TikTok & HR: Ein Match für das Gesundheitswesen?

Die Nutzung von sozialen Medien im Personalwesen hat in den letzten Jahren branchenübergreifend immer mehr zugenommen, um potenzielle Bewerber/innen anzusprechen und ein besseres Verständnis für die Kultur eines Unternehmens zu vermitteln. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Video-Sharing-Plattform TikTok auch ein geeignetes Tool für HR-Abteilungen im Gesundheitswesen sein könnte, um junge Talente zu rekrutieren und ihnen einen Einblick in die Arbeitsumgebung zu geben.

In diesem Artikel wird die Frage diskutiert, ob TikTok und HR im Gesundheitswesen zusammenpassen.

Was ist TikTok?

TikTok ist eine Video-Sharing-Plattform, die es ihren Nutzern/-innen ermöglicht, kurze, unterhaltsame Videos mit Musik, Effekten und Filtern zu erstellen und mit anderen Nutzern/-innen zu teilen. Die Plattform ist vor allem bei jüngeren Zielgruppen sehr beliebt und hat eine globale Reichweite. TikTok wurde ursprünglich in China unter dem Namen Douyin entwickelt und später international als TikTok gestartet. Die App ermöglicht es Nutzern/-innen, schnell und einfach Inhalte zu erstellen und zu konsumieren, wodurch sie zu einem der am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerke geworden ist.

Passen TikTok und HR im Allgemeinen zusammen?

Die Frage, ob TikTok und HR zusammenpassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist branchenabhängig. TikTok ist ja generell eine Plattform, die vor allem bei jüngeren Zielgruppen beliebt ist, während HR für Personalbeschaffung und -management zuständig ist. Da stellt sich also zunächst erst mal die Frage, ob man für das eigene Unternehmen überhaupt Bewerber/innen in dieser Alterssparte sucht oder nicht.

Im Gesundheitswesen, wo junge Talente gefragt sind, könnte TikTok theoretisch durchaus als zusätzliches Tool im Recruiting genutzt werden, um beispielsweise Einblicke in den Arbeitsalltag zu geben oder Mitarbeiter/innen vorzustellen. Auch andere eher jüngere Branchen wie z.B. Werbefirmen, Eventmanagement u.ä. profitieren generell von jüngeren Bewerbern/-innen, die man über TikTok gut ansprechen kann.

Allerdings müssen Unternehmen branchenübergreifend bei der Nutzung von TikTok gewisse rechtliche Vorgaben beachten und sicherstellen, dass ihre Inhalte der Branche und den Berufsethiken entsprechen. Daher sollte TikTok als ergänzendes Instrument im Recruiting betrachtet werden, das nicht alle anderen Kanäle ersetzt, sondern diese sinnvoll ergänzt.

Wie TikTok im Gesundheitswesen eingesetzt werden kann

Durch die gezielte Nutzung von TikTok können Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen theoretisch eine größere Anzahl von potenziellen Bewerbern/-innen erreichen und eine Verbindung zu ihnen aufbauen. Einige praktische Beispiele, wie man TikTok als effektives Recruiting-Tool im Gesundheitswesen einsetzen kann, sind:

Vorstellung von Mitarbeitern/-innen

Kliniken, Krankenhäuser und Praxen können kurze Videos erstellen, in denen sie ihre Mitarbeiter/innen vorstellen und deren verschiedene Aufgaben beschreiben. Dies gibt potenziellen Bewerbern/-innen einen ersten und vor allem authentischen Einblick in die Arbeitsumgebung und die Kultur des Krankenhauses.

Vermittlung von medizinischem Wissen

Kliniken, Krankenhäuser und Praxen können auf TikTok kurze Videos erstellen, in denen sie medizinisches Wissen und Fachkenntnisse vermitteln. Dies zeigt, dass das Krankenhaus qualifizierte Fachkräfte beschäftigt und kann daher potenzielle Bewerber/innen ansprechen, die bei der Wahl ihres künftigen Arbeitsplatzes gesteigerten Wert auf diesen Aspekt legen.

Promotion von Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten

Kliniken, Krankenhäuser und Praxen können auf TikTok Einblicke in ihre Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten geben. Zum Beispiel könnten sie Videos von Auszubildenden oder Praktikanten/-innen teilen, die ihre Erfahrungen und Lernmöglichkeiten beschreiben. Auf diese Weise können erste Eindrücke gewonnen werden und potenziell interessierte Bewerber/innen können sich überlegen, ob die medizinische Branche ihnen liegen könnte.

Demonstration von medizinischen Geräten und Prozessen

Kliniken, Krankenhäuser und Praxen können auf TikTok Videos teilen, in denen sie medizinische Geräte und Prozesse demonstrieren. Dies zeigt potenziellen Bewerbern/-innen, dass das Krankenhaus auf dem neuesten Stand der Technik ist und sich für Innovationen im Gesundheitswesen einsetzt. Viele vor allem junge Bewerber/innen legen auf diesen Bereich besonderen Wert und wünschen sich einen Arbeitsplatz, an dem sie mit den neusten technischen und medizinischen Gerätschaften arbeiten können.

Teilnahme an Hashtag-Challenges

Kliniken, Krankenhäuser und Praxen können an Hashtag-Challenges auf TikTok teilnehmen, die sich gezielt auf das Gesundheitswesen beziehen. Dies kann dazu beitragen, dass das Krankenhaus auf der Plattform sichtbar wird und ein breiteres Publikum erreicht. Auf diese Weise kann man eher eine generelle Reichweite erzielen und trägt auch zur allgemeinen Wahrnehmung der eigenen Klinik-Marke in der Gesamtbevölkerung bei.

Sollte TikTok als Recruiting-Tool im Gesundheitswesen eingesetzt werden?

Ob TikTok als Recruiting-Tool im Gesundheitswesen eingesetzt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es kann eine Möglichkeit sein, um junge Talente anzusprechen und das Interesse an einem Job im Gesundheitswesen zu wecken. Allerdings muss auch bedacht werden, dass TikTok hauptsächlich eine Plattform für Unterhaltung und kurze, unterhaltsame Videos ist und möglicherweise nicht die geeignetste Plattform für eine seriöse Präsentation des/-r Arbeitgebers/-in im Gesundheitswesen ist.

Zudem müssen Kliniken, Krankenhäuser und Praxen sicherstellen, dass sie bei der Nutzung von TikTok die geltenden Vorschriften und Regeln einhalten und keine rechtlichen Probleme bekommen. Es empfiehlt sich daher, TikTok als zusätzliches Tool im Recruiting zu betrachten, das je nach Zielgruppe und Branche sinnvoll eingesetzt werden kann, aber nicht als alleinige Lösung für die Personalbeschaffung im Gesundheitswesen dienen sollte.

Fazit

Die Frage, ob Recruiting und die Plattform TikTok zusammenpassen, ist komplex und sollte von Arbeitgeber/in zu Arbeitsgeber/in im Gesundheitswesen individuell erörtert werden.

Zunächst ist TikTok eine der am schnellsten wachsenden sozialen Medienplattformen und spricht daher eine sehr junge Zielgruppe an. Hier gibt es daher einige Möglichkeiten, wie Kliniken, Krankenhäuser und Praxen TikTok für ihr Recruiting nutzen können, z.B. durch das Teilen von Videos von Mitarbeitern/-innen oder authentischen Einblicken in den Arbeitsalltag. Es sollte dabei jedoch nicht vergessen werden, dass TikTok kein Allheilmittel für die Personalbeschaffung ist und dass Kliniken, Krankenhäuser und Praxen bei der Nutzung der Plattform aufpassen müssen, um keine rechtlichen Probleme zu bekommen. TikTok kann also als zusätzliches Tool im Recruiting eingesetzt werden, sollte jedoch definitiv nicht alle anderen Kanäle schmälern oder gar ersetzen.

TikTok kann im Gesundheitswesen in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, um potenzielle Bewerber/innen anzusprechen und ein besseres Verständnis für die Arbeitsumgebung zu vermitteln. Einige Beispiele für die Nutzung von TikTok im Gesundheitswesen sind: