Das Besuchen von Vorlesungen stellt besonders zum Studienanfang eine Herausforderung dar: Die Vermittlung großer Mengen an Informationen in nur kurzer Zeit und die Voraussetzung diese schnell zu verinnerlichen – tatsächlich ist dies nicht ganz so einfach, wie man es sich womöglich vorstellt.
Inhaltsverzeichnis
Das zur Verfügung gestellte sogenannte Skript soll eine Hilfestellung sein. Wie nutzt man ein Skript effektiv? Wissenswertes zu dem Thema hier zum Nachlesen.
Das Skript: Grundlage für die Lernphasen
Skripte werden im Studium auf unterschiedliche Art und Weise gehandhabt. Dabei gibt es zwei Versionen. Entweder wird das Skript vor oder nach der Vorlesung von den Dozenten hochgeladen. Beide Versionen werden im Folgenden vorgestellt.
Skript steht vor Vorlesung zur Verfügung
Die Studierenden können das Skript während der Vorlesung schon vorliegend haben. Während einige Skripte schon vor einer Vorlesung, meist online, zur Verfügung stehen, werden andere Skripte erst nach stattgefundener Vorlesung in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Skriptversionen und Präsentationen der Professoren können ausgedruckt oder auf dem Notebook/ Tablet gespeichert werden.
Der Vorteil das Skript schon vor einer Vorlesung zu besitzen, ist, dass man sich – sofern man die jeweilige Vorlesung auch besucht – Randnotizen in das Skript einfügen kann und auch wichtige Informationen, die genannt werden (Beispiel: Klausurtipps) direkt markieren kann.
Skript steht nach Vorlesung zur Verfügung
Wird das Skript erst nach einer Vorlesung hochgeladen, müssen die Studierenden der Vorlesung genau folgen, sich eigene Notizen machen und diese dann nochmals auf das später zur Verfügung gestellte Skript übertragen oder die Studierenden hören nur zu, ohne sich etwas zu notieren.
Der Vorteil das Skript nach einer Vorlesung erst zu erhalten, ist, dass man sich – sofern man zu den ehrgeizigen und fleißigen Studierenden gehört – eigene Notizen macht und diese dann mit dem später zur Verfügung gestellten Skript abgleicht bzw. das Skript zusätzlich bearbeitet. Hierbei entsteht ein doppelter Lerneffekt, der aber auch sehr zeitintensiv ist.
So kann ein Skript aussehen
Auch wenn viele Studierende überaus dankbar sind, Skripte von ihren Professoren zu erhalten, damit sie während des Semesters und insbesondere vor Klausuren damit lernen können, wissen nur die Wenigen, wie ein Skript effektiv genutzt werden kann. Ziel ist nämlich, das Wissen schnell zu verinnerlichen, sich auf das Wichtigste zu konzentrieren und gewiss nicht, Zeile für Zeile auswendig zu lernen.
Auch wird man schnell feststellen, dass ein Skript nicht gleich ein Skript ist. Das bedeutet: Einige Dozenten nutzen die Ausdrucke der Vorlesungsfolien nur zur optischen Unterstützung und füllen ihre Skriptseiten nur mit Schlagwörtern. Das Skript ist dann bewusst so konzipiert, dass man ohne einen Besuch der Vorlesung wenig mit dem Skript anfangen kann, weshalb aktives Zuhören und Mitschreiben essentiell ist.
Andere Dozenten dagegen füllen ihre Skriptseiten mit so viel Text, dass kaum auseinandergehalten werden kann, was nun wichtig oder eher als weniger wichtig erscheint. Auch diese Konzeption scheint einen Hintergedanken zu haben: Ohne zusätzliche Markierungen, seitens der Studierenden, verliert man die Übersicht. Im schlimmsten Fall wird alles gelernt, sodass Ressourcen verschwenderisch verbraucht werden und man am Ende des Semesters ausgelaugt und erschöpft ist.
Wie nutzt man ein Skript effektiv?
Einige Tipps sollen dabei helfen, dass das Skript nicht unangetastet in der Tasche bleibt, aber auch nicht so ausschaut, als habe man es schon 100mal gelesen – das Skript soll zur Prüfungsvorbereitung effektiv genutzt werden. Schon zu Beginn des Semesters ist es daher wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen und sich zu informieren, wie die Skripte gehandhabt werden. Manchmal macht es auch Sinn, sich bei Studierenden aus höheren Fachsemestern zu informieren, die zudem auch Tipps und Ratschläge für die einzelnen Fächer geben können.
1. Überblick verschaffen und Informationen einholen
Steht ein Skript während einer Vorlesung schon zur Verfügung? Wird ein Skript wöchentlich nachgereicht? Stellt das Skript nur einen groben Rahmen für eine Vorlesung dar oder sind darin detaillierte und ausführliche Informationen enthalten?
2. Möglichkeiten überlegen
Liegt das Skript bereits ausgedruckt vor? Kann das Skript auch in digitaler Form genutzt werden?
3. Die ersten Vorlesungen eines Dozenten unbedingt besuchen
In den ersten Vorlesungen eines Dozenten kann man sich einen Eindruck machen, wie mit den Inhalten des Skripts umgegangen wird. Liest der Dozent alles aus dem Skript wort-wörtlich ab? Nennt der Dozent weitere wichtige Informationen? Werden Tipps gegeben, dass man sich bestimmte Aspekte unbedingt gut ansehen soll (Hinweis: Möglicher Klausurtipp)?
4. Macht Vorbereitung Sinn?
Je nach Themengebiet sind komplexe Sachverhalte zu lernen. An dieser Stelle kann es durchaus von Vorteil sein, das Skript im Vorfeld zu bearbeiten bzw. mehr als nur einmal zu überfliegen, damit man einen groben Überblick hat und den Dozenten in der Vorlesung besser folgen kann und auch Dinge besser nachvollziehen kann.
Arbeitseinteilung: Mitschriften sammeln und teilen
Eine geplante Arbeitsteilung mit Kommilitonen kann während des Semesters Erleichterung bringen. Während in einer Woche zum Beispiel Person A mitschreibt, hört Person B als Sitznachbar konzentriert zu und in der nächsten Woche umgekehrt. Nach einer Vorlesung kann man sich austauschen und die Nachbereitung erleichtern und Informationen ergänzen, die vielleicht im Skript nicht enthalten sind. Auch kann man eine gemeinsame Zusammenfassung erstellen, die kompakt ist und das Wichtigste widergibt.
Auch gibt es die Möglichkeit, dass aus einer Lerngruppe immer nur eine Person eine Vorlesung besucht und die Mitschriften dann den anderen Kommilitonen zur Verfügung stellt. Bei dieser Konstellation ist es dann nicht notwendig, dass alle eine Vorlesung besuchen. Die Zeit kann dann auch anders genutzt werden. Das Studium muss keine Einzelkämpferausbildung sein. Denn tatsächlich kann man auch im Studium von Teamarbeit profitieren.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen in der nächsten Vorlesung!