Bei jeder Operation und Behandlung muss der Patient über die möglichen Folgen aufgeklärt werden. Dabei erfährt der Patient, warum die Behandlung wichtig ist und welche Risiken damit verbunden sind. Und dem Patienten müssen auch die Folgen bewusst sein, wenn er eine Behandlung ablehnen sollte. Wichtig ist, dass der Patient die Ausführungen des Arztes versteht. Im Zweifelsfall sollte der Arzt besser nachfragen. Ist der Patient noch nicht volljährig, entscheiden beide Eltern. Nur bei Routine-Eingriffen genügt die Information eines Elternteils. Damit eine Arzt Patienten Kommunikation erfolgreich ist und der Patient ausreichend aufgeklärt ist, gibt es folgende Tipps zu beachten.
Bei der Patientenaufklärung ist das persönliche Gespräch wichtig
Für den Arzt steht ein gedruckter Leitfaden zur Verfügung. Dieser enthält alle Punkte, die bei der Patienteninformation wichtig sind. Der Arzt sollte sich davon nicht in Versuchung führen lassen, dem Patienten einfach einen Bogen auszuhändigen. Das persönliche Gespräch ist unerlässlich. Denn der gedruckte Leitfaden dient nur als Hilfestellung. Darauf kann sich der Arzt unter anderem Fragen des Patienten notieren. Am Ende des Gesprächs fertigt der Mediziner eine Kopie an und übergibt sie dem Patienten. So kann sich dieser die einzelnen Punkte noch einmal in aller Ruhe durchlesen.
Mögliche Komplikationen genau schildern
Der Patient muss genau über die möglichen Komplikationen aufgeklärt sein. Diese dürfen bei der Patientenaufklärung nicht verharmlost werden. Ziel soll es auf gar keinen Fall sein, dem Patienten Angst zu machen. Wer dem Patienten sagt, dass diese Komplikation noch nie vorgekommen sei, verharmlost den Eingriff auf unzulässige Weise. Dem Patienten muss klar sein, welche Risiken mit der Behandlung verbunden ist. Ärzte vergessen oft Komplikationen wie eine Thrombose, die bei jeder Operation auftreten kann. Für einen Arzt ist das selbstverständlich, für einen medizinischen Laien nicht. Auch seltene Probleme müssen erwähnt werden. Wichtig ist auch darauf hinzuweisen, wie häufig eine Komplikation vorkommt.
Die Patientenaufklärung muss auf den Patienten zugeschnitten sein
Jeder Patient ist anders und hat eine unterschiedliche Vorbildung. Der Arzt muss sicher sein, dass der Patient die Ausführungen verstanden hat. Es ist wichtig, dass der Mediziner möglichst wenig von seiner Fachsprache verwendet. Wörter, die er täglich benutzt, sind für einen Laien oft nicht verständlich. Nicht vergessen darf der Arzt außerdem die psychische Verfassung des Patienten. Manche sind sehr optimistisch und sehen Probleme nicht. Andere haben selbst vor einer geringfügigen Behandlung Angst.
Am Ende der Information sollte der Arzt fragen, ob der Patient alles verstanden hat und ob er gut informiert ist. Danach kann er der Behandlung zustimmen oder sie ablehnen.
Die Patientenaufklärung muss auch Alternativen einschließen
Selten gibt es nur eine Behandlungsmöglichkeit. Der Arzt muss dem Patienten auch Alternativen vorschlagen. Auch hier gehört zur Information, dass der Patient die Vor- und Nachteile kennt. Zur Alternative gehört die Möglichkeit, sich nicht behandeln zu lassen. Auch das hat Konsequenzen, die der Patient kennen sollte. Ihm muss klar sein, dass bestimmte Therapien oder die Verweigerung der Behandlung im schlimmsten Fall zum Tod führen können.
Der Patient muss schriftlich zustimmen
Nach der Information muss der Patient dazu in der Lage sein, eine selbständige Entscheidung zu treffen. Diese dokumentiert er mit seiner Unterschrift. Der Patient weiß nach dem Gespräch, dass er die Behandlung auch ablehnen kann, wenn er sie nicht wünscht. Nach einem optimalen Aufklärungsgespräch kann der Patient einschätzen, was auf ihn zukommt. Ob er das auch noch am nächsten Tag weiß, ist nicht wichtig. Viele Patienten vergessen die Details sehr schnell, weil ihnen das notwendige medizinische Fachwissen fehlt. Deshalb ist es wichtig, dass der Arzt genau dokumentiert, worüber er in der Patientenaufklärung informiert hat.
Fazit: Die Aufklärungspflicht ernst nehmen
Die Patientenaufklärung gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Arztes. Für viele ist das unangenehm. Trotzdem ist es wichtig, dass diese der behandelte Arzt selbst übernimmt. Eine Operation setzt beim Patienten starke Ängste frei, die oft einer Todesangst sehr ähnlich ist. Nur, wenn der Patient den Chirurgen vor einem Eingriff kennenlernt und zu diesem Vertrauen fasst, geht die Angst ein wenig zurück. Auch unter diesem Gesichtspunkt sollte der Mediziner die Information ernst nehmen und sich dabei Zeit lassen.
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