
Das Medikament Propofol ist ein weit verbreitetes Narkosemittel. In der breiten Öffentlichkeit hat es an Bekanntheit gewonnen durch seine Nebenwirkungen. Im Jahr 2009 war in fast allen Zeitungen davon zu lesen. Michael Jackson war gestorben und es wurde bekannt, dass er von Medikamenten abhängig war. Als Todesursache wurde eine Überdosierung Propofol genannt.
Was ist Propofol und wie ist die Wirkung?
Propofol ist ein ein weltweit oft verwendetes und schnell wirkendes Narkosemittel. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist die Vollnarkose bei operativen Eingriffen. Hier wird es zur Einleitung und danach zur Aufrechterhaltung einer Narkose eingesetzt. Dabei wird es von einem Facharzt für Anästhesie dem Patienten intravenös verabreicht, entweder als Emulsion zur Injektion oder als Infusion. Die Wirkungen treten bereits nach 10 bis 20 Sekunden ein, halten bei einmaliger Verabreichung aber wiederum auch nur ca. 9 Minuten an. Durch die schnelle Wirkung und die kurze Halbwertszeit ist eine sehr gute Steuerung der Narkose mittels Propofol möglich. Dadurch ist es auch sehr gut für die kontinuierliche Zufuhr und Aufrechterhaltung der Narkose nutzbar.
Die Wirkung von Propofol funktioniert dabei wie folgend beschrieben. Der Anästhesist verabreicht das Anästhetikum direkt in das Venensystem des Patienten. Durch die Verarbeichung in den Blutkreislauf gelangt es mit dem Blutstrom zum Gehirn des Patienten und bindet dort an GABAA-Rezeptoren. Dadurch es zum kurzfristigen Ausfall von Nervenzellen. Dadurch wird der Patient betäubt und in den tiefschlafähnlichen Zustand der Narkose versetzt.
Desweiteren wird Propofol eine entspannende und euphorisierende Wirkung nachgesagt. Diese geht auf eine Aktivierung des Dopaminsystems zurück, welches eine zentrale Rolle im Belohnungssystem des Menschens spielt. Wegen der entspannenden Wirkung und der damit verbundenen Euphorie wird das Mittel auch gerne missbraucht. Die damit verbundenen Gefahren sind jedoch enorm, da die Dosierung sehr schwierig ist und nur von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden sollte.
Propofol – Dosierung
Wie einleitend beschrieben ist die Dosierung von Propofol schwierig und sollte nur von geübten Ärzten durchgeführt werden. Die Dosierung von Propofol für eine Sedierung des Patienten erfordert ein hohes Maß an klinischer Erfahrung und Aufmerksamkeit. Daher ist von einem Missbrauch des Medikamentes unbedingt abzuraten.
Die Dosierung selbst in der Klinik erfolgt intravenös. Der Wirkstoff gelangt über eine Infusion direkt in das Venensystem des Patienten und hat entsprechend eine sehr schnelle Wirkung. Die empfohlene Höhe der Dosierung sowie die Dosierungsintervalle zur Aufrechterhaltung der Narkose werden ja nach der gewünschten Tiefe der Sedierung vom Facharzt gewählt.
Wird eine zu geringe Dosierung gewählt, kann der Patient entsprechend während einer Operation aufwachen und das Bewusstsein erlangen. Erfolgt eine Überdosierung, bestehen hohe Risiken. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Propofol – Nebenwirkungen
Besonders gefährlich ist der Missbrauch des Narkosemittels aufgrund der schwierigen Dosierung. Eine Überdosis ist auch mit geringen Mengen schnell erreicht. Propofol verursacht in diesem Fall verheerende Nebenwirkungen. Nicht nur die Blutdruckwerte fallen, sondern auch die Atmung kann aussetzen und das führt schnell bis ins Koma oder zum Tod durch Herzstillstand.
Allerdings sind auch die übrigen Nebenwirkungen der Arznei nicht zu verachten. Propofol sorgt nicht nur für intensive Träume. Es kann genauso Schmerzen und Venenentzündungen verursachen, Muskelzuckungen auslösen und schwere Empfindlichkeitsreaktionen verursachen. Mithin kann es sogar zu Herz- und Nierenversagen kommen.
Das Propofol-Infusionssyndrom, welches eine lebensbedrohliche Komplikation während der Narkose mit Propofol darstellt, kommt zwar nur selten vor, ist in deren Ausprägung jedoch umso gefährlicher. Beim Auftreten des Syndroms kommt es in der Regel zu einer Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen und metabolischen Azidosen. Daneben kommt es häufig zu einer Niereninsuffizienz, Nierenversagen und Rhabdomyolyse. Selten zu einer Hypertriglyceridämie. Beim Eintreten eines Propofol-Infusionssyndroms muss die Sedierung umgehend abgebrochen und auf ein anderes Narkosemittel gewechselt werden. Beim erstmaligen Eintreten des Syndrom ist von einer weiteren späteren Behandlung mit Propofol abzusehen. Die betroffenen Organe wie Herz und Niere müssen mit unterstützenden Maßnahmen wie der Beiführung von Flüssigkeit und Medikaten in der Regel behandelt werden.
Auch die Nachwirkungen von Propofol sind nicht zu unterschätzen. So kann es auch danach zu unangenehmen Träumen, so genannten “Bad Trips” kommen. Auch das Auftreten von Krampfanfällen innerhalb von bis zu 6 Stunden nach der Verabreichung ist eine bekannte Nachwirkung des Medikaments.
Propofol – Überdosierung
Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen steht das Medikament Propofol immer wieder in der Kritik. Insbesondere kann eine Überdosierung zum Tod führen. Dies ist spätestens seit dem überraschenden Tod von Michael Jackson weltweit bekannt.
Dennoch wird Propofol bis heute sehr oft eingesetzt. Unter anderem kommt es oft bei Magen-Darm-Spiegelungen zum Einsatz, weil es schnell wirkt und die Patienten genauso schnell wieder auf den Beinen sind. Trotzdem ist der Aufwand dafür recht hoch. Nur Ärzte mit entsprechend intensivmedizinischer Erfahrung dürfen es verabreichen. Außerdem ist ein umfassendes Monitoring erforderlich. Immerhin muss im Notfall schnell intubiert und reanimiert werden, um den Tod des Patienten zu vermeiden.
Ob eine schnelle Intubation und Reanimation Michael Jackson noch geholfen hätte, ist bis heute hingegen fraglich. Jacksons Leibarzt Conrad Murray hat ihm das Narkosemittel als Schlafmittel injiziert und dabei wohl eine Überdosierung verabreicht. Im Nachhinein wurde nachgewiesen, dass Michael Jackson an dem Medikament gestorben sei, da sein Herz ausgesetzt hat und es zum Herzstillstand kam. Andererseits wurden aber auch noch andere Schmerzmittel in seinem Körper gefunden. Das ist insofern umso schlimmer, da gerade die Wechselwirkungen des Narkosemittels mit anderen Medikamenten als unberechenbar gelten.
Propofol kaufen als Einschlafhilfe
Der Wirkstoff Propofol ist in Deutschland im Handel auch als Disoprivan bekannt und entsprechend verschreibungspflichtig. Propofol sollte auch nicht als Einschlafhilfe missbraucht werden. Im Fall Jackson litt der Verstorbene nach Berichten etwa zwei Monate vor seinem Ableben an Schlafentzug wodurch man den Griff zu dem Narkosemittel erklären könnte.
Verheerend ist jedoch die Tatsache, dass Propofol augenscheinlich zwar zum Einschlafen und Schlafen führt, das Mittel verhindert jedoch das Gleiten in die sogenannten REM-Phasen, die dazu führen, dass der Körper eine Erholung und Regeneration erfährt.