
Wenn man von Schmerzen geplagt wird oder Fieber hat, sehnt man sich nach einer wirksamen Lösung, um diese unangenehmen Symptome zu lindern. Hier kommt Metamizol ins Spiel, ein altbewährtes Arzneimittel, das bei Schmerzen und Fieber effektive Hilfe verspricht. Doch was ist Metamizol genau und wie wirkt es? Dieser Artikel erklärt Wirkung, Anwendung, Dosierung, möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen des Schmerzmittels.
Was ist Metamizol?
Metamizol ist ein schmerz- und fiebersenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Analgetika und Antipyretika. Es wird seit mehr als hundert Jahren in der Medizin eingesetzt und ist weltweit weit verbreitet.
Die Wirkung beruht auf seiner Fähigkeit, bestimmte Enzyme im Körper zu hemmen, die an der Produktion von Schmerz- und Entzündungsmediatoren beteiligt sind. Durch diese Hemmung werden Schmerzsignale reduziert und die entzündungsbedingte Fiebersymptomatik gesenkt.
Metamizol ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Tabletten, Tropfen, Zäpfchen und Injektionslösungen. Es wird zur Linderung von mäßigen bis starken Schmerzen eingesetzt. Dazu zählen Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen und postoperativen Schmerzen. Auch bei Fieber, das durch verschiedene Ursachen entstehen kann, findet der Wirkstoff Anwendung.
Worin ist der Wirkstoff enthalten?
Metamizol findet sich in verschiedenen Medizinprodukten auf dem Markt. Darunter zählen u.a. Novalgin, Nopain, Berlosin, Baralgin, Analgin, Algocalmin, Novaminsulfon, Dipyrone.
Metamizol – Wirkung
Die Wirkung von Metamizol beruht auf seiner Fähigkeit, spezifische Enzyme zu hemmen, die an der Produktion von Schmerz- und Entzündungsmediatoren beteiligt sind. Es gehört zur Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und hat sowohl schmerzstillende (analgetische) als auch fiebersenkende (antipyretische) Eigenschaften.
Wenn man Schmerzen verspürt, werden im Körper bestimmte Botenstoffe, wie Prostaglandine, freigesetzt. Diese Botenstoffe verstärken die Schmerzempfindung und verursachen Entzündungsreaktionen im betroffenen Bereich. Metamizol wirkt, indem es die Produktion dieser Botenstoffe hemmt. Dadurch werden die Schmerzsignale reduziert, was zu einer effektiven Schmerzlinderung führt.
Darüber hinaus beeinflusst der Wirkstoff auch das sogenannte Thermoregulationszentrum im Gehirn. Bei Fieber ist dieses Zentrum gestört, wodurch die Körpertemperatur anteigt. Metamizol setzt an diesem Punkt an und normalisiert das Thermoregulationszentrum, wodurch das Fieber gesenkt wird.
Wann wird der Wirkstoff eingesetzt?
Metamizol wird in der Medizin zur Linderung von mäßigen bis starken Schmerzen und zur Senkung von Fieber eingesetzt. Es findet Anwendung bei verschiedenen Schmerzzuständen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen und postoperativen Schmerzen. Zudem wird die Substanz auch bei fieberhaften Erkrankungen wie grippalen Infekten oder Infektionen verwendet, um das Fieber zu senken und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Es ist ein vielseitiges Medikament, das bei akuten Schmerz- und Fieberzuständen effektiv eingesetzt wird.
Metamizol – Anwendung und Dosierung
Generell wird Metamizol zur Linderung von mäßigen bis starken Schmerzen und zur Fiebersenkung eingesetzt. Anwendung und Dosierung hängen vom individuellen Gesundheitszustand, dem Alter und der Art der Schmerzen oder des Fiebers ab.
Wie wird es richtig eingenommen?
Es ist wichtig, die ärztlichen Anweisungen genau zu befolgen, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen und das Risiko von Nebenwirkungen durch Metamizol zu minimieren. Die empfohlene Dosierung für Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahren liegt normalerweise zwischen 500 und 1.000 mg pro Einzeldosis. Diese Dosis kann alle vier bis sechs Stunden eingenommen werden, jedoch sollte die maximale Tagesdosis nicht überschritten werden, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Dazu sollte man ausreichend Flüssigkeit zuführen.
Bei Kindern legt der Arzt /die Ärztin die Dosierung individuell fest, basierend auf dem Körpergewicht und dem Alter des Kindes. Es ist wichtig, die korrekte Dosierung für Kinder genau zu ermitteln, um eine sichere und wirksame Behandlung zu gewährleisten.
In einigen Fällen kann Metamizol auch als Injektion verabreicht werden, insbesondere bei starken Schmerzen oder Fieberzuständen, die eine schnelle Wirkung erfordern.
Was gibt es bei der Einnahme noch zu beachten?
Weitere Hinweise, die bei der Einnahme von Metamizol zu beachten sind:
- Einnahmezeitpunkt: Metamizol kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Es ist jedoch ratsam, das Medikament mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen, um die Magenschleimhaut zu schützen und Magenbeschwerden zu reduzieren.
- Dauer der Einnahme: Es sollte nicht über einen längeren Zeitraum als einige Tage eingenommen werden, es sei denn, dies wird vom Arzt anders empfohlen. Eine langfristige Einnahme kann zu gesundheitlichen Problemen führen und ist daher nicht empfehlenswert.
- Alkohol vermeiden: Während der Einnahme von Metamizol sollte Alkohol gemieden werden, da dies die Leber belasten und die Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigen kann.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere Frauen sollten den Wirkstoff nur nach Rücksprache mit einem/-r Arzt/Ärztin einnehmen, da es möglicherweise Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben kann. In der Stillzeit sollte die Einnahme ebenfalls abgestimmt werden, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann.
- Selbstmedikation vermeiden: Metamizol sollte nicht ohne ärztliche Beratung eingenommen werden, insbesondere wenn bereits bestehende Erkrankungen oder andere Medikamente im Spiel sind. Selbstmedikation kann zu unerwünschten Effekten führen und ist nicht empfehlenswert.
- Symptome beachten: Wenn trotz der Einnahme die Schmerzen oder das Fieber anhalten oder sich verschlimmern, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen.
- Allergische Reaktionen: Falls während der Einnahme allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Juckreiz oder Atembeschwerden auftreten, sollte sofort ein/e Arzt/Ärztin konsultiert werden.
Metamizol – Nebenwirkungen
Zu den möglichen Nebenwirkungen von Metamizol zählen:
- Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen oder Durchfall
- Hautreaktionen: allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Juckreiz oder Nesselsucht
- Blutdruckabfall (Hypotonie; in seltenen Fällen)
- Atembeschwerden oder Asthmaanfälle (sehr selten)
- Veränderungen im Blutbild (z.B. eine Senkung der Leukozyten)
Die meisten Nebenwirkungen von Metamizol sind selten und treten normalerweise bei korrekter Anwendung und Einhaltung der Dosierungsrichtlinien nicht auf. Dennoch sollte man immer vorsichtig sein und bei Unsicherheiten oder Fragen eine/n Arzt/Ärztin oder Apotheker/in um Rat fragen.
Mögliche Wechselwirkungen bei Einnahme weiterer Medikamente
Bestimmte Medikamente oder Substanzen können die Wirkung von Metamizol verstärken oder abschwächen und unerwünschte Effekte verursachen. Die gleichzeitige Einnahme mit anderen nichtsteroidalen entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure kann das Risiko für Magen-Darm-Beschwerden erhöhen.
Metamizol kann die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin verstärken und zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen. Auch der Blutzuckerspiegel und die Wirkung von antidiabetischen Medikamenten kann durch die Einnahme von Metamizol beeinträchtigt werden.
Metamizol kann die Ausscheidung von Lithium verringern und zu einer erhöhten Lithiumkonzentration im Blut führen.
Die gleichzeitige Einnahme mit Ciclosporin kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und die Toxizität von Ciclosporin erhöhen.
Alkoholkonsum während der Einnahme kann die Leber belasten und die Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigen.
Die Wirkung von Metamizol kann durch gleichzeitige Einnahme von Sedativa und Beruhigungsmitteln verstärkt werden.
Es ist zur Vermeidung unabdingbar, den/die behandelnde/n Arzt/Ärztin über alle gleichzeitig eingenommenen Medikamente, einschließlich Nahrungsergänzungsmitteln, zu informieren. Selbstmedikation und Änderungen der Medikation sollten immer mit einem Arzt / einer Ärztin abgestimmt werden, um unerwünschte Effekte zu verhindern.
Metamizol – Kontraindikationen
Kontraindikationen sind Situationen oder Bedingungen, bei denen die Anwendung von Metamizol nicht empfohlen wird oder gänzlich vermieden werden sollte, da sie potenziell gefährlich oder gesundheitsschädlich sein könnten. Zu den Kontraindikationen für Metamizol gehören:
Überempfindlichkeit: Personen, die eine bekannte Allergie oder Überempfindlichkeit oder anderen nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAID) haben, sollten das Medikament nicht einnehmen.
Asthma und Atembeschwerden: Personen mit bekanntem Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sollten Metamizol nicht verwenden, da es in seltenen Fällen zu Atembeschwerden oder Asthmaanfällen führen kann.
Schwere Leber- oder Nierenerkrankungen: Bei Personen mit schweren Leber- oder Nierenerkrankungen sollte das Medikament mit Vorsicht angewendet werden oder ganz vermieden werden, da es die Leber- oder Nierenfunktion beeinträchtigen könnte.
Blutbildveränderungen: Wenn eine Person bereits eine Störung im Blutbild hat, wie z. B. eine Abnahme der weißen Blutkörperchen, sollte die Anwendung vermieden werden.
Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere Frauen sollten Metamizol nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen, da es möglicherweise Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben kann. In der Stillzeit sollte die Einnahme ebenfalls mit einem Arzt abgestimmt werden, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann.
Hämolytische Anämie: Metamizol kann eine seltene, aber schwere Nebenwirkung namens “hämolytische Anämie” verursachen, bei der die roten Blutkörperchen zerstört werden. Personen, die bereits an dieser Erkrankung leiden oder eine familiäre Vorgeschichte haben, sollten es nicht einnehmen.
Den Arzt / die Ärztin vor der Einnahme über die gesundheitliche Vorgeschichte zu informieren, ist zwingend erforderlich, um potenzielle Kontraindikationen zu erkennen und sicherzustellen, dass die Anwendung sicher ist. Selbstmedikation sollte vermieden werden, insbesondere bei Vorliegen von bestehenden Erkrankungen oder Unsicherheiten bezüglich der Einnahme.