
Es gibt viele Dinge, die einen glücklich machen, doch das Schönste ist ein Kinderlachen. Als Kinderpfleger hat man täglich Kinderlachen um sich, betreut, erzieht und pflegt die Kleinsten in Kindergärten oder Kinderkrippen und entlastet so deren Eltern. Welche Voraussetzungen für die Ausbildung als Kinderpfleger gelten, wie der Berufsalltag aussieht und wie viel man in dem Beruf verdient, das alles gibt es hier im Überblick.
Ausbildung Kinderpfleger – Voraussetzungen und Dauer
Bei der Ausbildung als Kinderpfleger/in (teilweise Sozialpädagogische/r Assistent/in genannt) handelt es sich um eine schulische Ausbildung mit einer Dauer von zwei Jahren. Bei einer Teilzeitausbildung verlängert sich die Ausbildungszeit auf zweieinhalb bis drei Jahre. Auch wenn man es anhand der Berufsbezeichnung vermuten könnte, hat diese Ausbildung nichts mit der Krankenpfleger oder Krankenschwester Ausbildung zu tun und stellt einen eigenständigen Beruf dar.
Ein Hauptschulabschluss gilt als Zugangsvoraussetzung. Ebenso werden ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitszeugnis von den Bewerbern verlangt. Des Weiteren gehören folgende Eigenschaften zum Anforderungsprofil:
- Spaß an der Arbeit mit Kindern
- Interesse an Erziehung
- Einfühlungsvermögen und Geduld
- gute Kommunikationsfähigkeiten
- Kreativität
- Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit
Ausbildung Kinderpfleger - Inhalte
In der Berufsschule stehen neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Politik, Religion und Sport auch direkt berufsrelevante Fächer wie Hauswirtschaft, Kunst-und Werteerziehung, Musikerziehung, Sozialpädagogik und Pädagogik auf dem Lehrplan. Als angehender Kinderpfleger lernt man Kinder aller Altersstufen zu versorgen. Dazu gehört es, Säuglinge richtig zu wickeln oder Grundschulkinder beim Zähneputzen anzuleiten. Um zukünftig optimal mit Kindern umgehen zu können, vermittelt die theoretische Ausbildung zum Beispiel, welche Dinge bei der Ernährung von Kindern wichtig sind und wie man die Persönlichkeits- und Sprachentwicklung durch Spiel oder Musik gezielt unterstützen kann.
Die theoretischen Ausbildungsinhalte werden durch praktische Einsätze in Kindergärten oder Kinderkrippen abgerundet. Dort lassen sich die in der Berufsschule erlernten Dinge in die Praxis umsetzen. Als angehender Kinderpfleger übernimmt man dabei bereits erste praktische Aufgaben, beispielsweise bastelt, malt und spielt man mit den Kindern. Auch hinter den Kulissen ist viel zu tun, so hilft man Erzieher/innen bei der Planung und Organisation von Ausflügen und Freizeitaktivitäten oder stimmt sich mit den Eltern ab. Kurz gesagt, sammelt man während der Praxiseinsätze wichtige Erfahrungen, die einen perfekt auf das spätere Berufsleben als Kinderpfleger/in vorbereiten. Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung vor einem Prüfungsausschuss an der Berufsschule ab. Der genaue Aufbau der Prüfung variiert je nach Bundesland. Häufig besteht die Abschlussprüfung aber aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Nach dem erfolgreichen Bestehen der Prüfung darf man sich staatlich anerkannte/r Kinderpfleger/in nennen.
Wer beruflich aufsteigen möchte, hat während der Ausbildung die Möglichkeit den nächsthöheren Schulabschluss (Realschulabschluss oder Fachhochschulreife) zu erlangen. Diese sogenannten Zusatzkenntnisse ermöglichen es später, eine weitere Ausbildung (beispielsweise als Erzieher/in für Jugend- und Heimerziehung) oder sogar ein Studium aufzunehmen wie beispielsweise ein Medizinstudium.
Kinderpfleger Ausbildung Gehalt
Während der Ausbildung als Kinderpfleger/in wird leider kein Gehalt gezahlt. Ein kleiner Trost: Viele andere schulische Ausbildungen werden ebenfalls nicht vergütet.
Jedoch kann man sich nach Alternativen umsehen. Beispielsweise kann man einen Antrag auf BaföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) stellen und dadurch die Zeit während der Ausbildung finanzieren.
Der Beruf Kinderpfleger - Aufgaben und Tätigkeiten
Im Job als Kinderpfleger/in hat man immer viel Kontakt mit Menschen, sowohl mit den ganz Kleinen wie auch mit ihren Eltern. Doch wie der Joballtag im Einzelnen aussieht, hängt davon ab, in welcher Art Einrichtung man tätig ist. Der eigene Tagesablauf entspricht immer den Ansprüchen der Altersgruppe, die man betreut, denn die Kids stehen beim Job als Kinderpfleger/in selbstverständlich im Mittelpunkt.
In kleinen Kindergärten oder Kitas betreut man immer dieselbe Kindergruppe und lernt seine Schützlinge bestens kennen. Vor allem Klein- und Vorschulkinder besuchen solche Einrichtungen. Sie brauchen noch viel Unterstützung bei den täglichen Ausgaben wie Essen, Anziehen, Sprechen oder der richtigen Haltung von Zahnbürste und Stift.
Die Arbeit in einem Krankenhaus oder Jugendheim sieht hingegen anders aus. Hier sind die Kinder älter, teilweise betreut man Jugendliche. Teilweise haben die Schützlinge eine Behinderung oder Erkrankung und die Betreuungszeit ist kürzer (bei vorübergehenden Klinik- oder Jugendheimaufenthalten). Dann gilt es mit Mal-, Sing- oder Turnübungen die gemeinsame Zeit sinnvoll zu verbringen und erzieherisch auf die Kinder einzuwirken. In der Regel arbeitet man als Kinderpfleger an der Seite von Erziehern, mit denen man die geplanten Aufgaben und die Organisation abspricht. Als angehende Kinderpfleger/in wird man in der Ausbildung umfassend auf die Betreuung und Pflege von Kindern unterschiedlicher Altersstufen vorbereitet. Es schadet jedoch nicht sich gezielt zu überlegen, welches spätere Arbeitsfeld am besten zu einem passt.
Jobs als Kinderpfleger gibt es in verschiedenen Einrichtungen der Kinderpflege, allen voran in Kindergärten, Kinderkrippen, Kitas und Kinderheimen. Aber auch in Krankenhäusern, Jugendheimen, Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen oder in Privathaushalten kann man eine Anstellung finden.
Kinderpfleger Gehalt
Das Gehalt als ausgelernter Kinderpfleger richtet sich maßgeblich nach dem Träger der Einrichtung (Arbeitgeber). In staatlichen Einrichtungen gilt der Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst. Berufsanfänger werden in der Regel gemäß der untersten Gruppe für Angestellte mit abgeschlossener Berufsausbildung bezahlt. Konkret bewegt sich die Verdienstspanne dann zwischen 2.526 Euro und 3.187 Euro brutto monatlich. Ein ähnliches Gehalt kann man als Kinderpfleger/in bei kirchlichen Einrichtungen erwarten, da sich die dortigen Gehälter eng am Tarifvertrag orientieren. Daher liegt das Gehalt in kirchlichen Einrichtungen zwischen 2.300 Euro und 2.700 Euro brutto pro Monat. Pauschale Aussagen für private Einrichtungen, wie etwa private Kindergärten, lassen sich nicht treffen, da sie eigene Gehälter festlegen. Diese schwanken je nach Region und Größe der Einrichtung.
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