
“Social Distancing” heißt das Gebot der Stunde, um die Ausbreitung des Corona-Virus auf ein Minimum zu reduzieren. So sitzen auch viele Recruiter im Homeoffice und in vielen Kliniken finden gerade keine persönlichen Vorstellungsgespräche statt.
Doch auch mit räumlicher Distanz muss das Recruiting nicht ins Stoppen geraten. Denn es gibt zahlreiche alternative Lösungen, wie Personaler die Kandidaten in Bild und Ton kennenlernen können. Ein Beispiel hierfür sind Video-Interviews.
Vorstellungsgespräch per Video – Das sind die schlimmsten Stolperfallen
Für viele Personaler ist ein Vorstellungsgespräch per Video eine ungewohnte Situation, bei der sich schnell Fehler einschleichen. Welche Fauxpas Sie unbedingt vermeiden sollten und wie Sie das Video-Interview souverän meistern, gibt es hier zum Nachlesen.
No Go Nr. 1: Unvorbereitet in das Interview gehen
Nicht nur in persönlichen Bewerbungsgesprächen ist eine perfekte Vorbereitung das A und O. Wird es versäumt, die Bewerbungsunterlagen genau durchzuschauen, sich gezielte Fragen zu überlegen oder wird sogar der Name des Bewerbers verwechselt, zeigt das mangelndes Interesse und Wertschätzung. Dies kann dann schnell zu Beurteilungsfehlern führen.
No Go Nr. 2: Technik funktioniert nicht
Funktioniert die Technik nicht einwandfrei, wirkt sich dies negativ auf die Professionalität aus. Häufige Fehler im Videointerview sind zum Beispiel Verbindungsabbrüche aufgrund einer instabilen Internetleitung, schlechte Bild- und Tonqualität oder Verständigungsschwierigkeiten aufgrund schlechter Mikrofone und Kopfhörer. Das kommt bei den Bewerbern gar nicht gut an! Eine umfangreiche Prüfung der Technik ist daher unabdingbar.
No Go Nr. 3: Unruhiges Umfeld und unprofessionelle Kulisse
Viele Recruiter haben ihre Arbeit mittlerweile ins Home Office verlagert. Dort geht es häufig unruhiger zu als im Büro, wenn zum Beispiel das Telefon klingelt oder Familienmitglieder während des Gesprächs in den Raum platzen. Aber auch eine unruhige Kulisse hat großen Einfluss auf den ersten Eindruck, den der Bewerber bekommt. Ein unordentliches Umfeld lässt Zweifel an der Seriosität aufkommen und bleibt negativ im Gedächtnis des Bewerbers.
No Go Nr. 4: Unseriöses Outfit
Kleider machen Leute! Ein absolutes No Go ist daher eine unseriöse Kleidung des Personalers. Die Arbeit im Home Office verleitet zwar dazu, bequeme Kleidung zu tragen. Allerdings sagt das Outfit des Personalers viel darüber aus, wie ernst das Bewerbungsgespräch per Video genommen wird. Eine zu legere Kleidung wirkt unseriös und ist dem Anlass überhaupt nicht angemessen. Vielmehr signalisiert es dem Bewerber Respektlosigkeit und Inkompetenz.
No Go Nr. 5: Schlechte Lichtverhältnisse
Ein weiterer häufiger Fehler bei Videointerviews ist eine schlechte Beleuchtung und lassen den Personaler in keinem “guten Licht” dastehen. Sowohl zu helles Licht als auch zu dunkle Lichtverhältnisse erschweren es dem Gegenüber den Personaler überhaupt zu erkennen. Der fehlende Blickkontakt verhindert, dass sich beide Parteien auf “Augenhöhe” begegnen können und eine persönliche Beziehung aufgebaut werden kann.
No Go Nr. 6: Unauthentische Sitzposition, Körpersprache und Redetempo
Für den ersten Eindruck von Nachteil sind außerdem eine verkrampfte Sitzhaltung. Wer sich vor der Videokamera etwas unbehaglich fühlt, spricht oft schneller als gewöhnlich und vergisst, Gesprächspausen einzulegen. Ein unnatürliches Redetempo oder eine Stimme, die gepresster klingt als sonst schadet der Professionalität und führt dazu, dass der Personaler als inkompetent wahrgenommen wird.
Die besten Tipps für ein erfolgreiches Video-Interview auf einen Blick
Alle wichtigen Tipps sind hier noch einmal für Sie zusammengefasst:
- Für eine möglichst stabile Verbindung empfiehlt es sich, den Computer per Kabel mit dem Router zu verbinden.
- Ein Headset verbessert die Tonqualität.
- Eine hochwertige externe Kamera sorgt für eine gute Bildübertragung.
- Per Testanruf sollte man die Verbindungsqualität, Ton- und Webcam-Einstellungen und auch die Anordnung der Lichtquellen prüfen und gegebenenfalls optimieren.
- Für das Gespräch wählt man eine möglichst ruhige Umgebung und einen passenden, aufgeräumten Hintergrund. Am besten eignet sich natürlich das Arbeitszimmer. Wer kein Heimarbeitszimmer hat, zieht sich in einen ruhigen Raum zurück und wählt eine neutrale Wand als Hintergrund.
- Business-Kleidung macht einen seriösen Eindruck.
- Unterlagen der Bewerber, ein Gesprächsleitfaden und wichtige Informationen zur jeweiligen Arbeitsstelle sollten bereitliegen.
- Ein Glas Wasser befeuchtet die Kehle und hilft, beim Gespräch eine natürliche Stimme zu bewahren.
Nur wer dieses Stolperfallen kennt und die Tipps befolgt kann einen professionellen Eindruck hinterlassen und erhöht damit die Chance, die besten Bewerber zu finden.