Besonders in der Erkältungszeit macht öfter mal die Stimme schlapp – sie kratzt, wird heiser oder versagt ganz. Aber auch sonst werden unsere Stimmbänder über den Tag hinweg sehr gestresst. In vielen Berufen wird viel geredet und Sänger, Schauspieler, Sprecher leiden häufiger mal an Heiserkeit. Beschwerden an den Stimmbändern und angegriffene Schleimhäute brauchen dann besondere Aufmerksamkeit. Was man tun kann, um die Stimme wieder fit zu bekommen und welchen Hausmittel gegen Heiserkeit schnell helfen – hier gibt’s effektive und einfache Tipps.
Inhaltsverzeichnis
Ausreichend trinken – Das beste Hausmittel gegen Heiserkeit
Die Schleimhäute müssen gut von innen befeuchtet werden. Daher sollte man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und über den Tag verteilt viel trinken – das wohl einfachste Hausmittel gegen Heiserkeit. Am besten greift man zu lauwarmen Getränken, Kräutertees, Wasser, aber auch Natursäfte oder Brühe eignen sich gut. Auch, wenn man keinen Durst verspürt, sollte man bei Heiserkeit und Stimmbeschwerden immer ein Glas Wasser griffbereit haben.
Tipp: Salzige Suppen und selbstgemachte salzige Brühen haben eine entzündungshemmende Wirkung. Frische Gemüse- und Hühnersuppen können also auch bei Heiserkeit und Stimmproblemen helfen. Zum Abendessen einfach einen Teller warme Suppe genießen.
Ingwer hilft bei Heiserkeit
Ingwer als absolute Superknolle hat eine antioxidative Wirkung, beruhigt gereizte Schleimhäute und stärkt das Immunsystem. Er kann gekaut oder auch als Tee zubereitet werden. Dafür schneidet man ihn einfach in kleine Stücke oder reibt ihn und gießt ihn mit heißem Wasser auf. Wer mag, kann den frischen Tee noch mit etwas Honig süßen oder mit Zitrone und Minze verfeinern. Er kann über den ganzen Tag verteilt getrunken werden.
Honig – Das natürlichste Hausmittel gegen Heiserkeit
In Honig stecken Antioxidantien, Mineralstoffe und Vitamine. Er ist ein leckeres Hausmittel gegen Heiserkeit, das wahrscheinlich in jeder Küche griffbereit steht und gilt als beliebtes Naturprodukt bei allerlei Erkältungserkrankungen und Halsbeschwerden. Ob man die berühmte Milch mit Honig wählt oder ein bis zwei Teelöffel Honig am Tag langsam in den Rachenraum fließen lässt – Honig macht die Stimmbänder geschmeidig, ist wohltuend und schmeckt. Aber: Wer erkältungsbedingt heiser ist, sollte auf die warme Milch verzichten – sie verschleimt nur noch mehr.
Ein altbewährter Tipp bei Heiserkeit ist der Honig-Holunder-Sirup. Dafür werden 200 ml Holundersaft und 300 ml Honig zusammen in einem Topf erwärmt. Der Sud darf dabei aber nicht aufkochen und sollte möglichst bei etwa 40 Grad liegen – so gehen die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren und bleiben erhalten. Bei Bedarf kann alle drei Stunden ein Teelöffel des Sirups eingenommen werden.
Inhalieren gegen Heiserkeit
Um die Schleimhäute zu befeuchten, festsitzenden Schleim zu lösen und die Atemwege zu befreien, kann mit Wasserdampf und Kochsalzlösung inhaliert werden – die Zugabe von Kamille oder Salbei wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Dafür benötigt man einen Topf mit heißem Wasser und ein Handtuch, mit dem man sich bedeckt. Für etwa 10 bis 20 Minuten können tiefe Atemzüge durch Nase und Mund genommen werden. So dringt der Wasserdampf in die tiefen Atemwege ein und befreit sie. Danach sollte man sich keiner kalten Zugluft aussetzen und den Kreislauf schonen.
Gurgeln mit Salbeitee
Salbei ist eines der bekanntesten Heilkräuter und Hausmittel gegen Heiserkeit sowie Problemen der Schleimhäute. Er wirkt keimtötend und enthält viele Gerbstoffe und Flavonoide, die krampflösend und entzündungshemmend sind. So wird der Hals schonend von der Entzündung befreit. Um mit ihm zu gurgeln, sollte der Salbei gekocht, etwa zehn Minuten ziehen gelassen und gegebenenfalls etwas abgekühlt werden. Für einen Liter Tee benötigt man etwa drei Esslöffel Salbeiblätter, es reicht aber natürlich auch eine Tasse. Den Sud kann man einige Minuten intensiv gurgeln, danach ausspucken. Das kann mehrere Male am Tag wiederholt werden. Da der Geschmack von Salbei nicht jedem zusagt, kann auch zu Thymian oder Kamille gegriffen werden. Wer zusätzlich unter Halsschmerzen leidet, kann auch mit Salz die Heilung ankurbeln – nach dem Gurgeln mit einer Salzlösung stellt sich bei vielen Menschen eine sofortige Schmerzlinderung ein.
Kräuterbonbons als Hausmittel gegen Heiserkeit
Das Lutschen von Kräuterbonbons regt den Speichelfluss an und befeuchtet die Schleimhäute. Da der Speichel wichtige Abwehrstoffe enthält, können die Viren im Rachenraum bekämpft werden. Kräuterbonbons gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen – beispielsweise mit Salbei, Emser Salz, Isländisch Moos.
Übrigens: In Isländisch Moos sind schleimbildende Zuckerstoffe enthalten, die sich schützend über die trockene und kratzende Mund- und Rachenschleimhaut legen. Man kann einen Teelöffel des getrockneten Mooses (im Reformhaus oder in der Apotheke erhältlich) mit etwa 150 ml Wasser kalt ansetzen und einige Stunden ziehen lassen. Mit diesem Sud lässt es sich dann ebenfalls gurgeln – wer es mag, kann ihn auch vorab etwas erwärmen.
Mit Halswickel Heiserkeit behandeln
Halswickel sind ein bewährtes Hausmittel gegen Heiserkeit und überlastete Stimmbänder. Sie können warm oder kalt aufgelegt und mit Zugaben wie Quark, Kartoffeln oder Zwiebeln ergänzt werden.
Zwiebelwickel
Zwiebeln haben eine sehr entzündungshemmende Wirkung und enthalten ätherische Öle, die festsitzenden Husten lockern, schleimlösend sind und auch Halsschmerzen lindern. Sowohl durch den Verzehr als auch in Form eines Wickels entfalten sie ihre besondere Heilwirkung. Für den Wickel schneidet man einige Zwiebeln in kleine Stücke, damit die Zwiebelsäfte in die Haut eindringen können. Man erwärmt sie wahlweise etwas und gibt sie in ein dünnes Leinentuch. Dieses legt man sich dann um den Hals und umwickelt es mit einem weiteren Baumwolltuch.
Quarkwickel
Quark kühlt und ist wohltuend. Für den Wickel streicht man einfach etwas Quark in ein Tuch und legt es sich ebenfalls um den Hals. Er kann dann entfernt werden, wenn der Quark ausgetrocknet ist. Das kann mehrmals am Tag wiederholt werden.
Kartoffelwickel
Kartoffeln unterstützen die Schleimlösung, fördern die Durchblutung und haben eine wärmende Wirkung. Für den Wickel gibt man einfach gekochte und zerstampfte Kartoffeln in ein Tuch und legt sie geschlossen um den Hals.
Tipp: Die Wickel können auch vorab in Kamillentee getränkt werden – Kamille hat eine zusätzlich beruhigende Wirkung. Wichtig: Man sollte möglichst nur Naturfaser wie Leinen, Baumwolle oder Wolle verwenden, da synthetische Stoffe meist feuchtigkeits- und luftdurchlässig sind. Frotteehandtücher halten Wärme besonders lange – sie eignen sich daher sehr gut, um den Halswickel zu bedecken.
Hohe Luftfeuchtigkeit hilft gegen Heiserkeit
In der kalten Jahreszeit sind unsere Wohnräume durch die ständige Heizungsluft sehr trocken und besonders dann muss für ausreichend Luftfeuchtigkeit gesorgt werden – das dient sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung einer akuten Heiserkeit. Dafür eignen sich feuchte Tücher oder nasse Lappen, die einfach im Zimmer aufgehängt oder auf die Heizung gelegt werden können. Für einige Heizkörper gibt es außerdem kleine Depots zu kaufen, die mit Wasser gefüllt und an die Heizung gehängt werden können. Alternativ kann aber auch einfach eine Schale Wasser auf oder neben die Heizung gestellt werden und auch frisch gewaschene Wäsche kann im Zimmer aufgehängt werden. Die Wirkung ist dabei immer gleich: Durch die Heizungsluft verdunstet die Flüssigkeit, sodass die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt.
Wer sich berufsbedingt überwiegend in beheizten und klimatisierten Räumen aufhält, kann zur Vorbeugung seine Naseninnenwände mit einer entsprechenden Salbe eincremen, um sie besser vor dem Austrocknen zu schützen. Und es sollte darauf geachtet werden, dass regelmäßig gelüftet wird, um die Räume wieder mit frischer Luft zu füllen.
Medikamente gegen Heiserkeit
Wer bei einer akuten Heiserkeit ein Arzneimittel einnehmen will, dem können die GeloRevoice-Halstabletten, Isla Moos oder auch die ipalat-Halspastillen helfen. Beim Lutschen regen die enthaltenen Mineralstoffe den Speichelfluss an.
Mehr Tipps gegen Heiserkeit
Es gibt viele weitere Naturextrakte und Heilpflanzen mit Schleimstoffen, die bei Halsbeschwerden helfen. Sie unterstützen effektiv den Heilungsprozess, regen das Immunsystem an und sind daher wohltuende Hausmittel gegen Heiserkeit.
- Sternanis wirkt schleimlösend
- Thymian wirkt schleimverflüssigend – ist der Schleim flüssiger, kann er auch besser gelöst werden
- Eukalyptus wirkt entzündungshemmend
- Pfefferminze wirkt antiseptisch
- Krauseminze wirkt befreiend und lösend
- Fenchel wirkt krampflösend
- Lavendel wirkt beruhigend
- Kamille wirkt regenerierend – der Hauptwirkstoff Panthenol beschleunigt den Heilungsprozess angegriffener und angeschwollener Schleimhäute
- Spitzwegerich – die Blätter enthalten viel Vitamin C und wirken schleimlösend und entzündungshemmend
- Eibisch lindert Entzündungen im Hals- und Rachenraum und hat eine beruhigende Wirkung, besonders die Blätter und die Wurzel haben schleimlösende Eigenschaften und legen einen schützenden Film um die Schleimhäute
Als ätherische Öle in etwas Wasser tropfen und die Schale im Raum aufstellen – riecht gut, befeuchtet und heilt. Viel frische Luft und Bewegung wirkt zusätzlich gesundheitsfördernd und regen das Immunsystem an. Aber natürlich sollte man sich nicht überanstrengen und immer auf seinen Körper hören. Das Immunsystem arbeitet nämlich während einer Infektion und Entzündung auf Hochtouren – mit Ruhe und Schonung kann der Körper wieder seine Kräfte bündeln und den Erreger bekämpfen.
Was hilft am besten bei Heiserkeit?
Wärme und Flüssigkeit! Hals und Körper brauchen Wärme – daher sollte man ihn mit einem Tuch oder Schal bedecken. Besonders in der kalten Jahreszeit und Erkältungssaison braucht er besonders wärmenden Schutz. Außerdem sollte man die Stimme unbedingt schonen und wenig sprechen. Auf räuspern, husten und flüstern sollte man hingegen verzichten! Dabei reiben die Stimmbänder nämlich noch stärker aneinander, sodass der Heilungsprozess verlängert und die Stimme zusätzlich belastet wird. Wer ständig den Reiz verspürt, sich räuspern zu müssen, sollte viel trinken – das unterdrückt das kratzige Gefühl im Hals.
Während der Heiserkeit sollte möglichst auf Rauchen und auch auf Sport verzichtet werden, bis die Stimmlage wieder normal ist. Hält die Heiserkeit über einen längeren Zeitraum an (länger als zwei Wochen), sollte man das ärztlich abklären lassen. Chronische Heiserkeit oder auch Beschwerden am Kehlkopf sollten ernst genommen werden. Eine Kehlkopfentzündung zeigt sich mit Fieber und starken Schluckbeschwerden.
Ratgeber zu Erkältung und Grippe
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