
„Irgendwann war ich nur noch frustriert und fühlte mich verheizt“, so beschreibt Dr. Nina Brenig ihre Zeit als Ärztin an zwei großen Kliniken in Köln. Die negativen Begleiterscheinungen ihres einstigen Traumberufs waren allzu oft gegenwärtig. Das Gefühl, keinem Patienten mehr gerecht zu werden, nur noch im Akkord zu arbeiten und oft mit der großen Verantwortung für den Patienten allein gelassen zu werden, machte der jungen Mutter zu schaffen. Dabei ist sie bei weitem kein Einzelfall. Laut einer Umfrage des Marburger Bunds aus dem Jahr 2019 fühlen sich 50% der befragten Ärzte „häufig überlastet“. Jeder fünfte Klinikarzt denkt sogar über einen Berufswechsel nach. Doch welche beruflichen Alternativen bieten sich?
Welche beruflichen Alternativen gibt es?
Doch kann man als Arzt woanders arbeiten als im Krankenhaus oder in der niedergelassenen Praxis? Das klassische Bild des Arztes mit Klemmbrett und Kittel scheint sich nicht nur bei den Patienten, sondern auch bei den Ärzten selbst über die Jahre hinweg eingebrannt zu haben.
Dabei gibt es mittlerweile viele Alternativen auf dem Arbeitsmarkt. Die neuesten Entwicklungen in der Medizin- und Gesundheitsbranche, wie Telemedizin oder Digitalisierung, haben neue Player und neue Business-Modelle emporgebracht. Viele dieser neuen Akteure im Gesundheitsmarkt sind kleine und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups, die sich in ganz Europa verteilen und stark wachsen. Die aktuellen Übernahmen und Finanzierungsrunden in der Start-up-Branche bestätigen den Wachstumstrend maßgeblich.
Neue Geschäftsmodelle und Berufsbilder
Mit diesen neuen Geschäftsmodellen sind in den letzten Jahren auch neue Berufsbilder und Kompetenzprofile entstanden, die es bis vor kurzem in der Medizin- und Gesundheitsbranche noch nicht gab. Bei der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung lohnt es sich also umso mehr, einen Blick auf die kleinen und agilen Unternehmen zu werfen, die ebenso auf top-ausgebildetes medizinisches Fachpersonal angewiesen sind wie die großen Klinikverbände. Dank Homeoffice und Remote Work (nicht nur zu Corona-Zeiten) rekrutieren zudem viele Unternehmen nicht mehr ausschließlich im unmittelbaren lokalen Einzugsgebiet ihrer jeweiligen Niederlassung, sondern landesweit.
Beruf und Familie besser vereinbar

Dr. Nina Brenig (Foto: privat)
So hat Dr. Nina Brenig ebenfalls eine berufliche Alternative gefunden. Seit mittlerweile 2,5 Jahren arbeitet sie bei der BetterDoc GmbH, einem mittlerweile 80-köpfigen e-Health Start-up mit dem Ziel, den richtigen Arzt für die spezifische Erkrankung des Patienten zu finden. Als Ärztin führt sie nach wie vor Patientengespräche, kommuniziert mit ihnen telefonisch und empfiehlt gemeinsam mit ihrem multidisziplinären Team Spezialisten und Kliniken für die weitere Behandlung ihrer Patienten. „Ich kann mir viel mehr Zeit für meine Patienten nehmen und sie damit umfassender und gezielter beraten“, erzählt Dr. Nina Brenig.
Das viele positive Feedback der Patienten, die sich vom Service begeistert zeigen, hat der Ärztin wieder mehr Freude an ihrem Beruf gegeben. Einen weiteren wesentlichen Vorteil sieht sie in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Mittlerweile ist sie zum dritten Mal Mutter geworden und kann sich dank flexibler Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten vormittags ihren Patienten und nachmittags ihren Kindern widmen. „Im stressigen Klinikalltag wäre das unmöglich gewesen“, blickt sie zurück.
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