Unter der Telefonnummer 116 117 ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar. Dorthin kann man sich außerhalb der üblichen Sprechzeiten von Arztpraxen bei medizinischen Fragen und Notfällen wenden. Der Bereitschaftsdienst soll die Notaufnahmen bei nicht lebensbedrohlichen Fällen entlasten. Allerdings muss dafür die Bekanntheit der 116 117 noch gesteigert werden.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst?
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist eine medizinische Anlaufstelle, wenn Arztpraxen geschlossen haben. Er wird deswegen auch Notdienst oder Notfalldienst genannt. Gegründet wurde der Dienst von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und wird von allen 17 Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert.
Über die bundesweit einheitliche Notfallnummer 116 117 ist der Dienst erreichbar und vermittelt niedergelassene Ärzte bei medizinischen Fragen und in dringenden Fällen, die nicht bis zur nächsten regulären Sprechstunde des Haus- oder Facharztes warten können. Die 116 117 unterscheidet sich also von der Notrufnummer 112 insofern, dass dort keine lebensbedrohlichen Fälle gemeldet werden. Mit der 112 erreicht man den Rettungsdienst und die Feuerwehr.
Der Bereitschaftsdienst wurde eingerichtet, damit es zu einer Entlastung der oftmals überfüllten Notaufnahmen in den deutschen Krankenhäusern kommt. Viele Patienten gehen häufig vorschnell in die Notaufnahmen, sodass die Notärzte teilweise nicht mehr genügend Kapazitäten für die wirklich dringenden Fälle haben. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst soll Patienten, die keine lebensbedrohende aber eine dringend zu behandelnde Erkrankung haben, an einen entsprechenden Arzt weiterleiten.
Wann hilft der Ärztliche Notdienst?
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist rund um die Uhr unter der 116 117 erreichbar. Er ist vor allem dazu da, auch nachts und am Wochenende, wenn also reguläre Praxen geschlossen haben, Patienten an einen niedergelassenen Arzt im Bereitschaftsdienst weiterzuleiten. Der Bereitschaftsdienst hilft aber auch zu Hause, sofern es dem Patienten nicht möglich ist, eigenständig in eine Praxis zu gehen.
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst hilft immer dann, wenn es sich um vergleichsweise leichte Erkrankungen handelt, die keine Behandlung in der Notaufnahme erfordern, aber dennoch zu dringend sind, um bis zum nächsten Werktag zu warten. Dazu zählen beispielsweise hohes Fieber, Magen-Darm-Erkrankungen, Infektionen und starke Schmerzen.
Welche Ärzte sind im Bereitschaftsdienst tätig?
In Deutschland ist jeder niedergelassene Arzt dazu verpflichtet, am Ärztlichen Bereitschaftsdienst teilzunehmen. Beim Anruf der 116 117 wird der Anrufer über eine Anrufzentrale an die Bereitschaftsdienstpraxis der jeweiligen Region weitergeleitet. Die Notfallpraxen können aber auch während der Öffnungszeiten ohne vorherige Anmeldung aufgesucht werden. Eine Übersicht der Praxen findet man auf der zentralen Homepage www.116117.de.
Den Bereitschaftsdienst übernehmen Ärzte aus allen Fachgruppen innerhalb der jeweiligen Region. Die Ärzte leisten den Dienst zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit. Die Anrufzentrale des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes leitet die Anrufer dann an die entsprechenden Bereitschaftsdienstpraxen weiter.
Wie funktioniert der Ärztliche Bereitschaftsdienst?
Über die Nummer 116 117 ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst telefonisch erreichbar. In der Anrufzentrale wird man an die nächste Bereitschaftspraxis in der Region weitergeleitet. Der Notfalldienst wird dann relevant, wenn eine Arztpraxis nicht aufgesucht werden kann, zum Beispiel nachts oder am Wochenende.
Zusätzlich sind alle Bereitschaftspraxen auf der Homepage www.116117.de aufgelistet. Über eine Suchfunktion, in die man die Postleitzahl oder den Wohnort eingibt, werden die nächsten Praxen angezeigt, die man im Notfall aufsuchen kann. Der Bereitschaftsdienst kann auch telefonisch bereits wichtige medizinische Fragen beantworten und Ratschläge geben, wie man sich selbst zu Hause helfen kann.
Ist ein Patient nicht fähig, eine Arztpraxis selbständig zu besuchen, ist auch ein Hausbesuch möglich. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar.
Bei einem Anruf der 116 117 sollte man möglichst folgende Informationen bereithalten:
- Name
- Adresse
- Telefonnummer
- Symptome
- Gesundheitszustand
- Alter
- Mögliche Allergien, Medikamentenunverträglichkeiten, Herzschrittmacher etc.
Wann wähle ich die 116 117?
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist insbesondere in der Nacht, am Wochenende und Feiertagen eine wichtige Anlaufstelle bei nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen. Der Notfalldienst soll vor allem die Notaufnahmen in den Krankenhäusern entlasten. Er sollte also bei solchen Beschwerden genutzt werden, die normalerweise von einem Hausarzt behandelt werden.
Zu den Erkrankungen, die in die Zuständigkeit des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes fallen, zählen:
- grippale Infekte
- hohes Fieber (über 39 °C)
- starke Hals- oder Ohrenschmerzen
- anhaltende Bauchschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen, Durchfall
- akute Rückenschmerzen
- Harnwegsinfekte
Wann wähle ich die 112?
Unter der Notrufnummer 112 erreicht man den Rettungsdienst und die Feuerwehr. Diese kümmern sich um akute lebensbedrohliche Fälle, wenn also ein Handeln ohne Verzögerung notwendig ist. In einem solchen Fall macht sich der Rettungsdienst sofort auf den Weg, um schnellstmöglich medizinische Hilfe zu leisten.
Die 112 sollte also immer bei Lebensgefahr alarmiert werden. In den Zuständigkeitsbereich der Rettungsdienste fallen:
- Herzinfarkt und andere Herzbeschwerden
- Schlaganfall
- Bewusstlosigkeit
- schwere Atemnot
- starker Blutverlust
- Vergiftungen
- starke Verbrennungen
- Ertrinkungsunfälle
- Suizidversuche
- lebensbedrohliche Verletzungen jeglicher Art
- Komplikationen bei Schwangerschaften, Frühgeburten etc.
116 117 wählen – Das sollten Sie wissen
Die 116 117 ist eine Kurzwahl-Nummer wie auch die 110 oder die 112. Das bedeutet, sie ist deutschlandweit ohne Vorwahl zu erreichen. Anrufe sind grundsätzlich kostenfrei, egal ob aus dem Festnetz oder dem Mobilfunknetz. Die 116 117 ist rund um die Uhr erreichbar, auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen.
Die Kosten für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst tragen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Jeder, egal ob gesetzlich oder privat versichert, kann sich also im Notfall an den Bereitschaftsdienst wenden. Gesetzlich Versicherte müssen zur Behandlung ihre Gesundheitskarte mitbringen.