
Als veterinärmedizinisch-technischer Assistent ist man für Laboruntersuchungen verantwortlich, die die Grundlage für Tierseuchen und Krankheiten darstellen. Außerdem führt man Überprüfungen von tierischen Lebensmitteln durch und nimmt Genanalysen vor. Es werden Proben entnommen und präpariert, auch die Anlegung von Bakterienkulturen gehören zum Aufgabengebiet. In Abhängigkeit von Labor werden mikroskopische, mikrobiologische, immunulogische, physikalische, chemische oder biochemische Untersuchungsverfahren angewandt. Ergebnisse werden in Tabellen dokumentiert und Befunde müssen erstellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in (VMTA) Ausbildung – Voraussetzungen
Um für eine Ausbildung als veterinärmedizinisch-technischer Assistent in Frage zu kommen, wird der Realschulabschluss in der Regel vorausgesetzt. Die Berufsfachschulen – bei schulischen Ausbildungen – haben oft individuelle Kriterien, die von Schule zu Schule variieren können.
Liegt ein Hauptschulabschluss vor und wurde bereits eine Berufsausbildung durchgeführt, gelten die Voraussetzungen für die Ausbildung zum veterinärmedizinisch-technischen Assistent ebenfalls als erfüllt. Bei Frauen und Männern, die bereits einen eigenen Haushalt geführt haben bevor die Ausbildung begonnen wird, kann diese Zeit ebenfalls auf die erforderliche Berufserfahrung angerechnet werden.
In den meisten Berufsfachschulen gibt es Aufnahmeverfahren, bei denen man oft einen Test absolvieren muss. Neben den schulischen Leistungen sind vor allem die Ergebnisse des persönlichen Gesprächs relevant. Die Aufnahmetests orientieren sich vor allem an mathematischem-physikalischen Verständnis und an logischem Denken. Beides ist für den gewählten Beruf erforderlich.
Im Zuge der Bewerbung muss ein Gesundheitszeugnis vorgelegt werden, welches beim ortsansässigen Gesundheitsamt ausgestellt wird. Dies ist erforderlich, da der Umgang mit Lebensmittelproben und tierischen Erzeugnissen unter äußerster Sterilität erfolgen muss. Es dürfen keine Bakterien vom veterinärmedizinisch-technischen Assistent auf das Probenmaterial übertragen werden
Welche Anforderungen werden an den Auszubildenden gestellt?
Ein veterinärmedizinisch-technischer Assistent sollte einige Voraussetzungen erfüllen, um in seinem Beruf gute Chancen zu haben. Am wichtigsten sind folgende vier Punkte:
1) Eine gute Hand-Auge-Koordination, sowie geschicktes Verhalten. Das ist wichtig, wenn Proben mit Pipetten entnommen werden oder analysiert werden müssen. Grobmotorische Menschen sind als veterinärmedizinisch-technischer Assistent schnell überfordert.
2) Sorgfältiges Arbeiten. Vor allem bei der Durchführung von hämatologischen Laborarbeiten ist es wichtig, dass exakt und sorgfältig gearbeitet wird.
3) Eine gute Aufmerksamkeitsspanne und Beobachtungsgenauigkeit. (Chemische Versuchsabläufe müssen beobachtet werden, Veränderungen sind zu dokumentieren und festzuhalten.
4) Verantwortungsvolles Arbeiten. (Untersuchungsergebnisse müssen ausgewertet werden, die Entscheidung über die Verzehrfähigkeit eines Lebensmittels muss getroffen werden.
Darüber hinaus ist ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit und ruhiges Arbeiten erforderlich. Als veterinärmedizinisch-technischer Assistent arbeitet man einen Großteil der täglichen Zeit im Labor. Für ausschweifende Gespräche mit Kollegen ist oft kein Platz, je nach Betrieb arbeitet man auch großteils allein im Labor.
Wo findet die Ausbildung statt und welche Schulfächer gibt es?
Die Ausbildung selbst findet in der Berufsfachschule statt, praktische Arbeiten werden im schulischen Labor erlernt. Das hat zur Folge, dass die Ausbildung nicht finanziell entlohnt wird. Es ist jedoch möglich eine Förderung nach dem Bafög-Gesetz zu erhalten.
In der Berufsfachschule stehen verschiedene Fächer auf dem Lehrplan, die sich allesamt mit dem Ausbildungsberuf beschäftigen. Zu den wichtigsten Fächern gehören:
- Biologie
- Physik
- Chemie
- Mathematik
- Latein
Wie gestaltet sich der praktische Ausbildungsteil?
Ein veterinärmedizinisch-technischer Assistent lernt den praktischen Teil seines Berufs im Labor kennen. Meist werden hierfür schulische Laboratorien verwendet, wo Versuchsreihen durchgeführt und der Umgang mit Reagenzien gelehrt wird.
Als Auszubildender lernt man die verschiedenen Bakterienkulturen kennen, findet heraus wie Versuchsreihen dokumentiert werden und welches Probenmaterial bei welcher Untersuchung erforderlich ist. Auch die Gewinnung von Probenmaterial wird während der Ausbildungszeit erlernt.
Veterinärmedizinisch-technischer Assistent Ausbildung – Gehalt
Wenn man eine Ausbildung als veterinärmedizinisch-technischer Assistent anstrebt, ist mit keiner Vergütung zu rechnen. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, für die kein Gehalt gezahlt wird. In Abhängigkeit vom elterlichen Einkommen und eventuellen Nebenverdiensten kann jedoch Bafög gezahlt werden, um die Ausbildung zu finanzieren.
Berufseinordnung in die medizinisch-technischen Berufen (MTA)
Der Beruf Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in (VMTA) gehört zu den medizinischen technischen Berufen. Die Berufsbezeichnung Medizinisch-technischer Assistent (MTA) ist der übergeordnete Begriff für die vier Berufsbilder der technischen Assistenten.
Hierzu zählen folgende Berufe:
- Medizinisch-technischer Assistent – Funktionsdiagnostik (MTAF)
- Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA)
- Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA)
- Veterinärmedizinisch-technischer Assistent (VMTA)
Wer sich generell für einen medizinisch-technischen Berufe interessiert, sollte auch die anderen Berufsbilder als Alternativen prüfen.
Der Beruf Veterinärmedizinisch-technischer Assistent – Tätigkeiten und Alltag
Ein ausgelernter, veterinärmedizinisch-technischer Assistent arbeitet vorwiegend im Labor oder in einer Tierarztpraxis- oder klinik. Alternativ hierzu stehen Kontrollbehörden für Lebensmittel als Arbeitsort zur Verfügung.
Der größte Teil der Berufsalltag findet im Labor statt. Es werden Aufträge entgegengenommen und bearbeitet. Der Tätigkeitsschwerpunkt ist abhängig von dem Berufsausübungsort. Während ein veterinärmedizinisch-technischer Assistent in einer Tierarztpraxis oder einer Tierklinik häufiger mit Untersuchungsproben von Tieren arbeitet und auch Befunde über die Tiergesundheit erstellt, wird in Kontrollbehörden mit tierischen Lebensmitteln gearbeitet.
Der Alltag findet zwischen Petrischalen, Reagenzien und Probematerial statt. Versuchsreihen werden aufgebaut, Bakterienkulturen angelegt und Versuche dokumentiert. Anhand der Ergebnisse werden Entscheidungen getroffen und weitergegeben. Auch eine sorgfältige, schriftliche Dokumentation der Ergebnisse gehören zum Berufsbild.
Veterinärmedizinisch-technischer Assistent VMTA – Gehalt
Als ausgelernter, veterinärmedizinisch-technischer Assistent kann man mit einem Bruttogehalt von 2.157 EUR – 2.387 EUR rechnen. Dieser Wert kann jedoch regional schwanken, die Vergütung ist deutschlandweit nicht einheitlich. Je nach Arbeitgeber kann die Entlohnung nach Tarifvertrag oder außertariflich stattfinden.
Mehr Informationen in der großen Übersicht zum MTA Gehalt.
Interesse an anderen Berufen im Gesundheitswesen? Alle Ausbildungsberufe gibt es als Übersicht auf der Seite medizinische Berufe.