Merkwürdige, kleine Bläschen, die sich zahlreich in länglicher Form über den Körper (meist am Rücken oder Bauch) ziehen, sind Zeichen für Herpes Zoster, umgangssprachlich Gürtelrose genannt, und bedürfen einer Krankschreibung. Diese Krankschreibung kann bis zu 10 Tage oder mehr betragen – abhängig vom Immunsystem der Patienten/-innen.
Inhaltsverzeichnis
Da man die Gürtelrose als ernsthafte Erkrankung ansehen sollte und sie nicht in allen Fällen harmlos verläuft, sollte man keinesfalls leichtfertig mit ihr umgehen. In einzelnen Fällen kann die Gürtelrose zu schweren Nervenschäden oder sogar zum Tod führen.
Was ist eine Gürtelrose?
Die Gürtelrose (auch Herpes Zoster genannt) ist eine Viruserkrankung, die vom gleichen Erreger verursacht wird wie die Windpocken (Varizella-Zoster-Virus). Dieser Erreger schlummert danach ein Leben lang im latenten (inaktiven) Zustand und kann in einigen Fällen wieder aktiviert werden – auch Jahrzehnte nach überstandener Windpocken-Erkrankung. Die Viren breiten sich entlang der Nervenbahnen aus, was zu Entzündungen des betroffenen Nervengewebes führt. Folglich entwickelt sich als Reaktion des Immunsystems der schmerzhafte Hautausschlag der Gürtelrose. Die Erkrankung ist ansteckend, da VZ-Viren über direkten Kontakt mit dem virushaltigen Inhalt der aufgetretenen Hautbläschen übertragen werden. Auch aus diesem Grund ist eine Krankschreibung bei einer Gürtelrose erforderlich.
Krankschreibung bei Gürtelrose – Ab wann nötig?
Ein Arzt oder eine Ärztin schreibt eine Person bereits dann krank, wenn der Verdacht auf eine Gürtelrose besteht. Dennoch wird der Arzt oder die Ärztin die Person gründlich untersuchen und gegebenenfalls eine Blutuntersuchung und die Entnahme einer Gewebeprobe anordnen.
Warum Krankschreibung bei Gürtelrose?
Eine Krankschreibung bei einer Gürtelrose wird von einem Arzt oder einer Ärztin angeordnet und sollte von Patienten/-innen unter allen Umständen eingehalten werden, da es sich um eine Erkrankung handelt, bei der die Bläschen/Pusteln mit infektiöser Flüssigkeit gefüllt sind. Die Krankschreibung zielt primär darauf ab, das eigene Wohlbefinden sowie das der Mitmenschen im privaten und beruflichen Umfeld zu schützen. Aufgrund der häufig auftretenden starken Schmerzen sind die meisten Patienten/-innen ohnehin nicht belastbar.
Dauer der Krankschreibung bei Gürtelrose
Die Dauer der Krankschreibung bei einer Gürtelrose muss zumindest jenen Zeitraum abdecken, in welchem der/die Patient/in ansteckend ist. Eine Person gilt dann nicht mehr als ansteckend, wenn die schmerzhaften Bläschen vollständig abgeheilt sind. Durchschnittlich ist dies sieben bis zehn Tage nach Ausbruch des Hautausschlages der Fall, kann aber aufgrund verschiedener Einflüsse (z. B. Komplikationen oder allgemeiner Gesundheitszustand) länger als der benannte Zeitraum sein.
Trotz Gürtelrose arbeiten – ist das möglich und erlaubt?
Ob es Sinn ergibt, während einer Infektion mit der Gürtelrose zu arbeiten, muss in genauer Absprache mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin erfolgen. Standardmäßig werden Personen mit einer Gürtelrose krankgeschrieben, um eine Übertragung der Viren auf andere Menschen zu verhindern. Wer in einem Umfeld tätig ist, wo Körperkontakt an der Hausordnung steht, darf diesen Beruf bis zum vollständigen Abheilen der Bläschen keinesfalls ausüben. Dies ist auch dann der Fall, wenn Mitarbeiter/innen im Unternehmen mit den gleichen Gegenständen arbeiten (z. B. Werkzeug, Computer, Akten, andere Gebrauchsgegenstände). Auch durch Händeschütteln kann infektiöses Material auf andere Personen übertragen werden. Möglich sind, je nach Gesundheitszustand und Wohlbefinden, Tätigkeiten, die in den eigenen vier Wänden verrichtet werden können (Home-Office). Diese Möglichkeit sollte mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden. Prinzipiell ist es jedoch ratsam, die Erkrankung auszukurieren, um das Risiko von Komplikationen oder Spätfolgen auf einem niedrigen Level zu halten.
Häufige Fragen zu Krankschreibung bei Gürtelrose
- Wie lange Krankschreibung bei Gürtelrose?
- Warum darf man mit Gürtelrose nicht arbeiten?
- Kann man Gürtelrose vorbeugen?
- Wie lange muss ich mich bei Gürtelrose schonen?
Die Dauer der Krankschreibung hängt wie bei allen Erkrankungen vom Krankheitsverlauf ab. Im Normalfall werden Patienten/-innen für eine Dauer von sieben bis zehn Tage von einem/r Arzt/Ärztin krankgeschrieben. Um keine anderen Menschen zu gefährden, muss der Hautausschlag bei einer Gürtelrose vollständig abgeheilt sein.
Da es sich bei der Gürtelrose um eine ansteckende Viruserkrankung handelt, sollte persönlicher Kontakt zu Mitmenschen (sowohl privat als auch beruflich) nicht stattfinden, um eine Übertragung der Infektion zu verhindern.
Es besteht die Möglichkeit einer Impfung, um gegen die Gürtelrose vorzubeugen. Da besonders ältere Menschen anfälliger für Hauterkrankungen sind im Vergleich zu jüngeren Menschen, macht es für die Altersklasse ab 60 Jahren Sinn, die Möglichkeit der freiwilligen Impfung im Betracht zu ziehen. Für Personen, die an Vorerkrankungen leiden (Diabetes, Immunschwäche, COPD), wird die Impfung bereits ab einem Alter von 50 Jahren empfohlen.
Eine Schonung sollte so lange erfolgen, bis die Gürtelrose völlig ausgeheilt ist. Diese Dauer kann sich von Person zu Person unterscheiden und hängt unter anderem vom Zustand des Immunsystems und vom Alter ab.