Angehende Medizinstudenten in Deutschland haben es immer schwerer, einen der heiß begehrten Studienplätze in Humanmedizin zu ergattern. Doch nicht nur der schnellere Einstieg in das Medizinstudium, sondern auch die Aufbesserung der Fremdsprachenkenntnisse und das Pauken unter Palmen, zieht immer mehr Medizinstudenten ins Ausland. Doch mit welchen Kosten ist bei einem Auslandsstudium zu rechnen und welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?
Inhaltsverzeichnis
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Was kostet ein Medizinstudium im Ausland?
Das Bewerbungsverfahren für ein Medizinstudium in Deutschland ist nicht zuletzt aufgrund der Notenanforderungen oftmals aufwändig, frustrierend und regelmäßig erfolglos. Denn das Studium der Humanmedizin zählt zu den beliebtesten Studiengängen Deutschlands. So bewerben sich jährlich rund 975.000 Bewerber auf 9.660 aktuell bei der Stiftung für Hochschulzulassung gemeldeten Studienplätze. Um sich den Traum vom Medizinstudium dennoch zu verwirklichen, wagen viele Studenten den Schritt ins Ausland. Das Medizinstudium im Ausland – sei es ein ganzes Studium oder nur ein Semester – kann unter Umständen mit erheblichen Kosten verbunden sein. Denn während Deutschland keine Studiengebühren mehr verlangt, schlagen diese in Ausland oftmals zu Buche. So liegen die jährlichen Studiengebühren an tschechischen Fakultäten ca. zwischen 11.900 und 14.200 Euro.
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Auch Rumänien und Lettland langen den deutschen Medizinstudenten tief in die Tasche: So belaufen sich die Gebühren für das Medizinstudium an der lettischen Riga Stradins University auf rund 12.000 Euro pro Studienjahr. Rumänische Institutionen wie die Iuliu Hatieganu Universität, verlangen den Medizinstudenten rund 6.000 Euro jährlich ab. Auch die USA zählen zu den beliebtesten Ländern für ein Auslandsstudium. Während für internationale Studenten durchschnittliche Studiengebühren von 11.000 bis 15.000 Euro pro Jahr anfallen, verlangen Elite-Universitäten wie Harvard oder die Princeton University, gut und gerne bis zu 55.000 Euro jährlich.
Abgesehen von den gegebenenfalls anfallenden Studiengebühren, können auch die Lebenshaltungskosten in einigen Ländern weit über dem deutschen Durchschnitt liegen. Können angehende Medizinstudenten nicht auf erspare Rücklagen zurückgreifen, so gibt es unterschiedliche Möglichkeiten um das Medizinstudium im Ausland zu finanzieren. Zu den beliebtesten Finanzierungen gehören das Auslands-BAföG sowie Bildungskredite und Stipendien.
Auslands-BAföG zur Finanzierung des Medizinstudiums im Ausland
Wie schon das reguläre BAföG, stellt auch das Auslands-BAföG eine finanzielle Unterstützung des deutschen Staates für Schüler und Studenten dar. Das Auslands-BAföG ermöglicht den Medizinstudenten, finanzielle Unterstützung des Staates in Anspruch zu nehmen, auch wenn sie ihr Medizinstudium an einer ausländischen Universität oder Hochschule absolvieren möchten. Wie schon das Inlands-BAföG, so ist auch das Auslands-BAföG abhängig von den Einkünften der Eltern.
Hat ein Student also Anrecht auf den Bezug von BAföG innerhalb Deutschlands, so besteht auch ein Anspruch auf Auslands-BAföG. Doch selbst wenn die finanzielle Förderung im Inland verweigert wird, kann sich der Antrag auf Auslands-BAföG auszahlen. So liegt die Bemessungsgrenze bei ausländischen Studiengängen deutlich höher als bei der Inlandsförderung. Ist ein Medizinstudent also nicht berechtig BAföG in Deutschland zu beziehen, so besteht dennoch die Möglichkeit, dass die Förderung für ein Studium im Ausland in Anspruch genommen werden kann. Zu den weiteren Voraussetzungen für den Bezug von Auslands-BAföG, zählt ein fester und ständiger Wohnsitz in Deutschland, sowie der Antritt des Auslandsstudiums vor Abschluss der Regelstudienzeit.
Des Weiteren muss das Medizinstudium im Ausland, die gleiche Qualität wie ein Medizinstudium an einer deutschen Hochschule oder Universität aufweisen. Das gesamte Medizinstudium im Ausland wird allerdings nur dann gefördert, wenn sich die Institution innerhalb der Europäischen Union oder der Schweiz befindet. Soll lediglich ein Teil des Medizinstudiums im Ausland absolviert werden, so ist eine weltweite Förderung möglich. Genau wie beim Inlands-BAföG, berechnet man de Umfang der Studienförderung für jeden Antragsteller individuell. Neben den regulären Förderungsmöglichkeiten gibt es weitere Zuschläge und Leistungen in Form von Studiengebühren, oder Reisekosten. Auch Zuschläge, um gegebenenfalls entstehende Mehrkosten zur Krankenversicherung zu zahlen oder wenn die Lebenshaltungskosten um einiges höher sind als in der Heimaststadt, sind möglich.
Die Rückzahlung der Auslandsförderung erfolgt wie bei dem Inlands-BAföG. Die maximale Rückzahlungssumme ist auch hier auf 10.000 Euro gedeckelt und startet fünf Jahre nach Beenden der Ausbildung.
Bildungs- und Studienkredite zur Finanzierung des Medizinstudiums im Ausland
Wenn kein Anspruch auf Auslands-BAföG besteht und auch das begehrte Stipendium nicht in Aussicht ist, so greifen viele Studenten auf Bildungs- oder Studienkredite zurück, um sich den Traum vom Medizinstudium im Ausland zu erfüllen. Während es vor einigen Jahren noch recht viele Angebote an Studienkrediten von privaten oder öffentlich-rechtlichen Banken für ein Auslandsstudium gab, ist die Auswahl dies weilen überschaubar geworden. Dennoch ist er möglich bei der Hausbank nachzuhaken, ob Kredite für ein Auslandsstudium angeboten werden. In jedem Fall sollte man bei Inanspruchnahme von Bildungs- und Studienkrediten, neben den Förderungsvoraussetzungen, vor allem die Konditionen wie Zinssatz, Rückzahlungsmodalitäten und Flexibilität beachten.
Einer der größten Anbieter für Studienkredite in Deutschland ist jedoch die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Der KfW-Studienkredit ist der wohl bekannteste und meistgenutzte Studienkredit in Deutschland. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt den Studienkredit speziell für Studenten zur Verfügung. Im Gegensatz zur finanziellen Unterstützung durch BAföG, ist die Einkommenssituation für den Erhalt des Studienkredits der KfW irrelevant. Allerdings setzt das Kreditinstitut für Wiederaufbau für den Bezug voraus, dass der Medizinstudent weiterhin an einer anerkannten deutschen Universität oder Hochschule immatrikuliert ist. Die Finanzierung des gesamten Medizinstudiums im Ausland ist somit leider nicht möglich. Wer jedoch schon einen Teil des Medizinstudiums in Deutschland abgeleistet hat und nun ein Auslandssemester plant, kann sich mit dem Studienkredit der KfW eine flexible finanzielle Stütze schaffen.
Bildungskredit der Bundesregierung zur Finanzierung des Medizinstudiums im Ausland
Eine weitere Möglichkeit sein bereits fortgeschrittenes Medizinstudium im Ausland zu finanzieren, stellt der Bildungskredit der Bundesregierung dar. Der Kredit zielt darauf ab, Studenten im fortgeschrittenen Studium finanzielle Unterstützung zu bieten, damit das Studium nicht aufgrund finanzieller Engpässe abgebrochen werden muss. Den Bildungskredit des Bundes können Medizinstudenten beantragen, die an einer deutschen oder europäischen Hochschule eingeschrieben sind. Allerdings muss die ausländische Hochschule, gleichwertig mit der inländischen sein.
Der Kredit ist unabhängig vom eigenen Einkommen sowie von dem Vermögen der Eltern. Er erstreckt sich bis zu einem Betrag von maximal 7.200 Euro, wovon rund 3.600 Euro auf einmal ausgezahlt werden können. Für längstens zwei Jahre kann man somit monatlich zwischen 100 bis 300 Euro in Anspruch nehmen. Die Rückzahlungsrate beläuft sich mindestens auf 120 Euro monatlich und beginnt vier Jahre nach Auszahlung der ersten Rate.
Bildungsfonds zur Finanzierung des Medizinstudiums im Ausland
Auch Bildungsfonds bieten angehenden Medizinern die Möglichkeit, ihr Studium vollständig oder nur teilweise im Ausland zu absolvieren. Denn die meisten Bildungsfondsfinanzierung können weltweit genutzt und für alle Abschlüsse an anerkannten Hochschulen oder Universitäten eingesetzt werden. Der wesentliche Unterschied zu Bildungskrediten liegt dabei vor allem bei dem Anbieter, der Zielgruppe, sowie der Rückzahlung. Während Bildungskredite vorrangig von Banken und Kreditinstituten zur Verfügung gestellt werden, investieren vor allem Unternehmen, Berufsverbände und private Geldgeber in Bildungsfonds. Des Weiteren ist der Zinssatz in der Regel nicht fix, sondern einkommensabhängig.
Die Rückzahlung ist also prozentual an das künftige Einkommen der Medizinstudenten gekoppelt. Aufgrund dessen werden meist nur spezifische medizinische Fachbereiche mittels der Bildungsfonds gefördert. Die Berufsaussichten sind sehr gut und die Absolventen beziehen später in der Regel hohe Gehälter. Die Rückzahlung dauert meist zwischen drei und zehn Jahren. Sie beginnt erst dann, wenn der Mediziner fest im Job ist und monatlich mehr als 1.500 EUR brutto verdient.
Stipendium zur Finanzierung des Medizinstudiums im Ausland
Als weitere Möglichkeit zur Finanzierung des Medizinstudiums im Ausland, stellen Stipendien bzw. private Förderungen dar. Zu den wohl bekanntesten Förderprogrammen zählen sowohl das Erasmus-Förderprogramm, als auch das Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Das Erasmus-Förderprogramm bietet Medizinstudenten finanzielle Unterstützung für einen drei bis zwölf-monatigen Auslandsaufenthalt an einer Universität innerhalb der EU an. Um im Rahmen der Erasmus-Förderung Medizin an einer ausländischen Hochschule studieren zu können, müssen die Medizinstudenten seit mindestens einem Jahr an einer deutschen Hochschule studieren und EU-Bürger sein. Medizinstudierende, die in das Erasmus-Förderprogramm aufgenommen werden, zahlen keine Studiengebühren. Außerdem können sie monatliche Zuschüsse in Höhe von bis zu 500 Euro in Anspruch nehmen, um ihr Auslandsstudium zu finanzieren.
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Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zählt zu den weltweit größten Organisationen zur Förderung von Auslandsaufenthalten und unterstützt Medizinstudenten bei ihren Auslandsplänen mittels der Vergabe von Jahresstipendien. Anders als bei der Erasmus-Förderung, müssen die künftigen Anwärter des DAAD-Stipendiums jedoch ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen. Denn entscheidend für die Aufnahme ist vor allem die Studienleistung. Zu den weiteren Voraussetzungen des DAAD-Stipendiums, zählt auch die Immatrikulation der Medizinstudenten an einer staatlich anerkannten Hochschule. An dieser studieren sie bereits im zweiten Semester. Das Stipendium bietet vor allem finanzielle Unterstützung in dem der Deutsche Akademische Austauschdienst Studiengebühren bis zu einer länderspezifischen Grenze sowie die monatlichen Lebenserhaltungskosten und Reisekosten bezuschusst.
Titelbild: envato elements