieg normal. Dauerhafte oder symptomatische Veränderungen des Eisengehalts, erfordern daher in den meisten Fällen eine ausführliche ärztliche Abklärung, um schwerwiegende Grunderkrankungen auszuschließen.
Was tun bei veränderten Eisenwerten?
Bei einem festgestellten Mangel kann Eisen beispielsweise in Form von Tabletten oder als Infusion zugeführt werden. Das wird in der Regel dann nötig, wenn eine Erhöhung der Eisenaufnahme durch Änderung der Ernährungsgewohnheiten allein nicht ausreichend ist.
Bei starkem Überschuss ist möglicherweise ein Aderlass erforderlich. Hierfür werden in regelmäßigen Abständen bis zu mehrere hundert Milliliter Blut durch Infusionslösung ersetzt, um den Anteil fester Blutbestanteile zu verringern.
Lebensmittel mit hohem Eisengehalt bieten normalerweise eine natürliche Möglichkeit, den Eisenbedarf zu decken. Wer bei sich selbst allerdings die typischen Symptome eines Eisenmangels feststellt, sollte gegebenenfalls die Eisenwerte ärztlich überprüfen lassen oder mögliche Differentialdiagnose besprechen.