Mit der Ausbildung zum oder zur Musiktherapeut/in kann man seine Leidenschaft und Liebe zur Musik zum Beruf machen. Das Schönste dabei ist, man hilft anderen Menschen durch eine Musiktherapie wieder körperlich und/oder seelisch zur Genesung. Die Einsatzmöglichkeiten für eine/n Musiktherapeut/in sind vielfältig und die Arbeitsbedingungen gut. Es besteht die Möglichkeit sowohl über eine Ausbildung an einer Schule als auch über ein Studium Musiktherapeut zu werden. Wir stellen nachfolgend das Berufsbild, die Voraussetzungen und die Ausbildung sowie Studium zum Musiktherapeuten in allen Einzelheiten vor.
Inhaltsverzeichnis
Musiktherapeut/in – Ausbildung und Studium Voraussetzungen
Der Beruf Musiktherapeut kann durch eine Aus- bzw. Weiterbildung erlernt werden als auch durch ein Studium.
Die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung sind in Deutschland nicht gesetzlich geregelt und werden individuell durch die Schulen bzw. Ausbildungsanbieter festgelegt. Sowohl Voraussetzungen als auch Dauer und Abschlussbezeichnung können hier unterschiedlich sein. In der Regel ist das Abitur also die Hochschulzugangsberechtigung eine der Voraussetzungen für die Ausbildung und immer für das Studium. Aber nach einer mindestens 2-jährigen Berufsausbildung und 3 Jahren Berufserfahrung steht dieser Beruf auch Nicht-Abiturienten offen.
Voraussetzungen Ausbildung und Studium Musiktherapie
- Hochschulreife
- Musikalische Grundbildung bzw. das Beherrschen mindestens eines Instruments
- Berufserfahrung im therapeutischen oder pflegerischen Bereich
- Alternativ zur Berufserfahrung Nachweis eines Praktikums
- Persönliches Vorgespräch und/ oder Eignungsprüfung
- Mindestalter 25 Jahre
Eine wichtige Zugangsvoraussetzung ist oftmals auch das persönliche Vorgespräch bzw. eine Eignungsprüfung der musikalischen und therapeutischen Begabung. Bei dem/der Musiktherapeut/- in geht es weniger um Intelligenz, sondern um einen ausgeglichenen und stabilen Charakter, Selbstreflexion, seelische und soziale Belastbarkeit, eine hohe Frustrationstoleranzgrenze sowie der Umgang mit Aggressivität und Emotionalität sind Grundvoraussetzungen für diesen Beruf. Deshalb ist für ein Studium der Musiktherapie vor allem ein Praktikum und meistens eine mehrjährige Berufserfahrung notwendig.
Vor allem aber sollte man neben einer musischen Ausbildung auch Liebe und Interesse an Musik und therapeutischen Maßnahmen mitbringen. Der Beruf des Musiktherapeuten zeichnet sich vor allem durch Einfühlungsvermögen und pädagogische Fähigkeiten aus. Man ist kein Musiker, sondern arbeitet mit Patienten in den verschiedensten Bereichen.
Musiktherapeut/in – Ausbildung und Studium Dauer
Das Studium der Musiktherapie an einer Fachhochschule hat eine Regelstudiendauer von 6-8 Semestern und endet mit dem Abschluss des Bachelor of Arts (B.A.). Die tatsächliche Studiendauer beträgt im Schnitt 9 Semester.
Nach dem Bachelor Studiengang ist auch der Erwerb des Mastertitels möglich. Die Masterstudiengänge können voneinander abweichen, je nach Uni sind sie unterschiedlich ausgerichtet. In etwa dauert die Ausbildung über Bachelor zum Master 5-6 Jahre.
Musiktherapeut/in – Fachhochschulen und Unis
Der Bachelor bzw. Masterstudiengang kann an folgenden Fachhochschulen und Universitäten absolviert werden:
- Universität der Künste (Berlin)
- Theologische Hochschule (Friedensau)
- Hochschule für Musik und Theater (Hamburg)
- SRH Hochschule (Heidelberg)
- Uni Augsburg (Augsburg)
Musiktherapeut/in – Ausbildung und Studium Inhalte
Das Studium zum Musiktherapeuten ist eine Kombination aus musikalischer Ausbildung und Wissenschaft. Neben musikalischen und therapeutischen Fähigkeiten werden biologische, psychologische und soziale Lehrinhalte vermittelt. Der Student der Musiktherapie lernt vor allem, mittels der Musik bei seinen Patienten etwas zu bewegen, sie mittels der Musik zu erreichen und im besten Fall eine Gesundung oder zumindest Verbesserung des Zustandes zu erreichen.
Ein Musiktherapeut wird später selbst musizieren, aber auch seine Patienten musizieren lassen. Ausbildungsinhalte im Studium sind deshalb unter anderem:
- Gehirn- und Gesundheitswissenschaft
- Psychotherapie und Psychosomatik
- Kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze
- Kenntnisse über musiktherapeutische Prozesse
- Aktive und rezeptive Musiktherapie
- Musizierpraxis mit Instrumenten, meist Klangschalen oder Gitarre
- Supervision
- Ethik
- Selbstreflexion
Musiktherapeut/in – Ausbildungsvergütung
Während der theoretischen und praktischen Ausbildung wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.
Berufsalltag – Aufgaben und Tätigkeiten
Als Musiktherapeut/in kann man in vielen Tätigkeitsfeldern arbeiten. Das Konzept der Musiktherapie ist psychotherapeutisch ausgerichtet und unterscheidet sich dadurch von sowohl pharmakologisch/medikamentösen als auch rein körperlichen Therapien.
Das Spektrum reicht von der Musiktherapie in Schule und Kindergarten, über kurative, präventive und rehabilitative Einsatzbereiche, Therapien bei Schwerbehinderten, verhaltensgestörten Kindern oder auch bei alten und Demenzkranken Menschen bis hin zur therapeutischen Arbeit im Hospiz.
Musiktherapeuten arbeiten oft mit Menschen, die mit einer Gesprächstherapie nicht erreicht werden können, ob Behinderte, Verhaltensauffällige oder Autisten. Musik ist der Schlüssel zum Öffnen. Ob Entspannung durch Klangschalen oder das Öffnen in der aktiven Musiktherapie, wenn der Patient selbst Klänge, Töne und Rhythmen hervorbringt. Musik bringt Menschen ins Gleichgewicht und kann durch heilsame Schwingungen einen förderlichen Prozess hervorrufen. Dabei muss es nicht immer mit Instrumenten geschehen, auch das Singen hat eine heilsame Wirkung. Wichtig ist es, gezielt auf den Patienten einzugehen.
Musiktherapeuten finden Beschäftigung an folgenden Orten:
- Heilpädagogischen Einrichtungen
- Kliniken für Psychosomatik und Psychiatrie
- Musiktherapie-Praxen
- Kinder- und Rehabilitationskliniken
- Hospizen
- Alten- und Pflegeheime
- Kindergärten und Schulen
Musiktherapeut/in – Gehalt
Das Einstiegsgehalt liegt für einen ausgebildeten Musiktherapeuten bei 2.500 Euro brutto. Durchschnittlich beträgt das Gehalt 3.000 Euro brutto. Im oberen Quartil wird bis zu 3.500 Euro pro Monat verdient.