
Eliteunis gibt es nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland. Insgesamt 11 deutsche Universitäten wurden 2019 festgelegt und dürfen sich vorerst bis Ende 2026 als “Exzellenzuniversität” betiteln.
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Doch welche Vorteile hat es für Studierende, an einer dieser Exzellenz-Hochschulen immatrikuliert zu sein? Der folgende Artikel erklärt alles im Überblick.
Ranking: 11 deutsche Elite-Unis
Diese Universitäten zählen seit 2019 zu den deutschen Elite-Universitäten:
- Technische Universität Aachen
- Verbund Berlin aus Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin, Technische Universität Berlin
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Technische Universität Dresden
- Universität Hamburg
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
- Karlsruher Institut für Technologie
- Universität Konstanz
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Technische Universität München
- Eberhard Karls Universität Tübingen
Sie wurden im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder für besonders gute Forschungskonzepte im Juli 2019 ausgezeichnet und in besonderem Maße finanziell gefördert, genießen einen hervorragenden Ruf und werden umgangssprachlich als Eliteunis betitelt.
Der Exzellenzstatus ist nicht dauerhaft. 2027 wird erneut entschieden, welche Unis als Elite gelten. Es können dabei vier neue Förderfälle, bzw. Universitäten angenommen werden. Dann profitieren vielleicht die Unis Bochum, Braunschweig, Kiel, Köln, Münster, Stuttgart und Hannover. Sie haben 2019 keinen Exzellenzstatus erhalten, obwohl sie dies angestrebt hatten.
Elite-Uni = Elite-Lehre?
In Aachen, Berlin, Bonn, Dresden, Hamburg, Heidelberg, München und Tübingen kann man auch Medizin studieren. Doch Vorsicht: Die Auszeichnung bezieht sich nicht auf exzellente Lehre, sondern es geht hier allein um die Forschungsleistung. Sie profitieren von der Exzellenzstrategie, die Elite-Forschung mit bis zu 10 Millionen Euro jährlich fördert.
Die Universitäten erhalten also von Bund und Ländern zusätzliche Fördermittel, um die Forschung und den Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken. Allein die Förderung von Doktoranden, das Erforschen von Themen mit gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz, sowie die langfristige strategische Weiterentwicklung der Universitäten werden durch die Exzellenzinititative ausgezeichnet und finanziell unterstützt.
Das bedeutet, dass nur die Studierenden von dem Elitestatus der Universitäten profitieren können, die auch Berührungspunkte zu Forschung und Wissenschaft haben.
Massig Bewerbungen an Elite Unis
Organisatorisch und ausstattungstechnisch kann es jedoch für Studierende auch von Vorteil sein, an einer Uni ohne Elitesiegel zu studieren: Der Titel der Eliteuniversität zieht oft massenhaft Studierende an, sodass Vorlesungen und Kurse völlig überlaufen sein können. Andernorts gibt es mehr Platz in Hörsälen und Seminaren, und die Sekretariate haben mehr Zeit, sich um die Belange ihrer Studierenden zu kümmern.
Auch die Stimmung und das Verhalten unter den Studierenden kann an Universitäten der Exzellenzinitiative leicht kippen: Durch überlaufene Studiengänge führen Selektion, verstärkter Notendruck und überzogener Ehrgeiz leicht zu einer Ellenbogenmentalität und zu unkollegialem Verhalten unter den Kommilitonen. Mancherorts hört man auch von versteckten Bibliotheksbestandsbüchern oder herausgerissenen Seiten, mit denen sich jemand einen Vorteil gegenüber der „Konkurrenz“ verschaffen wollte.
Unirankings sind sehr gut
In den allgemeinen Uniranking schneiden die Eliteuniversitäten regelmäßig sehr gut ab. Was die Medizin angeht, können aber auch Universitäten ohne Elitestatus durchaus vorne mitreden: Im CHE-Ranking 2025 belegt beispielsweise die Universität Ulm den vierten Rang, die Universität Lübeck den siebten Platz. Die Universität Bonn, die sich Exzellenzuniversität nennen darf, ist beispielsweise nur auf Platz 17.
Es zeigt sich also: Für das Medizinstudium hat es keinen signifikanten Vorteil, an einer von Deutschlands Eliteuniversitäten zu studieren. An Unis ohne Elitestatus kann die Atmosphäre durchaus günstiger und die Betreuung besser sein. Auch was die Lehre angeht stehen die normalen Universitäten den Eliteunis in nichts nach, was die Ergebnisse in den Staatsexamina der letzten Jahre widerspiegeln.
In diesem Sinne: Frohes Studieren – egal an welcher Universität!
Weitere interessante Uni-Rankings
Die folgenden Links bringen euch zu weiteren interessanten Listen und Rankings für deutsche und internationale Elite-Unis: