
Beim Basenfasten handelt es sich um eine Kur, welche der Entsäuerung des Körpers dient. Sie soll Krankheiten entgegenwirken und dem Körper eine Woche der Erholung ermöglichen.
Basenfasten – was ist das?
Durch den Verzicht auf Säuren soll das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper wiederhergestellt werden. Keine Sorge, fasten heißt hier nicht hungern! Es geht lediglich um die Einhaltung eines Ernährungsplans. Ein Gewichtsverlust kann durch die Ernährungsumstellung jedoch ein netter Nebeneffekt sein.
Wie funktioniert Basenfasten?
Beim Basenfasten ernährt man sich eine Woche lang nur von basischen Lebensmitteln. Die Ernährung wird auf Obst, Gemüse, Nüsse, Samen, Kräuter, Kerne und Pilze umgestellt. Auf Säuren, vor allem Getreide und tierisches Eiweiß, wird verzichtet. Viel trinken darf auch hier nicht vergessen werden. Zwei bis drei Liter Wasser am Tag, im Idealfall Quellwasser, oder Tee aus naturbelassenen Kräutern sind erlaubt.
Warum Basenfasten?
Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist wichtig, da zu viele Säuren im Körper nicht mehr über Nieren und Darm ausgeschieden werden können. Dann übernehmen Basen die Neutralisierung. Sind die Mineralien im Blut aufgebraucht muss der Körper auf basisch wirkendes Kalium, Magnesium und Kalzium in Muskeln, Knochen und Zähnen zurückgreifen. Eine übermäßig säurehaltige Ernährung kann also Krämpfe, Osteoporose, Karies, Herzrhythmusstörungen, Allergien, Gicht oder Neurodermitis zur Folge haben. Eine Basenkur soll dem entgegenwirken und zudem ein Bewusstsein für eine gesunde Ernährung schaffen.
Basenfasten – Die Vorbereitungswoche
Für die meisten Menschen wird eine Woche Basenfasten eine große Umstellung sein. Damit diese Umstellung gelingt, ist es ratsam sich Zeit zur Vorbereitung zu nehmen.
Kühlschrank aufräumen
Der erste Schritt in der Vorbereitung ist die Entsäuerung des Kühlschranks. Säurehaltig sind sämtliche tierische Lebensmittel wie Käse, Frischkäse, Eier, Butter, Sahne, Joghurt, Milch, Quark, Wurst, Schinken, Fleisch, Fisch, aber auch Lebensmittel wie Senf, Aufstriche, Cola, Wein, Prosecco und Bier. Natürlich werden die Lebensmittel nicht weggeschmissen, sondern im Laufe der Vorbereitungswoche aufgebraucht. Ist der Kühlschrank säurefrei ist die Versuchung, sich doch nicht an den Plan zu halten, eliminiert.
Richtige Getränke trinken
Man sollte täglich zwei bis drei Liter trinken – am besten Wasser. Macht Wasser alleine nicht glücklich empfiehlt sich heißes Ingwerwasser oder heimische Kräuter-Tee-Sorten, zum Beispiel: Pfefferminze, Melisse, Ringelblume, Brennnessel, Löwenzahn, Lavendel, und viele mehr. Schwarzer, Grüner, Weißer oder Rooibos-Tee, Kaffee und Kohlensäurehaltige Getränke sind nicht erlaubt.
Kaffeekonsum zurückfahren
Am schwersten wird wohl der Verzicht auf Kaffee fallen, denn der Kaffeekonsum kann zur Sucht werden. Dementsprechend können in den ersten Tagen Entzugserscheinungen, wie Kopfschmerzen, Benommenheit und Kreislaufprobleme auftreten. Doch so schwer es fällt, sollte man versuchen diesen Entzug durchzustehen, da Kaffee nun mal ein Säurebildner ist. Der Vorteil, wenn man diese Woche durchgestanden hat: Man ist nicht mehr abhängig.
Den Darm reinigen
Am Abend vor der Basenfastenwoche sollte der Darm gereinigt werden. Das ist gar nicht so kompliziert wie es sich vielleicht anhört. Ein kleiner Einlauf aus der Apotheke oder dem Sanitätshaus ohne Zusätze reicht schon vollkommen aus. Es wird lediglich Wasser zwischen 36,5 und 37 Grad verwendet. Dann ist der Darm frei und bereit für die basischen Lebensmittel.
Die Basenfastenwoche - Anleitung und Planung
Auch in der Basenfastenwoche wird drei mal täglich gegessen. Hier ein Überblick:
Das Frühstück
Vor dem tatsächlichen Frühstück wird geraten mit einem Glas heißem Wasser, oder noch besser mit Ingwerwasser, in den Tag zu starten. Das reinigt den Darm im Vorfeld. Danach stehen Obst und ein basisches Müsli auf dem Speiseplan.
Das Mittagessen
Zum Mittagessen gibt es einen Salat und nach Möglichkeit auch etwas gedünstetes Gemüse. Beim Salatdressing sind Essig, Senf, Sahne, Mayonnaise oder Fertigsoßen allerdings nicht erlaubt. Für ein leckeres Dressing reichen Öl, Salz, Pfeffer und ein paar frisch gehackte Kräuter jedoch vollkommen aus. Grundsätzlich gilt aber: sparsam würzen! Lieber etwas mehr Kräuter und nur wenig Salz / Pfeffer verwenden. Ist man kein Fan von Rohkost oder verträgt diese nicht, kann man mit gekochtem Gemüse ebenfalls leckere Salate zaubern. Nach 14 Uhr sollte allerdings keine Rohkost verzehrt werden.
Das Abendessen
Abends sollte es nur eine leichte Gemüsemahlzeit geben, am besten vor 18 Uhr. Hierfür sind Kartoffelgerichte besonders gut geeignet, denn diese belasten in Kombination mit Gemüse den Stoffwechsel nicht so stark, wie mit Fisch, Fleisch oder Käse. Somit wird man richtig satt, hat aber eine leichte basische Mahlzeit zu sich genommen.
Snacks - Wenn zwischendurch der kleine Hunger kommt
Äpfel, Bananen, Mandeln oder Trockenfrüchte können als Snack gegessen werden. Ideal ist es jedoch, wenn man auf Snacks verzichten kann. Empfohlen wird erst mal Wasser, Tee oder auch eine Tasse Gemüsebrühe zu trinken, denn häufig täuscht das Hungergefühl nur.
Weitere Darmreinigungen
Am dritten und letzten Basenfastentag stehen wieder Darmreinigungen auf dem Plan. Somit erleichtert man Darm und Stoffwechsel die Arbeit und trägt zur Erholung des Körpers bei.
Basenfasten – 7 wichtige Regeln
Diese 7 Regeln sind die Grundlage einer erfolgreichen Basenkur.
1. Motivation - eine Basenfastenwoche einzulegen basiert auf Freiwilligkeit. Diese sorgt für die Motivation und somit für eine erfolgreiche Fastenwoche.
2. die basische Ernährung - nur eine 100%ig basische Ernährung führt zu dem gewünschten Ziel. Dementsprechend heißt es: zusammenreißen und nicht schummeln.
3. Genuss - Basenfasten heißt nicht leiden. Der Verzicht fällt kaum auf, wenn man sich viele leckere
Rezepte zurechtlegt und diese genießt.
4. Viel Trinken - die empfohlene Trinkmenge ist besonders wichtig, da Säuren durch die Flüssigkeit ausgeschieden werden können.
5. Darmreinigungen - die Darmreinigung gehört zur Basenkur. Dadurch wird Blähungen entgegengewirkt und der Körper kann sich erholen.
6. Bewegung - Tägliche Bewegung ist für einen gesunden Lebensstil unverzichtbar. Eine halbe Stunde täglich reicht schon aus und kann, wenn wir mal ehrlich sind, jeder in den Tag einbauen.
7. Erholung - Im Schlaf, insbesondere vor 24 Uhr, wird der Körper durch Leber und Stoffwechsel entgiftet und die Haut und das Nervensystem erholen sich von Stress. Frühzeitig ins Bett gehen ist ratsam.
Nach dem Basenfasten
Das Basenfasten wurde erfolgreich abgeschlossen und hat höchst wahrscheinlich ein positives Gefühl hinterlassen. Nun heißt es langsam wieder in den säurehaltigen Alltag umsteigen. Damit der Säure-Basen-Haushalt weiterhin ausgeglichen bleibt, können basische Gewohnheiten in den Alltag eingebracht werden.
Säurebildner reduzieren, basische Lebensmittel integrieren
Auch wenn man nicht durchgehend auf Säuren verzichten kann, kann man diese zumindest reduzieren. Insbesondere der Fleischkonsum sollte verringert werden. Statt drei mal täglich ist drei mal wöchentlich ein angemesseneres Maß. Das Fleisch kann wunderbar durch die basischen Mahlzeiten ersetzt werden. Kaffee, Schwarz- und Grün-Tee sollten auf zwei Tassen am Tag reduziert, Milchprodukte nicht in jede Mahlzeit integriert und Eierspeisen nicht mehr als zwei mal wöchentlich gegessen werden. Außerdem sollte der Alkoholkonsum aufs Wochenende beschränkt und Zucker weitestgehend vermieden werden. Das Unverzichtbare darf natürlich hier und da beibehalten werden, wie das klassische Brötchen-Frühstück am Wochenende, dafür ersetzt man das Wurst-Brot am Abend durch eine basische Suppe und trinkt Wasser statt Limo.
Gute Säurebildner
Im Idealfall behält man die basische Ernährung in den drei Hauptmahlzeiten bei und reduziert den Säureanteil auf 20 %. Dabei beschränkt man sich auf gute Säurebildner, da sie pflanzlicher Natur, nur wenig säurebildend sind und wertvolle Vitalstoffe enthalten.
Basentage einlegen
Nun ist es unrealistisch sich immer überwiegend basisch zu ernähren. Es gibt genügend Anlässe mit schmackhaften Versuchungen. Das macht gar nichts: einfach hin und wieder mal zum Ausgleich einen Basentag einlegen.
Basenfasten – Fazit
Als dauerhaftes Ernährungskonzept ist eine rein basische Ernährung nicht empfehlenswert, da Mangelerscheinungen auftreten können. Als Einstieg in eine bewusstere Ernährungsweise ist es allerdings sehr hilfreich, da es wichtige Aspekte einer gesunden Ernährung beinhaltet. Übernimmt man nach der Woche des Fastens die Grundprinzipien, wie viel Obst und Gemüse essen, ungesunde Lebensmittel reduzieren, viel Wasser trinken und auf ausreichend Erholung und Bewegung achten, hat man bereits einen großen Fortschritt zu einem gesunden Lebensstil geschafft.