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Ephedrin ist ein Medikament, das zur Blutdrucksteigerung im Rahmen von verschiedenen Anästhesieverfahren zum Einsatz kommt. Lange Zeit war es Standardpräparat zur Behandlung asthmatischer Erkrankungen. Allerdings wurde es wegen zunehmend missbräuchlicher Anwendung als Appetitzügler oder Partydroge in Deutschland 2006 aus dem OTC-Sortiment (Over-the-counter) entfernt und ist seitdem rezeptpflichtig, also nicht mehr freiverkäuflich verfügbar.
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Ephedrin als Wirkstoff zählt zu den Sympathomimetika, denn es wirkt direkt an alpha- und beta-Rezeptoren und indirekt über die erhöhte Ausschüttung von Noradrenalin. Beide Effekte werden zum Beispiel im Rahmen von verschiedenen Anästhesieverfahren zur Erhöhung des Blutdrucks oder bei Asthma bronchiale und chronischer Bronchitis zur Bronchiodilatation genutzt.
Darüber hinaus steigert Ephedrin die Proteinbiosynthese, erhöht über die Steigerung der Körpertemperatur die Fettverbrennung und wirkt zudem appetitzügelnd. Aufgrund dieser Eigenschaften wird das Mittel im Fitnessbereich zu anabolen Zwecken eingesetzt oder kommt Appetitzüglern vor.
Außerdem wird der Wirkstoff, wegen seiner euphorisierenden und aphrodisierenden Wirkung als Partydroge angewendet und dient darüber hinaus als Grundstoff zur Herstellung illegaler Drogen, wie zum Beispiel Crystal.
Anwendungsgebiete von Ephedrin
Für folgende Anwendungsgebiete ist die Applikation von Ephedrin indiziert:
- zu niedriger Blutdruck/ Blutdruckabfall im Rahmen von Anästhesieverfahren (z.B. nach Epiduralanästhesie)
- Chronische Bronchitis
- Adipositas (Fettleibigkeit)
- Narkolepsie
- in der Veterinärmedizin bei Inkontinenz
Ephedrin – Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Ephedrin kann verschiedene Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören Unruhe, Angst, Kopfschmerzen, Halluzinationen, Zittern oder Schlaflosigkeit. Auch Übelkeit und Krämpfe können auftreten.
Kontraindiziert ist das Medikament bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff und in Kombination mit anderen Sympathomimetika oder MAO-Hemmern. Außerdem dürfen Patienten/-innen mit Phäochromozytom, Arteriosklerose oder Aneurysma den Wirkstoff nicht anwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
In der Schwangerschaft ist die Verwendung von Ephedrin nicht empfohlen, da es Blutdruck und Herzfrequenz des Fetus negativ beeinflussen kann. Stillende sollten nach Anwendung von Ephedrin für mehrere Tage auf das Stillen verzichten, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht
Rechtliche Situation
Die Abgabe von Ephedrin ist seit 2006 in Deutschland nur auf Vorlage eines Rezeptes gestattet. Es unterliegt wegen seiner missbräuchlichen Verwendung dem Grundstoffüberwachungsgesetz.