Ein gut gepflegter Account in den Sozialen Medien kann das Ansehen der Arztpraxis steigern, neue Patienten/-innen gewinnen und qualifiziertes Personal anwerben. Damit das gelingt, sollte der eigene Account einen professionellen Eindruck machen und informative Inhalte bieten. Worauf es bei der Selbstdarstellung in den Sozialen Medien zu achten gilt, zeigt der folgende Social-Media-Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Social-Media-Ratgeber: Auftritt bietet viele Vorteile
Eine eigene Website gehört für Arztpraxen mittlerweile zum Standard. Sie bietet Patienten/-innen und potenziellen Beschäftigten auf unkomplizierte Weise wichtige Informationen zu Sprechzeiten, Behandlungsschwerpunkten und speziellen Leistungen. Wer seine Patienten/-innen möglichst zeitnah und gezielt ansprechen möchte, sollte zudem über einen Auftritt in sozialen Medien nachdenken.
Ein Praxis-Account auf Instagram, Facebook und Twitter bietet einige Vorteile:
- Die Praxis und ihre Mitarbeiter/innen können sich vorstellen und einen Einblick in den Praxisalltag bieten.
- Patienten/-innen können zeitnah über geänderte Sprechzeiten, Urlaubszeiten und vertretende Ärzte/-innen informiert werden.
- Der Account kann Informationen zu typischen saisonalen Krankheiten und präventiven Maßnahmen bieten.
- Man kann über Gesundheitsmythen aufklären und neue Behandlungsmethoden vorstellen.
- Der Account lässt sich auch zur Anwerbung neuen Personals nutzen.
Facebook, Instagram und Twitter sind relativ selbsterklärend zu nutzen. Bevor niedergelassene Ärzte/-innen einen Account eröffnen, sollten sie sich jedoch Gedanken über ihre Social-Media-Strategie machen. Der Social-Media-Ratgeber zeigt, worauf man achten muss.
Ziele festlegen
Grundlage der Social-Media-Strategie bildet eine möglichst genaue Zieldefinition. Was möchte man mit dem Account erreichen? Welche Zielgruppe soll angesprochen werden?
Der Social Media-Auftritt einer Arztpraxis verfolgt in der Regel drei Ziele:
- Bestandspatienten/-innen informieren
- neue Patienten/-innen gewinnen
- potenzielle Bewerber/innen für verschiedene Positionen ansprechen
Die angebotenen Inhalte sollten auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt werden. Welche Kanäle nutzt die eigene Zielgruppe – eher Twitter, Facebook oder doch LinkedIn? Nach welchen Informationen suchen Patienten/-innen? Welche Leistungen der Praxis sind besonders gefragt? Welche Benefits bietet die Praxis dem Personal? Diese und ähnliche Fragen sind vor dem Anlegen des Accounts zu klären.
Andere Accounts als Vorbild nutzen
Bevor man einen Account eröffnet, lohnt es sich, einen Blick auf die Social-Media-Kanäle der Mitbewerber/innen zu werfen. Welche Inhalte werden dort angeboten? Was funktioniert gut, was eher weniger gut? Selbstverständlich sollte man den Social-Media-Auftritt nicht kopieren, einige Anregungen darf man sich jedoch gerne holen.
Fake-Follower sind tabu
Erfolg in den Sozialen Medien bemisst sich an der Zahl der Follower und daran, wie häufig ein Beitrag ein „Like“ erhält und geteilt wird. Da erscheint die Versuchung groß, Follower oder Likes zu kaufen. Das ist allerdings tabu! Die AGB von Facebook, Twitter und Instagram verbieten ein solches Vorgehen ausdrücklich. Darüber hinaus verstößt der Kauf von Likes und Followern gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG).
Zielgruppengerechte und interessante Inhalte anbieten
Um die Beliebtheit des eigenen Accounts zu steigern, benötigt man interessante und spannende Inhalte. Für eine Arztpraxis empfiehlt sich ein Mix aus aktuellen und zeitlosen Themen. Im Frühjahr kann man zum Beispiel Tipps gegen Heuschnupfen anbieten, im Winter über die Grippe informieren. Das ganze Jahr über interessant sind Einblicke in den Praxisalltag, die den Patienten/-innen die eigene Arbeit näherbringen.
Grafiken und Videos einbinden
Grafiken und Videos ziehen Aufmerksamkeit an. Das gilt insbesondere auf Instagram, da der Dienst auf Fotos und Videos ausgelegt ist. Aber auch auf Twitter und Facebook lohnt es sich, Infografiken einzubinden oder Videos aus der Praxis zu veröffentlichen. Dabei gilt das Recht am eigenen Bild: Bilder von Personen sollten nur mit schriftlichem Einverständnis veröffentlicht werden.
Über Social Media neues Personal gewinnen
Ein reichweitenstarker Account erweist sich für die Personalwerbung oft als besonders wirkungsvoll. Stellenanzeigen-Posts sollten die ausgeschriebene Stelle und die Anforderungen genau vorstellen, zum Beispiel in Form einer Infografik. Wer die Reichweite erhöhen möchte, kann Stellenanzeigen auch in Form einer bezahlten Werbekampagne in den sozialen Medien veröffentlichen.
Mit anderen Usern interagieren
Soziale Medien leben von der Interaktion der Nutzer/innen. Der Praxis-Account muss also aktiv gepflegt werden. Am besten benennt man im Vorhinein eine Person, die sich um das Erstellen neuer Beiträge kümmert und regelmäßig User-Fragen beantwortet.
Social-Media-Ratgeber: Verantwortungsvoller Umgang mit persönlichen Daten
Medizinische Beiträge und Antworten auf User-Fragen sollten umfassend und qualitativ hochwertig sein. Sie dürfen allerdings nicht den Eindruck einer Fernbehandlung oder Ferndiagnose erwecken. Soziale Medien stellen keine Alternative zum Arztbesuch dar.
Für den verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien stellt die Bundesärztekammer einige Tipps bereit:
- Die ärztliche Schweigepflicht ist auch in den sozialen Medien zu beachten.
- Rufschädigende Äußerungen über Kollegen/-innen sind tabu.
- Zu Patienten/-innen sollte stets ein professionelles Verhältnis gepflegt werden.
- Ärzte/Ärztinnen sollten ihre Patienten/-innen davor schützen, im Internet zu viele persönliche Informationen preiszugeben.
- Ferndiagnosen und Behandlungsempfehlungen dürfen nicht ausgesprochen werden.