
Da rund um die verschiedensten Behandlungen im medizinischen Bereich mehr Fehler vermutet wurden und es von Seiten der Patienten und Angehörige viele Beschwerden gab, haben Experten der Krankenkassen im Jahr 2019 mehr Fälle begutachtet und das Ergebnis ist besorgniserregend. Denn in 20 Prozent der Überprüfungen konnten entstandene Schäden ermittelt werden. So wurde festgestellt, dass es im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr mehr Fehler gab, die nachweislich auf die Mediziner zurückzuführen waren.
Über 14.000 Behandlungsfehler im Jahr 2019
Es wurden insgesamt rund 14.550 Gutachten erstellt, wie der MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) mitgeteilt hat. In etwa 2.950 Fällen ergab sich, dass erlittene gesundheitliche Schäden aus Fehlern durch das medizinische Personal wie dem Arzt resultierten. Im Vorjahr gab es knapp 2.800 bestätigte Fälle. Damit konnte innerhalb eines Jahres ein Anstieg von fast sechs Prozent verzeichnet werden. Gerade in solch wichtigem Bereich wie der Medizin ist dies deutlich zu viel. In den Zahlen sind noch nicht einmal die möglichen Folgen von Corona einberechnet, die im nächsten Jahr noch einmal eine Erhöhung der behandelnden Fehler zur Folge haben könnten. Es werden sogar 107 Todesfälle genannt, die sich kausal auf einen Fehler zurückführen lassen. Doch ob dieser Vorwurf gerechtfertigt ist, kann ohne weitere Prüfungen durch Gutachter oder Juristen nicht erhoben werden.
In welchen Bereichen gab es Behandlungsfehler?
Die meisten Fehler gab es in der Verbindung mit Operationen, sowie in den Bereichen Unfall- und Allgemeinchirurgie, aber auch in der Orthopädie. Dies gibt jedoch keine Hinweise in Bezug auf eine erhöhte Unsicherheit und Gefahr für Fehler. Patienten können sie hier lediglich einfacher identifizieren. In der Intensivmedizin hingegen sind sie oftmals schwieriger erkennbar, sodass es kaum Vorwürfe gibt, was aber keinesfalls aussagekräftig ist. Zu beobachten ist, dass mehr Fehler in den Krankenhäusern als bei niedergelassenen Ärzten festgestellt werden. Rund 60 Prozent der Vorwürfe von Patienten haben sich auf die Behandlung in Kliniken bezogen. Werden Fehler vermutet, können sich Krankenversicherte an Krankenkassen, Gutachter und Schlichter der Ärzte wenden.
Zur Verringerung der Anzahl der Fehler ist bessere Begutachtung notwendig
Die intransparenten Methoden und undifferenzierten Berichte sind ein großes Problem, denn sie verschleiern und verunglimpfen die medizinischen Behandlungen. Dies verunsichert viele Patienten und deren Angehörigen und lässt nur schwer zuverlässige Ergebnisse gewinnen. Daher werden für eine erhöhte Patientensicherheit sowohl im ambulanten als auch stationären Bereich eine bessere Begutachtung und transparente Darstellung der Fehler gefordert. Derzeit gab es noch keine Stellungnahmen von den Ärzten zu den Vorwürfen. Auch dies erschwert die Transparenz. Bisher werden lediglich die Unterlagen rund um die Behandlungen sowie die Einschätzungen und Wahrnehmungen der Betroffenen herangezogen. Für eine nachhaltige Verbesserung der Patientensicherheit sind verschiedene Maßnahmen nötig, die wiederum gesetzliche Vorgaben und eine Gegenfinanzierung in ausreichender Höhe erforderlich machen.
Fazit
Die Zahl der Fehler von Seiten der Ärzte ist 2019 gestiegen. Den Patienten ist in nahezu 3.000 Fällen ein Schaden entstanden, wie aus der Statistik des MDK hervorgeht. Diese Zahlen sind erschreckend. Um sie deutlich zu verringern, fordert die Politik, dass mehr Personal und Geld zur Verfügung steht, um eine erhöhte und verbesserte Begutachtung zu ermöglichen und eine Patientensicherheit zu gewährleisten. Die medizinischen Behandlungen werden zum Großteil bewusst verzerrt und sind daher irreführend. Auch hier bedarf es große Veränderungen, um Fehler in der Zukunft zu vermeiden.