Wenn das Schlucken schwerfällt oder Schmerzen verursacht, lässt sich das häufig auf entzündliche Prozesse oder eine Erkältung zurückführen. Beschwerden beim Schlucken können jedoch auch vielfältige andere Ursachen haben. Dabei sind zur Behandlung nicht immer Medikamente notwendig. In vielen Fällen können Schluckbeschwerden auch mit Hausmitteln gelindert werden. Doch was hilft gegen Schluckbeschwerden am besten?
Inhaltsverzeichnis
Schluckbeschwerden – Symptome
Es kratzt oder brennt im Hals oder im Schlund breitet sich ein Engegefühl aus: Beschwerden beim Schlucken gehen häufig mit Schmerzen einher. Doch nicht alle Formen von Schluckstörungen sind schmerzhaft. Je nach Auslöser äußern sie sich manchmal auch durch einen Kloß im Hals.
Schluckbeschwerden – Ursachen
Akuten, schmerzhaften Beschwerden liegen meist entzündliche Virusinfektionen zugrunde, etwa ein grippaler Infekt oder eine Mandelentzündung. Seltener sind bakterielle Infektionen oder allergische Reaktionen der Auslöser. Auch Mundtrockenheit kann eine Ursache für Schluckbeschwerden sein. Die Nahrung kann dann nicht mehr ausreichend eingespeichelt werden, folglich fällt das Schlucken schwer.
Daneben gibt es eine ganze Reihe von weiteren Ursachen:
- Einengungen der Speiseröhre, beispielsweise durch Tumore oder durch Aussackungen der Speiseröhrenwand
- Funktionsstörungen des Schließmuskels am Mageneingang und damit einhergehendes Sodbrennen
- eine vergrößerte Schilddrüse
- neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson
- genetische Defekte, die zu einer unzureichenden Ausbildung der Halsmuskulatur führen
- psychische Erkrankungen
Die besten Hausmittel bei Schluckbeschwerden
Akute Beschwerden beim Schlucken erfordern in vielen Fällen keine medikamentöse Behandlung. Sie klingen in der Regel von selbst wieder ab, wenn die Entzündung ausgeheilt ist. Wer sich Linderung verschaffen möchte, kann die Symptome der Schluckbeschwerden durch Hausmittel abmildern. Im Folgenden stellen wir die 8 besten Hausmittel gegen Schluckbeschwerden einmal vor.
Viel trinken
Wer unter Schluckbeschwerden leidet sollte vor allem viel trinken, mindestens zwei Liter am Tag sind dabei empfehlenswert. Denn die Flüssigkeit hilft dabei, die durch eine Entzündung angegriffenen Schleimhäute besser zu befeuchten, wodurch das Eindringen von Krankheitserregern verhindert werden kann.
Am besten eignen sich Kräutertees. Sie liefern nicht nur Flüssigkeit, sondern wirken auch wohltuend und beruhigend auf den gereizten Hals. Während Salbei und frischer Ingwer zum Beispiel entzündungshemmend wirken, helfen Thymian beim Abhusten. Lindenblüten hingegen haben einen schweißtreibenden Effekt.
Auch eine Heiße Zitrone lindert die Entzündung und liefert zusätzlich dazu auch noch Vitamin C. Warme Milch mit Honig beruhigt gereizte Schleimhäute. Dabei regt Milch die Schleimproduktion an und Honig wirkt antibakteriell.
Hühnersuppe lindert Schluckbeschwerden
Zur Linderung von Schluckbeschwerden kann eine Hühnersuppe Abhilfe schaffen. Denn sie enthält den Eiweißstoff Cystein, dem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird. Außerdem gleicht es den Wasser- und Mineralstoffgehalt des Körpers aus, was gerade bei fiebrigen Virusinfektionen mit starkem Schwitzen wichtig ist.
Gurgeln mit Salzwasser oder Salbeitee
Wer seine Schluckbeschwerden durch Hausmittel lindern möchte, kann zur Befeuchtung der Schleimhäute auch mit Salzwasser gurgeln. Dafür wird einfach ein halber Teelöffel Salz in einer Tasse mit warmem Wasser gelöst. Noch besser ist aber das Gurgeln mit Salbeitee. Denn Salbei wirkt zusätzlich der Entzündung entgegen.
Dampfinhalation mit Salzwasser
Wohltuend bei einem schmerzenden Hals und Rachen ist auch eine Dampfinhalation mit Salzwasser. Auch diese Methode dient dazu, die Schleimhäute im Rachen besser zu befeuchten und das Schlucken zu vereinfachen. Außerdem wirkt der heiße Dampf schleimlösend und befördert das Abhusten.
Wärme wirkt schleimlösend
Auch Wärme hilft bei Schluckbeschwerden. Es regt die Durchblutung an, wirkt entspannend und schleimlösend. Dadurch werden die Schmerzen gelindert. Am einfachsten lässt sich der Hals durch einen kuscheligen Schal warmhalten. Warme Halswickel sind eine weitere Möglichkeit, Schluckbeschwerden durch Hausmittel zu bekämpfen.
Ein beliebtes Hausmittel sind dabei warme Halswickel mit Tee. Dafür befeuchtet man das Tuch mit Kamillen-, Thymian- oder Salbeitee und wickelt es um den Hals. Damit die Wärme länger erhalten bleibt, wird ein zweites Tuch oder ein Schal um das erste Tuch gewickelt. Die wärmende Wirkung besteht für etwa 30 bis 45 Minuten.
Warme Kartoffelwickel speichern die Wärme noch länger als Teewickel. Dabei werden gekochte, heiße Kartoffeln in ein Tuch geschlagen und dann leicht zerdrückt. Mit Hilfe eines zweiten Tuchs befestigt man den Wickel am Hals.
Kalte Wickel mit Quark helfen bei Schluckbeschwerden
Einige ziehen kalte Halswickel den warmen Wickeln vor. Sehr gut für kalte Wickel eignet sich Quark, da er die Körpertemperatur nicht so schnell annimmt wie Wasser. Der Quark wird dabei auf ein Tuch gestrichen, dieses schlägt man einmal um und legt es sich wie einen Schal um den Hals.
Jodhaltige Nahrung gegen Schluckbeschwerden
Chronische Beschwerden beim Schlucken können auf eine vergrößerte Schilddrüse zurückzuführen sein. Auslöser ist hierbei oft eine jodarme Ernährung. Um einem Jodmangel vorzubeugen, sollten daher regelmäßig Lebensmittel mit ausreichendem Jodgehalt auf dem Speiseplan stehen. Dazu gehören Seefisch, Meeresfrüchte, Algen und jodhaltiges Meersalz, aber auch Feldsalat und Champignons.
Dem Körper Ruhe geben zur Linderung von Schluckbeschwerden
Insbesondere bei entzündlichen Krankheiten braucht der Körper zur Regeneration vor allem eines: Ruhe. Wenn Hals- oder Mandelentzündungen mit Schluckstörungen einhergehen, sollte man sich also ausreichend Zeit zur Genesung zugestehen.
Medikamente bei Schluckbeschwerden
Können Schluckbeschwerden durch Hausmittel nicht gelindert werden, helfen oft frei verkäufliche Medikamente weiter. Lutschtabletten mit Kräuterauszügen oder Emser Salz lassen sich gut bei leichteren Beschwerden einsetzen. Wie viele Hausmittel dienen sie der Befeuchtung der Schleimhäute und enthalten zusätzlich entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe. Bei stärkeren Schmerzen kann die kurzfristige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Paracetamol Abhilfe verschaffen.
Klingen die Beschwerden nach drei bis vier Tagen nicht ab, tritt hohes Fieber auf oder sind die Lymphknoten am Hals stark geschwollen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Denn sind die Symptome auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen, ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Der Arzt kann weiterhin abklären, ob den Beschwerden eventuell andere Ursachen wie eine Schilddrüsenerkrankung oder Tumore zugrunde liegen.
Schluckbeschwerden – Fazit
Bei Schluckbeschwerden ist nicht direkt der Gang zum Arzt oder eine medikamentöse Behandlung notwendig. Akute Beschwerden beim Schlucken lassen sich in vielen Fällen gut mit Hausmitteln behandeln. Insbesondere wer viel trinkt, mit Salzwasser oder Tee gurgelt und Wärme- oder Kältewickel benutzt, kann die Schluckbeschwerden mit einfachen Mitteln in der Regel schnell lindern.
Bringen die Hausmittel nach einigen Tagen aber keine Linderung oder verschlechtern sich die Symptome gar, ist der Gang zum Arzt angeraten.