Gegen viele Krankheiten findet man in der Apotheke frei erhältliche Medikamente. Andere Arzneimittel unterliegen der Rezeptpflicht. Ärzte können die fünf unterschiedlichen Rezepttypen ausstellen: das rote und blaue, das grüne und gelbe und das weiße Rezept. Doch wie lange ist ein Rezept gültig? Folgende alle Infos zu Rezeptgültigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Rezept Gültigkeit – rotes Rezept (Kassenrezept)
Das rote Rezept stellt der Arzt für Patienten aus, die in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, den so genannten Kassenpatienten. Seit Juli 2021 ist ein Kassenrezept genau 28 Tage gültig. Vorher war es einen Monat lang gültig, also entweder 30 oder 31 Tage. Diese Frist wurde nun mit der Änderung auf 28 Tage vereinheitlicht.
Die Kosten für das verschriebene Medikament übernimmt die gesetzliche Krankenkasse. Für Patienten fällt nur die gesetzliche Zuzahlung zwischen fünf und zehn Euro an. Wer das rote Kassenrezept zu spät einlöst, kann es in der Apotheke in ein Privatrezept umwandeln lassen. Dann muss der Patient die Kosten für das Medikament in voller Höhe tragen.
Rezept Gültigkeit – blaues Rezept (Privatrezept)
Wie lange ist ein Rezept gültig? Das fragen sich auch Patienten, die von ihrem Arzt ein blaues Rezept erhalten. Das wird vorrangig für Privatpatienten ausgestellt und ist daher als Privatrezept bekannt. Auch Kassenpatienten kann der Arzt ein solches Privatrezept ausstellen – nämlich dann, wenn die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel nicht übernimmt. Ein Beispiel für ein derartiges Medikament ist die Antibabypille.
Das Privatrezept kann innerhalb von drei Monaten eingelöst werden. In der Apotheke bezahlt man zunächst den vollen Preis für das Arzneimittel. Privatpatienten erhalten die Kosten anschließend von ihrer Versicherung erstattet. Dazu lassen sie sich das Rezept in der Apotheke mit einem Stempel beglaubigen und reichen es bei ihrer Krankenversicherung ein.
Eine Sonderregelung gilt für privatversicherte Patienten im Basistarif: Die Krankenversicherungen erstatten die Kosten für das Medikament in diesem Fall nur, wenn das Rezept innerhalb eines Monats eingelöst wird. Außerdem muss es von einem Vertragsarzt ausgestellt werden.
Rezept Gültigkeit – grünes Rezept (Empfehlung)
Beim grünen Rezept handelt es sich lediglich um eine Empfehlung, die der Arzt für nicht verschreibungspflichtige Medikamente ausspricht. Das können zum Beispiel Kopfschmerztabletten sein oder auch Hustensaft, ebenso wie homöopathische Arzneimittel. Das grüne Rezept ist in der Regel unbegrenzt gültig.
Die Kosten für die frei verkäuflichen Medikamente tragen Patienten zunächst selbst. Man kann das beglaubigte Rezept zusammen mit einer Quittung jedoch bei der Krankenversicherung einreichen. Einige Krankenkassen und Versicherungen bieten die Kostenübernahme von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten als besondere Leistung an.
Rezept Gültigkeit – gelbes Rezept (Betäubungsmittel)
Das gelbe Rezept stellt der Arzt für Medikamente aus, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Diese unterliegen besonders strengen Richtlinien. Dazu gehören zum Beispiel Morphin und weitere starke Schmerzmittel, Ersatzdrogen wie Methadon oder Medikamente zur Behandlung von ADHS. Das gelbe Rezept besteht aus drei Teilen: Einer davon verbleibt beim Arzt, ein weiterer in der Apotheke, der dritte Teil geht an die Krankenversicherung. Um die Fälschungssicherheit zu erhöhen, ist jedes gelbe Rezept seit einiger Zeit mit einem individuellen Code versehen.
Die Antwort auf die Frage “Wie lange ist ein Rezept gültig?” lautet in diesem Fall: sieben Tage. Nach Ablauf dieser Zeit darf die Apotheke die gelben Rezepte nicht mehr annehmen.
Rezept Gültigkeit – weißes Rezept (bestimme Wirkstoffe)
Das weiße Rezept stellen Ärzte nur aus, wenn sie ein Medikament mit einem von drei Wirkstoffen verordnen: Thalidomid, Pomalidomid und Lenalidomid. Diese Wirkstoffe gelten als fruchtbarkeitsschädigend und können bei schwangeren Frauen zur Fehlbildung des Embryos führen. Das weiße Rezept muss innerhalb von sechs Tagen eingelöst werden.