![KommunikationArzt Patient](https://www.praktischarzt.de/wp-content/uploads/2014/07/Kommunikation.png)
Dass viele Patienten ihren Arzt nicht verstehen, ist nicht neu. Warum die Kommunikation zwischen Arzt und Patient teilweise schlecht ist zeigt eine noch nicht veröffentlichte Studie der AOK.
Ein typisches Szenario in deutschen Praxen: Der Patient kommt mit gesundheitlichen Problemen in die Praxis und geht mit einem Rezept kurze Zeit später nach Hause, ohne zu wissen was ihm genau fehlt, und was das für Medikamente eigentlich sind, die er einnehmen soll.
Die Gründe für die Kommunkationsschwierigkeiten zwischen Arzt und Patient sind dabei vielfältiger als man denkt.
Oft wird die Ärzteschaft aufgrund der vielen medizinischen Fachtermini kritisiert. Anstatt auf medizinisches Fachchinesisch zu setzen werden Krankheitsbegriffe für den Laien zu selten in einfachem Deutsch erklärt.
Hinzu kommt, dass aufgrund von Zeitdruck viele Ärzte den Patienten nicht ausreichend über Krankheiten und Medikamente informieren. Gerade bei Arzneien, die ein lebenlang eingenommen werden ist eine genaue Aufklärung über Wirkungen und Nebenwirkungen unabdingbar.
Wer jetzt glaubt, die Ärzte sind alleine Schuld für die schlechte Aufklärung liegt falsch.
Laut der AOK-Studie mangelt es vielen Patienten an der nötigen Gesundheitskompetenz, um Gesundheitsinformationen richtig verstehen zu können.
Dies liege unter anderem auch daran, dass bei den Patienten die Bereitschaft fehlt sich vor dem Arztbesuch ausreichend über die eigenen Beschwerden zu informieren. Auch höher gebildete Personen scheinen sich beim Arzt schlichtweg nicht zu trauen Therapien zu hinterfragen, um eine Behandlung besser verstehen zu können oder ggf. sogar abzulehnen. Auch die Sorge nicht beim Arzt „anzuecken“ spiele dabei ein große Rolle.
An der medizinschen Hochschule Hannover werden daher seit 2007 Schulungen für Patienten angeboten. Die Kurse sollen helfen mit dem Arzt auf Augenhöhe zu sprechen. Bisher haben viele die „Patientenuni“ besucht und es zeigt sich auch hier bei den Teilnehmern eine „problematische Gesundheitskompetenz.“
Um die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern, sind also sicherlich beide Seite gefragt.
Im Studium wird man zur Fachsprache „erzogen“. Vielleicht sollte man hier schon einen Augenmerk auf die zukünftige Kommunikation mit dem Patienten legen. Was denkt ihr? Die Ärzte sollten in einer einfachen Sprache sprechen oder die Patienten, sollten sich über das Thema Gesundheit besser informieren?
Quelle: Stuttgarter Nachrichten