Das Antibiotikum Clarithromycin wird erfolgreich zur Bekämpfung bakterieller Infektionen eingesetzt, sofern die Erreger gegenüber Clarithromycin empfindlich sind. Das Medikament stellt eine wirksame Alternative für Patienten/-innen dar, die Beta-Lactam-Antibiotika nicht vertragen bzw. wenn diese nicht wirken.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Clarithromycin und wofür wird es angewendet?
Der Wirkstoff Clarithromycin ist ein Antibiotikum aus der Makrolidgruppe und wird zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt. Man findet den Wirkstoff in Tabletten, oralen Suspensionen sowie in Pulvern zur Herstellung von Infusionen. Clarithromycin kann sowohl das Wachstum von Bakterien hemmen als auch abtöten. Bei bestehender Überempfindlichkeit gegen Beta-Lactam-Antibiotika umfassen die Indikationen Streptokokken-Pharyngitis, akute bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), akute Verschlechterung (Exazerbation) der chronischen Bronchitis, leichte bis mittelschwere ambulant erworbene bakterielle Lungenentzündung, Haut- und Weichteilinfektionen sowie die Eradikation von H. pylori bei Ulzerapatienten/-innen, allerdings ausschließlich bei Erwachsenen.
Wie wirkt Clarithromycin?
Clarithromycin beeinflusst die Proteinsynthese der Erreger durch die Bindung an die 50S-Untereinheit der Ribosomen. Somit hemmen sie das Wachstum (bakteriostatisch) von grampositiven sowie gramnegativen Bakterien. Insbesondere bei Atemwegserregern ist ebenfalls eine abtötende (bakterizide) Wirkung feststellbar. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um ein Breitbandantibiotikum, das gegen zahlreiche Bakterien wie Streptokokken, Pneumokokken, Legionellen, Chlamydien wirkt.
Dosierung
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren beträgt die Standarddosis 250 mg Clarithromycin zweimal täglich. Bei schweren Infektionen wird eine erhöhte Dosis von zweimal täglich 500 mg in Betracht gezogen. Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, stattdessen steht eine geeignete Darreichungsform (pädiatrische Suspension) zur Verfügung. Die Dauer der Behandlung variiert je nach Infektion, beträgt jedoch üblicherweise 6 bis 14 Tage. Die Einnahme erfolgt mit ausreichend Flüssigkeit und kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Clarithromycin – Nebenwirkungen
Im Folgenden sind häufig bis gelegentlich auftretende Nebenwirkung während der Einnahme von Clarythromycin gelistet. Weitere Nebenwirkungen sind möglich. Für weitere Informationen empfiehlt es sich, die Packungsbeilage zu lesen oder eine/n Ärztin/Arzt zu kontaktieren.
Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
- Kopfschmerzen, Schlafstörungen
- Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen
- Ausschlag
- Vermehrtes Schwitzen
- Geschmacksveränderungen
- Leberfunktionsstörungen
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
- Vaginalinfektion
- Verringerung der Anzahl bestimmter Blutzellen
- anaphylaktoide Reaktion, Hypersensibilität
- Anorexie, verminderter Appetit
- Angstzustände, Nervosität, Müdigkeit
- Bewusstseinsverlust, Dyskinesie, Benommenheit, Somnolenz
- Tinnitus, Hörverluste
- Kardiale Probleme
- Asthma, Epistaxis, Lungenembolie
- Beschwerden des Gastrointestinaltraktes
- Hepatitis
- Hauterkrankungen
- Muskelkrämpfe
- Abnorme Bluttestergebnisse
Clarithromycin – Wechselwirkungen
Folgende Medikamente können in der Kombination mit der Einnahme von Clarithromycin zu Wechselwirkungen führen:
- Fluconazol
- Ritonavir
- Atravirin
- Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Johanniskraut, Nevirapin, Rifabutin, Rifapentin, Efavirenz
- Chinidin, Disopyramid
- Orale Antidiabetika/Insulin
- Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil
- Theophyllin
- Warfarin
- Alprazolam, Triazolam, Midazolam
- Vinblastin
- Ciclosporin
- Tacrolimus
- Colchicin
- Digoxin
Clarithromycin – Kontraindikationen
Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin mit den folgenden Medikamenten ist kontraindiziert: Ergotam, Dihydroergotamin, Astemizol, Cisaprid, Pimozid, Terfenadin, Colchicin, Ticagrelor, Ranolazin, bestimmte Statine, Mizolastin, Dronedaron, Ivabradin, Lomitapid.
Ebenso ist eine Einnahme des Wirkstoffes zu unterlassen, wenn Patienten/-innen folgende Krankheitsbilder aufweisen:
- QT-Verlängerung oder ventrikuläre Herzrhythmusstörung
- Elektrolytstörungen (wie Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie)
- schweres Leberversagen in Verbindung mit Nierenfunktionsstörungen
- Überempfindlichkeit gegen Clarithromycin
Häufige Fragen
- Wann wird Clarithromycin verschrieben?
- Was für Nebenwirkungen sind möglich?
- Wie oft nimmt man Clarithromycin ein?
Das Antibiotikum kann bei Streptokokken-Pharyngitis, akuter bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), akuter Verschlechterung (Exazerbation) der chronischen Bronchitis, leichter bis mittelschwerer, ambulant erworbener bakterieller Lungenentzündung, Haut- und Weichteilinfektionen sowie bei Eradikation von H. pylori bei Ulzerapatienten/-innen, allerdings ausschließlich bei Erwachsenen, verordnet werden.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören: Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Ausschlag, vermehrtes Schwitzen, Geschmacksveränderungen und Leberfunktionsstörungen.
Die Standarddosis beträgt 250 mg zweimal täglich. Diese kann bei schwerer Infektion auf 500 mg zweimal täglich erhöht werden. Die Verordnung und Dosierung erfolgt dabei immer durch eine/n Ärztin/Arzt.