Schmerzmittel kommen häufig zum Einsatz, wenn die Beschwerden die Leistungsfähigkeit zu stark einschränken oder als besonders belastend empfunden werden. Dabei wird leider oftmals nicht lange überlegt und passend ausgewählt, sondern eher nach persönlicher Vorliebe und Erfahrung entschieden oder direkt zur nächstbesten Schmerztablette gegriffen.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Schmerztabletten helfen bei welchen Schmerzen?
- Paracetamol - Ein Klassiker unter den Schmerzmitteln
- Ibuprofen - Schmerztablette mit zunehmender Beliebtheit
- Acetylsalicylsäure (ASS) - Schmerzmittel, Blutverdünner, Klassiker
- Diclofenac - Der Spezialist für den Bewegungsapparat
- Unsicher? Arzt oder Apotheker fragen!
Schließlich sind doch alle Schmerzmittel gleich, denken viele Menschen, und die meisten sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich – doch weit gefehlt, denn die Unterschiede zwischen der Eignung, Wirkung und möglichen Nebenwirkungen sind erheblich. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Schmerztabletten wann zum Einsatz kommen können.
Welche Schmerztabletten helfen bei welchen Schmerzen?
Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Gliederschmerzen oder ein verstauchter Knöchel – Schmerzen und die Ursachen dafür sind vielfältig. Manches Mal werden sie durch entzündliche Prozesse ausgelöst oder gehen mit Fieber einher, sind wie Regelschmerzen hormonell bedingt oder auf verspannte Muskulatur zurückzuführen. Dementsprechend müssen Schmerzmedikamente auch an der richtigen Stelle ansetzen, um einen lindernden Effekt zu haben.
Wer die Besonderheiten der am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe kennt, kann eine passende Wahl treffen.
Paracetamol – Ein Klassiker unter den Schmerzmitteln
Paracetamol wirkt fiebersenkend aber nicht entzündungshemmend. Es hat keinen Effekt auf die Blutgerinnung und nimmt auch keinen schädlichen Einfluss auf die Magenschleimhaut, wodurch es ein vielseitig einsetzbares Analgetikum ist. Regel-, Kopf- und Zahnschmerzen sind damit behandelbar. Zudem kann Paracetamol bei Erkältungen und grippalen Infekten angewendet werden, die mit Fieber einhergehen. Hinzu kommt, dass es bereits für Säuglinge ab sechs Monaten und während der gesamten Schwangerschaft geeignet ist.
Allerdings können Überdosierungen zu Leberschäden führen, weswegen der rezeptfreie Verkauf mittlerweile auf 500 mg Paracetamol pro Schmerztablette und Packungsgrößen auf 20 Tabletten beschränkt wurden.
Ibuprofen – Schmerztablette mit zunehmender Beliebtheit
Ibuprofen gewinnt als Schmerztablette zunehmend an Beliebtheit. Es kann ebenfalls bei Säuglingen ab sechs Monaten zum Einsatz kommen und eignet sich für die Verwendung in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln. Zudem wirkt es entzündungshemmend. Dieser Effekt ist bei dem Ibuprofen sogar stärker, als bei der Acetylsalicylsäure.
Hierdurch findet Ibuprofen unter anderem Anwendung bei Gelenk- und Rückenschmerzen, Erkältungsbeschwerden, Mandel- und Mittelohrentzündungen sowie Sportverletzungen und entzündlichen Prozessen in den Gelenken, Muskeln und Knochen – wie rheumatoider Arthritis.
Acetylsalicylsäure (ASS) – Schmerzmittel, Blutverdünner, Klassiker
Acetylsalicylsäure, auch unter dem Kürzel ASS bekannt, ist ein Klassiker unter den Schmerzmitteln und war als solches für lange Zeit sehr beliebt. Mittlerweile hat im Ibuprofen zwar den Rang abgelaufen, ASS wird aber immer noch im großen Maße eingesetzt – und das sowohl als Schmerztablette, als auch als Blutverdünner.
Vor allem Kopfschmerzen und Migräne können damit symptomatisch behandelt werden. Zudem wirkt Acetylsalicylsäure fiebersenkend und entzündungshemmend, wodurch es ebenfalls bei Erkältungskrankheiten zum Einsatz kommen kann. Der blutverdünnende Effekt macht ASS jedoch ungeeignet für Regelschmerzen, Zahnschmerzen und alle anderen Beschwerden, bei denen die Hemmung der Blutgerinnung – beispielsweise aufgrund von eventuell notwendigen Eingriffen oder einer bereits bestehenden Blutung – problematisch werden kann.
Für Kinder und Jugendliche ist Acetylsalicylsäure generell nicht geeignet, da sie bei ihnen lebensgefährliche Zustände auslösen kann.
Diclofenac – Der Spezialist für den Bewegungsapparat
Muskelzerrungen, Prellungen, Stauchungen, Rückenschmerzen, Sportverletzungen oder auch rheumatische Beschwerden – hier sollte Diclofenac das Mittel der Wahl sein. Diclofenac lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen, wodurch es auch einen positiven Einfluss auf die Heilung haben kann. Die Substanz wirkt schnell und trotz einer gewissen Ähnlichkeit zu Ibuprofen in einigen Fällen besser als Schmerzmittel geeignet. Bei Beschwerden des Bewegungsapparats lohnt es sich aufgrund der Gemeinsamkeit der Wirkstoffe übrigens auch, beide zu testen und die individuelle Eignung zu prüfen.
Erhältlich ist Diclofenac sowohl als Schmerztablette als auch zur äußerlichen Anwendung als Salbe.
Unsicher? Arzt oder Apotheker fragen!
In Schwangerschaft und Stillzeit, bei chronischen Erkrankungen oder empfindlichem Magen, Blutungsneigung oder bevorstehenden chirurgischen Eingriffen sowie Kindern und Jugendlichen sollte die Gabe von Schmerzmitteln – auch wenn sie rezeptfrei sind – nicht unbedacht erfolgen. Eine vorherige Absprache mit Arzt oder Apotheker ist in diesen Fällen dringend erforderlich.
Auch bei Unsicherheit zur passenden Wahl der Schmerztablette oder zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten muss zur Sicherheit eine Abklärung im Vorfeld erfolgen. Möglicherweise reichen die gängigen Mittel nicht aus und man muss zu starken Schmerzmitteln greifen.